Crimson Storm - Livin' On The Bad Side

Band: Crimson Storm (I)
Genre: Speed / Heavy / Power Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Livin' On The Bad Side
Spielzeit: 33:43
VÖ: 14.01.2025

Crimson Storm - Livin' On The Bad Side

Nach 15 Jahren Bestehen liefern die vier Metalheads aus Italien unter dem Bandnamen Crimson Storm beim Label Fighter Records ihr erstes vollwertiges Album ab. Dies kommt, mit etwas mehr als einer halben Stunde Laufzeit, aber kaum über die Laufzeit einer EP hinaus. Die Frage, die sich dem geneigten Hörer nun stellt, ist, ob sich die Musik denn dann auch für einen Kauf lohnt, bei so wenig Runtime.

Die Band spielt stilistisch eine ordentliche Mischung aus vorherrschendem Speed- und Powermetal, in einigen Titeln geht es aber auch klar Richtung traditionellem 80er Heavy Metal. Soundtechnisch gibt es hier nichts zu meckern und Sänger Pau Correas kreischt sich in höheren Tonlagen durch die Titel, was teilweise gar an einen gewissen Herrn Dickinson zu besten Zeiten erinnert.

Verwirrend war für mich aber der Einstieg. Der erste wirkliche Song namens "Raging Eyes Of Darkness" ist ein ordentlicher Banger, dem zuvor gestellt ist ein 1:04-minütiges Intro namens "Night Of The Tyrant" - und genau diese Worte shoutet die Band dann mehrstimmig im Song "Raging Eyes Of Darkness". Sei's drum, die Nummer macht viel Spaß.

In der Mitte des Albums aber geschieht erstmalig etwas, das meine Meinung ein wenig aufsplittet. Mit "Nightmare Deceiver" gibt es nämlich einen tollen und klassischen Midtempo-Kracher, mit schmissigem Gangshout-Refrain, irgendwo zwischen alte Y&T und Armored Saint. Warum spaltet das nun meine Meinung? Weil mir die schnelleren Songs zwar gefallen, man das Ganze aber in der Form von zahllosen ähnlich gelagerten Bands wie Skull Fist, Enforcer und Konsorten schon zu oft genauso gehört hat. Zudem liebe ich halt eher die unaufgeregteren Faustreck-Hymnen, die mit dem erwähnten Song geliefert wurden, was diesen für mich auch zum klaren und einzigen Album-Highlight macht.

Nichtsdestotrotz liefern Crimson Storm knackiges Retro Speed Metal Riffing, alles zerschneidende Solos und Stoff zum Bangen bis zur Besinnungslosigkeit. Letzteres brauche ich in meinem Alter aber nicht mehr in dem Ausmaß, zumal ich um das Ausfallen meiner Rest-Matte fürchten muss. Interessant für Fans der "Abschädel"-Nummern wäre aber noch, dass der Rausschmeißer "Seven Days Of Mayhem" in spanischer Sprache vorgetragen wird, was an Bands wie "Muro" erinnert. Dafür macht "Harakiri Rendez-Vouz" als treibender Heavy Metal Titel umso mehr Spaß.

Fazit:
Speed Metal auf die Zwölf, mit ein paar Pausen in Richtung traditionellem Heavy Metal, mit kernig kreischendem Gesang und mehrstimmigen Shouts in den Refrains. Wem dieser Satz ein Lächeln aufs Gesicht zaubert und wer sich nicht an der kurzen Laufzeit stört, der kann bedenkenlos zugreifen. Crimson Storm liefern zusätzlich mit einem herrlichen Old School gehaltenen Covermotiv das Nostalgie-Metal Gesamtpaket, bei dem es aber gleichzeitig auch nicht viel wirklich Neues zu entdecken gibt. Wenn die Brieftasche es zulässt, werde ich es mir aber wohl ins Regal stellen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Raging Eyes Of Darkness, Nightmare Deceiver, Harakiri Rendez-Vouz

Tracklist

01. Night Of The Tyrant
02. Raging Eyes Of Darkness
03. Outrageous
04. Abuse Of Power
05. Nightmare Deceiver
06. Speed Hammerin' Metal
07. Harakiri Rendez-Vouz
08. Headfukker
09. Seven Days Of Mayhem

Lineup

Pau Correas - Vocals
Lögan Heads - Guitar, Backing Vocals
Aless Oppossed - Bass, Backing Vocals
Pol Esteban - Drums

Informationen