Äera - Phantast

Band: Äera (D)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Vendetta Records
Album: Phantast
Spielzeit: 41:40
VÖ: 04.10.2024

Äera - Phantast

Die Schwarzmetaller Äera aus Nordrhein-Westfalen, die sich 2019 gründeten, haben sich seit ihrem Debüt-Album "Schein" aus selbigen Jahr, viel Zeit mit einem neuen Langeisen gelassen. Zwischendurch gab es lediglich verschiedene Single-Auskopplungen und die EP "Schattenfall" im Jahre 2021, um den Hörern etwas Futter für die Lauscher zu geben. Nun steht das Zweitlingswerk "Phantast" in den Startlöchern und wird Anfang Oktober über Vendetta Records veröffentlicht. Ein stimmungsvolles Album-Cover, welches erneut aus der Feder von Timon Kokott stammt, ist jedenfalls optisch schon mal ein Hingucker.

Treibende Klampfenriffs und wütendes Geschrei bilden den Auftakt zum Opener "Kosmos". Man hat sich bewusst für einen raueren Anstrich entschieden und das merkt man dem neuen Material auch an.
Melancholisch anmutende Liedpassagen werden zwar weiterhin in die Songs eingeflochten, doch kommen diese weit weniger eindringlich und packend als auf dem Vorgänger daher. "Empor" tritt noch am ehesten in diese Fußstapfen und erinnert stellenweise an Kompositionen wie "Heimkehr I - Ruin", was in diesem Falle positiv zu werten ist.

Beim längsten Titel "Schattenkreuz" scheiden sich die Geister. Erscheint dieser doch zeitweise wie ein wildes Durcheinander aus melodischen Gitarrenparts, beißenden Riffsalven und progressiven Einschlägen. Dieses Stück benötigt wirklich Zeit, um alle seine Facetten entfalten zu können. Eindringliches Schlagzeuggebolze, schöne Basseinlagen, welche hier besonders gut zur Geltung kommen, und eingesetzte Tempo- und Rhythmuswechsel wollen für Abwechslung sorgen, sind aber nach einer Weile zu viel des Guten. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, den Song abzukürzen, um die Spannung aufrechtzuerhalten.

Nach lediglich vier Songs, die jedoch eine Spielzeit von etwas mehr als 41 Minuten zu bieten haben, lässt mich der neue Sound von Äera ein wenig zwiegespalten zurück.

Fazit:
Dass Äera ihr Handwerk verstehen, haben sie bereits mit ihrem grandiosen Erstlingswerk "Schein" und der tollen EP "Schattenfall" bewiesen.
Alles in allem sind die neuen Songs gut gelungen, packen mich persönlich aber einfach nicht mehr so, wie es oben genannte Tonträger vermocht haben. Es fehlen die eingängigen Melodien, die man tagelang nicht mehr aus dem Kopf bekommt und die tief unter die Haut gehende Atmosphäre.
Äera haben sich bewusst für einen "raueren musikalischen Ansatz" entschieden, klingen phasenweise schon fast rasend vor Wut. Doch sollten sie sich meiner Meinung nach lieber wieder verstärkt auf ihre Wurzeln besinnen und mehr schwarz-metallische Perlen wie z. B. "Heimkehr II - Im Nebel" komponieren.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Empor

Tracklist

01. Kosmos
02. Empor
03. Schattenkreuz
04. Fleisch Und Knochen

Lineup

Milan Sikorski - Vocals, Bass
Simon Wiedenhöft - Guitars
Sven Strefel - Guitars
Farin Hahn - Drums

Informationen