Warpstormer - Warpstormer

Band: Warpstormer (UK)
Genre: Stoner / Doom Metal
Label: London Doom Colective
Album Titel: Warpstormer
Spielzeit: 39:36
VÖ: 29.11.2024

Warpstormer - Warpstormer

Im Jahr 2022 gegründet und im selbigen mit Demo und EP an den Start gegangen sind die Engländer Warpstormer (subtile Anspielung auf das Tabletop-Universum von Warhammer). Zu Hause im Stoner Metal mit Doom-Einschlag und einer Prise Sludge kommt nun Ende November das selbst-betitelte Langeisen-Debüt unters Volk. Thematisch greifen die Londoner auf Sci-Fi und Fantasy-Themen zurück. „Aber so, dass sie als eine Art kreatives Gefäß für die Erforschung der psychologisch erschütternden Aspekte des Lebens im 21. Jahrhundert dienen." (Zitat des Sängers)

So startet das Album auch mit dem spacigen Intro "Black Herald". "Oracle", was auch schon als digitale Single zu streamen ist, kommt dann mit den typischen, rauen, verzerrten Gitarren, wie wir sie aus dem Stoner Genre kennen, um die Ecke. Der Bass sorgt für Tiefe, die Drums für Groove und die leicht kehligen Vocals für die aggressive Note. Die schweren Riffs (welche auch schon mal thrashige Momente hervorbringen) erzeugen ordentlich Druck und der etwas "verwaschene" Sound erzeugt eine feine Sludge-Atmosphäre. In "Cursed, Cold" kommt dann zu dem Beschriebenen noch eine kräftige Doom Note hinzu. Hier wird das Ganze auch noch mit 'nem feinen Solo aufgelockert.

So und so ähnlich geht es auch in den anderen Stücken vonstatten. Hinzu kommen dann auch immer wieder mal spacige Momente, welche dich an die thematische Ausrichtung erinnern. Gelegentlich kommt das auch alles etwas chaotisch daher, was natürlich durch die Mischung aus Stoner und Sludge etwas verstärkt wird und dadurch auffälliger ist als bei anderen Genres. Wer nicht gerade ein großer Freund dessen ist, wird sich schwertun, das ganze Album am Stück zu hören, die anderen werden aber ihre Freude dran haben.

Trotz der ähnlichen Ausrichtung der Songs schaffen es die Engländer, mit Details die Abwechslung hochzuhalten und somit auch den Spannungsbogen aufrecht. "Fester" ist dann kurz vor Ende eine Nummer, welche im Verhältnis zu den anderen Stücken relativ "klar" daherkommt, aber dennoch die Genre-typischen Merkmale aufweist. Auch hier gibt es wieder einen schön auflockernden Mittelpart mit Solo. Doom wird dann im fast elfminütigen Albumabschluss "The Edge Of Time" ganz großgeschrieben. Die schweren und rauen Riffs feilen dir regelrecht die Haut vom Schädel und in Kombination mit dem "schmutzigen" und finsteren Sound des Stücks drückt dich eine fette Klangwand in den Sessel. Im zweiten Teil der Nummer erhöht man dann die Schlagzahl, bindet wieder die Album-typischen Elemente mit ein und wird sehr variabel. Die Wand, die dich vorher in den Sessel gedrückt hat, hebt dich nun aus selbigen, um dich zum Ende wieder hineinzupressen. Zum Schluss klingt die Nummer dann ähnlich spacig aus, wie das Album begonnen hat.

Die raue Produktion betont die Genre-Ausrichtung ausgezeichnet und verleiht dem Ganzen einen "schmutzig-verwaschenen", rauen, aber auch fetten und dunklen Sound. Was die Truppe auch bestens hinbekommt, ist, dass das alles trotz der ganzen Genre-typischen Merkmale einen sehr eingängigen Charakter hat, was jetzt nicht mit hohem Melodieanteil zu verwechseln ist. Das alles ist einfach nur so stimmig, dass genau dieser Eindruck entsteht.

Fazit:
Das Debüt von Warpstormer ist bestens gelungen. Auch wenn der eine oder andere Hörer sagen wird, alles irgendwo schon gehört zuhaben, so muss man den Engländern doch zugestehen, dass sie aus altbewährten Zutaten ihr eigenes Gebräu mischen und somit schon auf dem Debüt bandeigene Trademarks festigen. "Warpstormer" ist ein sehr düsterer, mächtiger Stoner- und Doom Metaller mit Sludge Einschlag, welcher einen bleibenden Eindruck hinterlässt und zum Besten in diesem Genre gehört, was in diesem Jahr auf die Hörerschaft losgelassen wurde.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Oracle, Cursed, Cold, The Edge Of Time

Tracklist

01. Black Herald
02. Oracle
03. Cursed, Cold
04. Beyonder – i. A Cry Towards the Light; ii. Ash & Rust
05. A Liar's Crown
06. Fester
07. The Edge Of Time

Lineup

Richard J. Morgan - Vocals
Adam Davies - Guitars
James Loh - Bass, Vocals
Simon Dogett - Drums

Informationen