Konkhra - Sad Plight Of Lucifer

Band: Konkhra (DK)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Sad Plight Of Lucifer
Spielzeit: 46:17
VÖ: 29.11.2024

Konkhra - Sad Plight Of Lucifer

Die dänischen Death Metal Urgesteine, welche bereits 1988 unter dem Banner Vicious Circle starteten, aber schon ihre selbst betitelte Demo als Konkhra veröffentlichten, sind mittlerweile um die halbe Welt getourt und kommen dieser Tage mit Album Nummer acht ums Eck. Seit dem letzten Werk "Alpha And The Omega" (2019) spielt die Band fast wieder in Urbesetzung und veröffentlicht 5 Jahre später nun "Sad Plight Of Lucifer".

Das Album bietet uns 10 mächtige, Nacken brechende Songs und die Interlude "August.6 1945", wobei diese eher das Intro zu "Artificial Sun" darstellt, denn mit "künstliche Sonne" ist hier wohl der Schein der Hiroshima-Atombombe gemeint. Titel wie "Seven Plagues", "Nothing Can Save You", "Artificial Sun" oder auch "Tentacles Of Madness" lassen vermuten, dass es hier um das Unheil geht, was wir in unserem Wahn uns und der Welt antun und somit für unser eigenes Ende sorgen. Auch wenn es immer wieder mal Hoffnung gibt, so wird am Ende wohl doch der Untergang stehen. Und selbst Luzifer gerät in eine Notlage, weil der Mensch ihm die Arbeit wegnimmt.

Fette Old School Riffs, mächtige Drum-Salven und ein Bass, der für satte Tiefe sorgt, bestimmen die Nummern. Dadurch entsteht eine Soundwand, welche dich regelrecht in den Sessel presst. Soli, Breaks und Dissonanzen sorgen immer für Abwechslung. Alles ist meist im Midtempo angesiedelt, bricht aber gelegentlich auch nach oben aus. Vor allem in der zweiten Hälfte der Scheibe gibt es die schnelleren Momente zu vernehmen. Immer wieder kommen auch verspielte Gitarrenlinien zum Tragen, was immer passend integriert ist.

Die dunklen, kehligen Vocals, welche mehr "gesungen" als geshoutet oder gegrowlt werden, sind relativ gut verständlich und lassen es zumindest teilweise zu, die Texte auch ohne Lyricsheet zu verstehen. Sehr cool auch die bedrohlichen, fast "gesprochenen" Vocals im Albumabschluss "Tentacles Of Madness". Hier bekommt der Bass richtig viel Platz, was in Kombi mit dem Schlagzeug einen fetten Groover aus der Nummer macht. Der feine "helle" Zwischenpart verleiht dem Song dann einen feinen und passenden Kontrast.

Was die Dänen hier auch super hinbekommen, ist, einen gewissen Grad an Melodie einzubauen, ohne die Death-typischen Dissonanzen zu vernachlässigen oder gar den Old School Charakter zurückzuschrauben.
Dieser Umstand ist auch der wuchtigen Produktion zu verdanken, welche es schafft, den Bass trotz seiner hohen Präsenz nicht aufdringlich werden zu lassen.

Fazit:
Konkhra zeigen eindrucksvoll, dass sie nicht ohne Grund zu den "Überlebenden" der ersten skandinavischen Death Metal Welle gehören. Sie schaffen es auch auf Album Nummer 8, die Old School Fahne hochzuhalten, ohne altbacken oder abgenutzt zu klingen. "Sad Plight Of Lucifer" trifft den Hörer genau dort, wo es weh tut; ohne Umwege direkt in die Magengrube. Es presst dich an die Wand und lässt erst wieder los, wenn der letzte Ton verklungen ist. Wenn der Teufel es laut Albumtitel nicht schon wäre, spätestens wenn er diese Scheibe hört, wird er in eine Notlage kommen, denn das Album ist finsterer als er selbst.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Sad Plight Of Lucifer, Nothing Can Save You, Tentacles Of Madness

Tracklist

01. Sad Plight Of Lucifer
02. Revolution
03. Seven Plagues
04. Nothing Can Save You
05. The Lesser Key Of Solomon
06. August.6 1945
07. Artificial Sun
08. Magick
09. Resurrection Machine
10. Gates Of Paradise
11. Tentacles Of Madness

Lineup

Anders Lundemark - Vocals, Guitars
Kim Mathiesen - Guitars
Martin Rolighed Patterson - Bass
Johnny Nielsen - Drums

Informationen