Einst - Einst

Band: Einst (A)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Naturmacht Productions
Album Titel: Einst
Spielzeit: 42:03
VÖ: 25.10.2024

Einst - Einst

Der österreichische Musiker Patrick Stoiber, welcher unter dem Alias S.P. bei Détresse und unter Irleskan bei Lebenssucht in Erscheinung tritt, hat mit Einst ein neues Projekt gestartet. Das selbst betitelte Debüt ist im atmosphärischen Black Metal angesiedelt und befasst sich mit der Frage der Existenz, reflektiert durch die eigene Sterblichkeit und den Kreislauf von Leben und Tod. Dies wird lyrisch mit deutschen und englischen Texten umgesetzt.

Das Album umfasst 6 Stücke, welche nicht nur ziemlich lange Titel haben, sondern sich auch teilweise sehr strecken. Von den Infos her, welche mir zum Album vorliegen, kann man das Ganze als Konzeptalbum sehen. Zudem preist man die Stücke als Kapitel an, welche fast immer ineinander übergehen. Dies hat zwar den Vorteil, dass das Ganze ein sehr stimmiges Gesamtbild abgibt, allerdings auch, aufgrund einiger Abschnitte, mit Längen zu kämpfen hat.

Was Patrick wirklich gut gelingt, ist, die Stimmung zum Thema der Platte einzufangen. Er erschafft einerseits Klanglandschaften, welche eine zarte, fast zerbrechliche Atmosphäre versprühen und eine melancholische Note in sich tragen. Teilweise bekommen diese gar einen sphärischen Anstrich. Andererseits gibt es brachiale Black Metal Ausbrüche, welche mit emotionalen Schreien und heiser, kehligen Vocals eine aggressive und verzweifelte Stimmung erzeugen. Unter allem liegt immer wieder eine feine Melodie oder auch ein monotoner Part, was aber immer zur entsprechenden Stimmung des jeweiligen Stücks passt. Diese Stimmung in den getragenen Klanglandschaften schwankt dabei zwischen Melancholie und trauriger Resignation, lässt aber auch immer wieder einen Hauch an Hoffnung durchscheinen.

In den brachialen Momenten geht es dann eher verzweifelt, verbittert und wütend vonstatten. In diesen Momenten kommen dann die klassischen Instrumente des Genres zum Tragen. Die Gitarren schreddern, was das Zeug hält, vom Schlagzeug gibt es treibende Rhythmen und rasante Ausbrüche, der Bass verleiht Tiefe und immer wieder kommen auch flirrende Leads auf. Dennoch gibt es auch in diesen Abschnitten immer eine gewisse Atmosphäre, die sich mit dem Ganzen verbindet und die Stimmung entsprechend verstärkt. Die wuchtige und gut gelungene Produktion tut dabei ihr Übriges.

Diese Mischung aus ausrufenden Klanglandschaften und brachialem Black Metal zu beschreiben, ist gar nicht so einfach, da hier eine immense Sounddichte erschaffen wurde. Diese trägt so viele Facetten in sich, dass man es einfach hören muss, um sich einen wirklichen Eindruck davon zu verschaffen. Auch ist dieses Werk wieder so eines, was seine maximale Wirkung nur entfaltet, wenn man es am Stück hört.

Fazit:
Wer sich drauf einlässt, kann die Emotionen regelrecht spüren, welche Patrick beim Schreiben des Albums gehabt haben muss. Auch wenn die Herangehensweise an Thema und Genre bei Einst nicht neu ist, so schafft es Patrick doch, schon dem Debüt einen gewissen Wiedererkennungswert zu verleihen. Er erschafft mit diesem Album eine tiefschwarze, melancholische und in ihren Zügen manchmal erdrückende Klanglandschaft, welche den geneigten Hörer abholt und in eine andere Dimension entführt und der sich im Thema der Platte eventuell auch selbst wiederfindet.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Mere Reflections of Your Former Self
02. Zu Oft Verlebt, Zu Wenig Wirklich Gelebt
03. Couldn’t You Have Done Better?
04. Das Letzte Wort Dir Nicht Gebührt
05. For There Was a Dream That Didn’t Last
06. Ohne Dich Ward Nicht Auch Nur Ein Augenblick

Lineup

Patrick Stoiber - Vocals, Guitars, Bass, Piano, Atmospheric Soundscapes
Sven Luithardt - Drums

Informationen