Harakiri For The Sky - Scorched Earth
Band: Harakiri For The Sky (A)
Genre: Post Black Metal
Label: AOP
Records
Album Titel: Scorched Earth
Spielzeit: 72:34
VÖ:
24.01.2025

Das neue Jahr beginnt mit einem absoluten Highlight - vier Jahre
sind vergangen (abgesehen von den Re-Recordings der ersten zwei
Alben), seit die österreichischen Post-Black-Metaller Harakiri for
the Sky den grandiosen Langspieler "Mære" herausgebracht haben. In
der Bandgeschichte, die schon fast anderthalb Dekaden zählt,
markiert "Scorched Earth" bereits das sechste Album und schaut man
sich die bisherigen Platten an, so darf man sich getrost auf
melancholische Melodien und Songwriting auf allerhöchstem Niveau
einstellen.
Ohne großes Intro geht es mit dem Opener "Heal
Me" auch direkt wie erwartet los. Der unverkennbare Sound von
Harakiri for the Sky überrollt den Hörer gnadenlos und die markanten
Vocals von J.J. gehen direkt unter die Haut. Die Melodien sind
großartig und Sänger und Multiinstrumentalist Tim Yatras von Austere
tut sein Übriges, um den Song perfekt zu machen.
Die ersten
drei Songs glänzen in ähnlicher Manier durch getragene Melodien,
schleppende Rhythmen und grandiose Ausbrüche in allen Richtungen.
Dafür sorgen cleane, ruhige Parts wie in "Keep Me Longing" oder
packende, mitreißende Melodien in "Without You I'm Just A Sad Song".
"No Graves But The Sea" sticht dann durch sein verhältnismäßig hohes
Tempo und unerwartet aggressive Atmosphäre hervor, auch wenn hier
vorwiegend gegen Ende des Songs die Melodie nicht zu kurz kommt,
bevor der Track abrupt endet.
Die absoluten Highlights des
Albums folgen meiner Meinung nach allerdings jetzt. Einerseits der
hoch melodiöse Titel "With Autumn I'll Surrender", in dem J.J. durch
eine so bisher noch nie dargebotene Klangfarbe seines Gesangs
brilliert. Die verzweifelten Schreie nehmen hier teilweise melodiöse
Züge an, ohne dabei an Authentizität einzubüßen. Musikalisch hat
sich hier M.S. ebenfalls in alle Richtungen ausgetobt. Von
grandiosen Melodien über prügelnde Riffs bis zu rockigen, fast
bluesigen Zwischenparts ist in dem Track alles vorhanden, was das
schwarze Herz begehrt. Andererseits geht es direkt darauf mit "I Was
Just Another Promise You Couldn't Keep" weiter, wo ein
Gänsehautmoment den nächsten jagt. Dieser Song ist wohl einer der
grandiosesten, den wir bisher von dem Duo hören durften.
Den
Abschluss findet das Album mit "Too Late For Goodbyes", wo Serena
Cherry von Svalbard ihren Klargesang beisteuert. Dies gibt dem Song
zwar eine eigene Note, die so zuvor auch bisher nicht von der Band
zu hören war, passt allerdings (wenn auch grandios performt) nicht
so ganz zum Rest der Scheibe. Das ist allerdings Geschmackssache und
über diesen lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Dass die
Produktion absolut fett, die Instrumentalisierung perfekt, die
Arrangements grandios und das Albumcover absolut passend sind, zieht
sich schon durch die letzten fünf Alben der Österreicher und da
macht auch "Scorched Earth" keine Ausnahme.
Fazit:
Man
kann mir jetzt vorwerfen, dass ich als Fan der ersten Stunde recht
voreingenommen an dieses Album herangegangen bin, andererseits hat
meine Voreingenommenheit auch die Messlatte für "Scorched Earth"
unendlich hoch gesetzt. Harakiri for the Sky schaffen es allerdings
wieder einmal geradezu mühelos, alle Erwartungen zu übertreffen.
"Scorched Earth" ist (wie zu erwarten war) ein unglaublich starkes
Album und bereits jetzt ein absolutes Highlight 2025!
Punkte:
9,5/10
Anspieltipp: Alles
01. Heal Me
02. Keep Me Longing
03. Without You I'm Just A
Sad Song
04. No Graves But The Sea
05. With Autumn I'll
Surrender
06. I Was Just Another Promise You Couldn't Keep
07.
Too Late For Goodbyes
08. Street Spirit (Fade Out) (Radiohead
Cover) (Bonus Track)
09. Elysian Fields (Bonus Track)
J.J. - Vocals
M.S. - All Instruments
Guest Musician:
Tim Yatras - Vocals (Heal Me)
Serena Cherry - Vocals (Too
Late For Goodbyes)
P.G. - Vocals (Street Spirit (Fade Out))
Daniel Lang - Vocals (Elysian Fields)
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp