Rise Of Kronos - Imperium

Band: Rise Of Kronos (D)
Genre: Death Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Imperium
Spielzeit: 41:43
VÖ: 11.10.2024

Rise Of Kronos - Imperium

Wie die Hamburger Deather Rise Of Kronos das alles machen, ist schon fast unheimlich. Nicht nur, dass sie unentwegt touren, nein, sie hauen auch ein Album nach dem anderen raus. Gerade mal 2 Jahre nach dem hochgelobten "Council Of Prediction" prügelte man das neue nun erscheinende Langeisen "Imperium" ein. Außerdem erschien in digitaler Form das neu eingespielte Debüt "Where The Gods Devide" (damals noch unter dem Surface-Banner), jetzt als "Where The Gods Return" und die "Kraken EP".
"Imperium", das mittlerweile sechste Album der Jungs, beschäftigt sich natürlich wie gewohnt mit der schier unerschöpflichen griechischen Mythologie und ihren Göttern, respektive Titanen (als Titanen bezeichnet die Band auch ihre Fans). Dieses Mal geht es um die Schlacht zwischen Göttern und Sterblichen und den ewigen Kampf um Herrschaft und Vorherrschaft.

Im Vorfeld des Albums wurden bereits die Videos zu den Singles "Separate The Sheep From Goats", "Arrival Of Delusion" (Lyric-Video) und "Children Of Leprosy" veröffentlicht, welche schon für den einen oder anderen "tropfenden Zahn" aus Vorfreude aufs Album gesorgt haben dürften. Mit "Legio Titanum" gibt es auf dem Album auch eine Nummer, welche die Fans schon als eine Art Ehrung interpretieren können, mit der sich die Band bei ihnen für ihre Treue bedankt. Denn nicht zuletzt die "Legionen" der Fans sind verantwortlich für Aufstieg und Fall der "Götter", respektive Bands.

Das Album kommt mit 11 Songs plus Intro und Interlude daher und ballert dem geneigten Hörer variablen, modernen Death Metal um die Ohren, welcher von oberen Mid-Tempo Groovern bis Highspeed Deathern mit hymnischen Zügen alles in petto hat. Versehen wird das Ganze immer wieder mit feinen Melodien, welche aber nie die Brutalität nehmen. Nur die Interlude "Imperial" lässt dich kurz verschnaufen und hat eher Heavy Metal Charakter, was allerdings sehr gefällig daher kommt und einen feinen, nachhaltigen Akzent zwischen den Songs setzt.

Genau wie auch schon auf dem Vorgänger "Council of Prediction" merkt man dem neuen Album im Allgemeinen und den Stücken im Besonderen die Homogenität der Band an. Hier passt einfach alles zusammen. Kerniges Riffing schneidet sich wie ein Messer durch die Stücke und die Drums treiben die Maschinerie vor sich her und sorgen für den nötigen Groove. Manchmal hat man das Gefühl, Marco treibt seine "Vorderleute" regelrecht zu Höchstleistungen an; schön zu vernehmen in "The Hour Of Departure". Die Leads verweben sich geschickt in den Songstrukturen und setzen neben den feinen Melodien auch mit Soli oder dem einen oder anderen "Pinch" Akzente. Bassmann Tim sorgt neben der Tiefe, welche sein Instrument den Songs verleiht, auch wieder mit seinen Vocals für Kontraste und Abwechslung. Bin jetzt schon gespannt, wie das wohl beim nächsten Werk aussieht, wenn er nicht mehr dabei ist. Hat er doch seit seinem Einstieg den Sound der Band wesentlich mitgeprägt.

Was Abwechslung angeht, ist man auf "Imperium" nicht ganz so offensichtlich dabei wie auf dem Vorgänger, sie ist aber trotzdem auf ähnlichem Level. Hier ist dafür die Sounddichte um einiges höher als auf der letzten Scheibe, was nicht zuletzt an der ähnlichen Struktur der Songs liegen dürfte, auf anderer Seite die ganze Platte aber noch wuchtiger macht. Vor allem durch Tempowechsel, Breaks und die verschiedenen Akzente, welche die einzelnen Instrumente setzen, oder auch mal mit einem prägenden Chorus, wird das Ganze variabel gehalten. Nicht zu vergessen, das Wechselspiel zwischen den dunklen Growls und harschen Shouts.
Auch hat die Band ihren Sound nochmals verfeinert. Neben den progressiven Einsprengseln, welche genau wie auch die Dissonanzen nicht ganz so zum Tragen kommen (was nicht zu kurz kommen bedeutet), wurde zusätzlich das eine oder andere Heavy Metal Element eingebaut, was gerade dem melodischen Anteil gut zu Gesicht steht. Genau wie auch die Produktion und der Mix des Ganzen. Fett, fetter, Rise Of Kronos, kann man da nur sagen und trotzdem wirkt das in keiner Sekunde überladen oder gar überproduziert. Ich habe selten ein Album gehört, was so fett und sauber daherkommt, ohne dabei seine raue, erdige Note zu verlieren und sehr organisch klingt. Da hat Nino Helfrich im Skull Tone Studio Hamburg einen großartigen Job gemacht. Hochachtung!

Fazit:
"Imperium" zeigt erneut die Vielseitigkeit und den scheinbar unerschöpflichen Ideenreichtum der Hamburger "Olympic" Deather und deren Spielfreude. Aus jeder Note des Albums sprüht der Enthusiasmus der Band, welcher auch nach 13 Jahren ungebrochen ist und was auch auf den Konzerten den Fans immer wieder überzeugend präsentiert wird. Ein dunkler, brutaler, mitreißender Death Metal Nackenbrecher im Kampf um die Herrschaft und Vorherrschaft zwischen Göttern und Sterblichen. Mit diesem Album heben sich Rise Of Kronos wieder ein Stück höher auf den Olymp des modernen Death Metal.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Incorporate (Intro)
02. Arrival Of Delusion
03. Children Of Leprosy
04. Separate The Sheep From Goats
05. Know Thyself
06. Proclaiming Empery
07. Legio Titanum
08. Imperial (Interlude)
09. Forthcoming Void
10. The Offering
11. The Hour Of Departure
12. Rope Of Sand
13. Despoiler Of Worlds

Lineup

Tom Robinson - Vocals, Guitars
Tim Broscheit - Vocals, Bass
Jhonnie Ritter - Guitars
Marco Bechreiner - Drums

Informationen