Adorior - Bleed On My Teeth
Band: Adorior (UK)
Genre: Death / Black Metal
Label: Sepulchral
Voice Records
Album Titel: Bleed On My Teeth
Spielzeit: 49:44
VÖ: 27.09.2024
Eine der "wilden" Vertreter des schwarz gefärbten Death Metals
aus dem Vereinigten Königreich sind die Engländer Adorior. Gegründet
1994 und seither in Untergrund umtriebig, kommt die Truppe aber erst
auf zwei Langeisen. Nach dem Debüt "Like Cutting The Sleeping" 1998
und dem folgenden "Author Of Incest", kommt nun fast genau 19 Jahre
später Album Nummer 3, welches auf den Namen "Bleed On My Teeth"
hört.
Eigentlich braucht es gar nicht viele Worte, um dieses
Gemetzel zu beschreiben, denn schon beim Opener "Begrime Judas"
weißt du, dass es hier keine Gefangenen gibt. Trotz der tiefschwarz
gefärbten Todes metallischen Maschinerie, die über den Hörer
hereinbricht, bekommt der Hörer nicht nur einfach auf die Fresse
oder Schläge in die Magengrube. Nein, auch fein eingestreute,
progressive Leadgitarren, heftige Dissonanzen und gelegentlich auch
einen Anflug von Melodie. Die Schießbude ballert aus allen Lagen und
bietet so ziemlich alles auf, was die Schwarz- und
Todes-metallischen Genres hergeben. Mit schwer treibenden
Taktvorgaben, über rasantes Trommelfeuer hin zu Hyper-Blastbeats
ver- und entknotet sich D. Molestör quasi die Arme.
Das tief ins
Fleisch schneidende Riffing und die fiesen, kehligen Vocals, welche
leicht gurgelnd daherkommen und auch mal mit hohen Screams
aufwarten, sorgen für hohe Aggressivität und der Bass, welcher schön
präsent, aber nicht aufdringlich ist, verleiht zusätzliche Tiefe.
Wer bis hier gelesen hat, wird erkannt haben, dass hier nicht
nur geballert wird, auch wenn der Gesamteindruck dies vermuten
lassen könnte. Neben Tempo- und Taktwechseln, sowie Breaks und den
progressiven Gitarren, kommen auch immer wieder Samples zum Einsatz.
Ein Tiefflieger da, Regen und Gewitter dort oder auch mal ein
"tockender" Motor, setzt den einen oder anderen kleinen Akzent und
lassen den Hörer wenigstens mal einen Atemzug nehmen, bevor ihm die
Luft wieder wegbleibt. Auch wenn es nicht die großen Soli-Momente
gibt, die kurzen kleinen tun hier ihre Arbeit dennoch sehr
songdienlich und setzen Akzente. Genau wie mal ein Chorus-mäßiges
"Hey-hey-hey".
Von produktionstechnischer Seite gibt es
nichts auszusetzen und der Mix ist ebenso gut gelungen. Alles kommt
rau, erdig und mit ordentlich Dampf durch die Boxen. Jedes
Instrument und auch die Vocals bekommen genau den Raum, den es
braucht, um nicht im gewollten Chaos unterzugehen. Trotz der hohen
Aggression und diesem erwähnten Chaos kann man die Instrumente gut
ausmachen, was bei solchen Werken manchmal auch schon mal zu
wünschen übrig lässt. Ob sich jeder dieses Gemetzel auf Platte antun
kann, sei mal dahin gestellt, aber "live on stage" wirst du so was
von abgehen, da gibt es kein Halten.
Fazit:
Das dritte
Adorior Album bläst den Hörer einfach weg, versorgt ihn aber
gleichzeitig mit fein ausgearbeiteten Stücken, welche vieles in sich
tragen, was es zu entdecken gilt. Hier wird ein tiefschwarzes,
todes-metallisches Gemetzel vom Stapel gelassen, was dich in den
dunklen, aggressiven und alles mit sich reißenden Strudel Adorior’s
zieht und nicht wieder ausspuckt. Dieses Album ist ein "schwarzes
Loch" im extremen Metal.
Punkte: 9/10
Anspieltipp:
alles
01. Begrime Judas
02. Ophidian Strike
03. L.O.T.P. - Vomit
Vomit Vomit Bastard
04. Precipice Of Fire
05. Sips Of Sarin
06. Scavengers Of Vengeance
07. Moment Of Mania
08. Bleed On
My Teeth
Jaded Lungs - Vocals
S. Assassinator - Guitars, backing Vocals
R.C. - Guitars, backing Vocals
T - Bass
D. Molestör - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas