Nasty Savage - Jeopardy Room

Band: Nasty Savage (USA)
Genre: Thrash Metal
Label: FHM Records
Album Titel: Jeopardy Room
Spielzeit: 43:58
VÖ: 10.10.2024

Nasty Savage - Jeopardy Room

Nasty Savage: Genug geschrieben; eigentlich.

Ok, kurzer Geschichtsunterricht für die jüngeren Leser. Als die Band um Nasty Ronnie 1985 ihr erstes, selbst-betiteltes Album in die metallische Landschaft schmissen, war die Metal-Gemeinde völlig weggeblasen. Schon alleine wegen der Live Performance, bei welcher sich Herr Nasty regelmäßig alte, damals gängige Röhren-Fernseher auf dem Kopf zertrümmerte und dabei natürlich mächtig der rote Saft sprudelte. So schaffte es Nasty Savage, mit nur einem Album zum Geheimtipp zu werden und erreichte 1987 mit der Scheibe "Indulgence" endgültig Kultstatus, wobei sie nie wirklich den Durchbruch schafften. Aber das war/ist irgendwie egal, weil Nasty Savage im Untergrund immer gefestigt war und ist.
Damals kam ihr Demo "Wage of Mayhem" via Tape-Trading (Begriff bei Bedarf googeln) auch nach Deutschland und als ich den, heute Klassiker-Song "XXX" hörte, war Nasty Savage bei mir auf dem Radar.

Nun kommt nach 20 (!!) Jahren ihr neuester Streich auf uns zu und ich fühle mich irgendwie in meine Jugend zurückversetzt.
Die Songs sind immer noch etwas sperrig und Nasty Ronnie "singt" immer noch so als würde uns ein Psychopath seine Storys erzählen; also mehr charismatisch erzählen als singen. Die Klampfen pumpen in bester 80er-US-Thrash-Manier die Riffs ins Gehirn und das Gaspedal wird ab und an betätigt. Jetzt könnte man meinen, alles klänge so herkömmlich, aber das wäre zu einfach. Denn genau die Kombination zwischen dem hypnotischen Sprechgesang und den teils so einfach angelegten, aber doch wahnwitzigen Arrangements machen den Sound der Band so gut.

Fazit:
Nachdem im Mai 2012 eigentlich das letzte Konzert der Band stattfinden sollte, wurde dies schon lange widerlegt und ich hoffe, die Jungs zeigen sich live in unseren Gegenden. Bis dahin bleibt nur, sich die neue Scheibe und den Back-Katalog zu Gemüte zu führen. Ein gelungenes Comeback; kann man das so sagen? Weil weg waren Nasty Savage eigentlich nie und das ist gut so. Mir stellt sich nur eine Frage; wo bekommt Nasty Ronnie für seine Shows noch alte Röhren-Fernseher her, bei all den LCD-TVs? Na ja, bleibt nur noch zu sagen; "Take a trip, down lovers lane. Take that trip, it's time to play… XXX"

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Invocations
02. Jeopardy Room
03. Brain Washer
04. Southern Fried Homicide
05. Witches Sabbath
06. Schizoid Platform
07. Aztec Elegance
08. Operation Annihilate
09. Blood Syndicate
10. The 6th Finger
11. Sainted Devil

Lineup

"Nasty" Ron Galletti - Vocals
Dave Orman - Guitars
Pete Sykes - Guitars
Kyle Sokol - Bass
Jim Coker - Drums

Guest Musician:
Special honored guests on "Witches Sabbath"
Donald Tardy (Obituary) - Drums
John Tardy (Obituary) - Vocals

Informationen