The Great Old Ones - Kadath
Band: The Great Old Ones (F)
Genre: Post Black Metal
Label: Season
Of Mist
Album Titel: Kadath
Spielzeit: 61:15
VÖ: 24.01.2025

Die Franzosen The Great Old Ones beschäftigen sich seit Anbeginn
ihrer Karriere(2009) mit dem Lovecraft Universum und entführen den
Hörer auch auf ihrem fünften Album in selbiges. "Kadath", so der
Titel des Albums, nimmt dich mit in die Dreamlands und lässt dich
teilhaben an Randolph Carters (so der Name des Protagonisten) Suche
nach der sagenumwobenen Stadt, welche ihn in seinen Visionen
heimsucht. Randolph Carter ist ein Student der
Miskatonic-Universität und Altertumsforscher aus Massachusetts und
man munkelt, es sei das Alter-Ego von Lovecraft selbst.
In sechs
Songs und einer Interlude wird die Reise Carters dem Hörer
präsentiert, dabei sind die Songs relativ ausufernde Stücke, die
keines unter 7 Minuten Spieldauer aufweisen. Das Instrumental "Leng"
ist sogar eine Viertelstunde lang. Für diejenigen, die die
limitierte Collector’s Edition erwerben, gibt es noch das stark
umgesetzte Jean-Michel Jarre Cover "Second Rendez-Vous", als Bonus
obendrauf.
Die Stücke strotzen nur so vor Dunkelheit und
Kraft. Die Gitarren zaubern mächtige Riffs und flirrende Melodien,
die rasanten Drums sind präzise und druckvoll und versorgen das
Ganze auch mal mit amtlichem Groove. Der Bass versieht die Stücke zu
guter Letzt mit einer enormen Tiefe, was dem Lovecraft-Universum
sehr zuträglich ist. Dies sorgt in den schwarz metallischen Parts
für eine enorme Wucht und wenn dann noch Atmosphäre aufgebaut wird,
dann umhüllt dich ein Mantel voller Mystik und Epik. Wunderbar zu
vernehmen in "Those From Ulthar". Die kehlig rauen Vocals kriechen
dir regelrecht unter die Haut und betonen die düstere Seite der
Geschichte zusätzlich.
Die post-metallischen
Instrumentalparts erzeugen immer wieder progressive Momente, welche
einen feinen Kontrast zu den dunklen Black Metal Parts bilden und
somit, neben Tempowechsel, Breaks und Soli, für Abwechslung sorgen.
Das alles wird sehr stimmig umgesetzt, was dem Konzept der Platte
ausgesprochen dienlich ist. Mit dem oben schon erwähnten
Instrumental "Leng" wird der Hörer allerdings auch auf eine
Geduldsprobe gestellt. So gut das Stück auch komponiert ist, so gibt
es in den 15 Minuten auch einige Längen, die schon mal den Gedanken
aufkommen lassen, dass es jetzt genug sei. Da hilft die technische
Versiertheit, in der das Ganze dargeboten wird, nur bedingt den
Hörer bei der Stange zu halten.
Vonseiten der Produktion gibt
es nichts auszusetzen. Selbst in den extremen Momenten, wenn Raserei
und progressives "Wirrwarr" aufeinander trifft, überlagert sich
nichts und alles kommt sauber und druckvoll daher.
Fazit:
Das neue Album "der großen Alten" ist wuchtiger Post Black Metal,
welcher das Lovecraft Universum atmet und mit ausufernden
Kompositionen vertont. Es ist dunkel, voller Mystik und hat immer
wieder epische Züge. Dass das Ganze einige Längen auf instrumentaler
Seite aufweist, macht es dem einen oder anderen Hörer etwas schwerer
bei der Stange zu bleiben, tut dem Gesamteindruck aber kaum einen
Abbruch. Hier liegt es wie bei den meisten Konzeptalben immer am
Hörer, denn wer sich darauf einlässt, der wird seine Freude dran
haben. Lovecraft würde gefallen, wie die Franzosen seine Geschichten
vertonen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Me, The Dreamer
02. Those From Ulthar
03. In the Mouth
of Madness
04. Under the Sign of Koth
05. The Gathering
06.
Leng
07. Astral Void (End of the Dream)
08. Second Rendez-Vous
(Jean-Michel Jarre cover / Collector’s edition only)
Benjamin Guerry - Vocals, Guitars
Aurélien Edouard - Guitars
Alexandre Rouleau - Guitars
Benoit Claus - Bass
Julian Deana -
Drums
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Autor: Thomas