Neptune - The End Of Time

Band: Neptune (S)
Genre: Melodic Heavy Metal
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: The End Of Time
Spielzeit: 39:22
VÖ: 20.09.2024

Neptune - The End Of Time

Ach, du heiliger Dreizack! Vor vier Jahren (meine Güte rennt die Zeit) entdeckte ich per Zufall in den sozialen Medien das Debüt von Neptune mit dem Titel "Northern Steel", checkte den Titeltrack an und war sofort schockverliebt. Ich orderte das Gesamtwerk und war von der Scheibe echt sehr angetan.
Der Stil der Schweden bot eine ganz besondere Spielart des klassischen Heavy Metal, der nämlich fast minimalistisch und herrlich wenig kraftstrotzend umgesetzt war, aber dennoch mit tollen und wahnsinnig eingängigen Melodien, süchtig machenden Refrains und einem kraftvollen Glocken-klaren Heldengesang überzeugte. Alles unterstrichen von tollem Solospiel und nie zu aufdringlichem Einsatz vom Keyboard.

Nun habe ich die Ehre, das Zweitwerk vor mir zu haben und schon nach den ersten Songs werde ich mir mit Verzückung bewusst, dass Neptune ihrer Linie konsequent treu bleiben. Das bedeutet in erster Linie, dass sich das Songmaterial hauptsächlich im stampfenden Midtempo-Bereich bewegt, was dem Stil bestens zu Gesicht steht. Denn nur der marschierende Rhythmus allein ist es, der die epische Hymnik der Titel in ähnliche Gefilde trägt, wie man sie von heroischen Manowar Faustreckern oder Hammerfall Hymnen kennt.
Das Tüpfelchen aufs I liefern dann die meist mehrstimmigen Refrains in Verbindung mit tollen Gitarrensolos und gelegentlich einer kleinen Bridge.

Wer also bei Stampfern wie "Revenge" oder epochalen Hymnen wie dem Albumhighlight "Motherland" nicht mitgerissen wird, sollte seinen Trueness-Meter neu eichen lassen. Und dennoch liefern Neptune mehr als nur Heldenfutter, so darf bei "Brightest Steel", das sich stilistisch in bestem, traditionellen NWOBHM, vermischt mit Classic Rock präsentiert, auch mal mit Vollgas abgerockt werden. Im Kontrast dazu liefert die Band mit "Nepturion" eine epische Halbballade und mit "Power" einen knackigen Hard Rock Song ab.
Nun ja und ganz am Ende schließt man mit der obligatorischen Helden-Pianoballade "Northern Warriors", die sich im Verlauf zur Ohrwurm-Mitsing-Hymne aufschwingt.

Fazit:
Neptune sind für mich eine Band, mit sehr großem Potenzial. Das Gespür für simple aber dennoch eingängig geschriebene Heavy Metal Stücke, die in ihrer Einfachheit überzeugen können und dennoch so viele kleine Details bei mehrmaligem Hören erkennen lassen, ist an allen Ecken und Enden hör- und spürbar. Wer also einer Art epische Metal Alternative zu älteren Hammerfall, vermischt mit dem Pathos von Manowar und Co., nicht abgeneigt ist, der sollte sich den "Northern Steel" von Neptune mal gönnen. Klischees muss man hier nicht suchen, Neptune zelebrieren diese sogar förmlich und das ist auch einfach gut so! Der "Truemaster" in mir ist schwer begeistert.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Revenge, Motherland, Northern Warriors

Tracklist

01. Metal Hearts
02. Brightest Steel
03. The End Of Time
04. Revenge
05. Motherland
06. Sun Goes Down
07. Nepturion
08. Power
09. Highlands
10. Northern Warriors

Lineup

Row Alex - Vocals
Anders Olsson - Guitars
Jan Tosh Ason - Bass, Vocals
Johan Rosth - Keyboards
Jonas Wikström - Drums

Informationen