Sweet - Full Circle
Band: Sweet (UK)
Genre: Hard / Glam Rock
Label: Metalville
Album Titel: Full Circle
Spielzeit: 41:57
VÖ: 20.09.2024
Andy Scott ist mit der Band Sweet nun mehr als ein halbes
Jahrhundert unterwegs und durfte in dieser Zeit so manchen Hit
verbuchen, der heute Legendenstatus hat und oft gecovert wurde. Da
bretterten die Hellraiser auf "Oxygen" und schnell wie ein "Ballroom
Blitz", voller Action dem "Fox on the Run" bis zum "Teenage Rampage"
hinterher.
Jetzt ist es aber an der Zeit, die Fans mit neuem
Material zu versorgen und dafür holte man sich dann auch schon 2019
einen neuen Frontmann ins Boot. Paul Manzi durfte mit der Progrock
Band Arena und den Melodic Rockern Cats In Space genug Erfahrung
sammeln, um sich bei The Sweet behaupten zu können. Und ich muss
sagen, seine klare, kraftvolle Stimme weiß sowohl in kernigeren
Gefilden, als auch bei sanfteren Klängen zu überzeugen.
Wie
ist nun das neue Songmaterial?
Vorweg: "neu" sind schon mal zwei
der Titel hier nicht wirklich. So fand man sowohl, den für seinen
Titel überraschend gut gelaunten Track "Defender", als auch die
AOR-lastige Nummer "Everything", bereits auf der 2015
veröffentlichen Compilation "Action The Full Story".
Ich denke
aber, die Stücke wurden mit Paul Manzi neu eingesungen.
Stilistisch kann man das neue Material am ehesten vergleichen, mit
"Andy Scotts Sweet", der Soloscheibe von 1992, die ich sehr mag.
Hier geht es ähnlich straight, hymnisch und eingängig zu und das
Songmaterial bewegt sich überwiegend im stampfenden
Midtempo-Bereich.
Einzige Ausbrüche sind da die fürs
Live-Publikum zugeschnittene Rocknummern "Destination Hannover" und
der mit noch mehr Keyboardeinsatz versehene Feelgood Rocker "Fire In
My Heart". Ich glaube, wer bei solchen Nummern keine gute Laune
bekommt, ist verloren.
Hervorheben möchte ich noch den, trotz
des eher stampfenden Rhythmus, mitreißenden Opener "Circus". Dieser
hätte perfekt auf das 92er-Werk gepasst. Außerdem den hymnischen
Mitsing-Knaller "Don't Give Me Water", der nach einprägsameren Deep
Purple schielt und das hymnische Stück "Rising Up", das für mich mit
dem besten Gitarrensolo der Scheibe aufwarten kann.
Einzig ein
halber Punktabzug geht bei mir und vielleicht auch bei manch
anderem, an den Song "Coming Home", der mit seiner sehr seichten
Umsetzung wohl allgemein Mainstream-Radio tauglich werden sollte. Da
bin ich gespannt, ob die Nummer nach mehreren Durchläufen an mir
wächst, denn ich muss gestehen, doch mit geträllert zu haben.
Fazit:
Sweet Are Back!
Es ist immer wieder wunderbar zu
sehen, dass auch uralte Recken noch gut rocken und schöne,
melodische Songs schreiben können.
Klar, hier drückt, dröhnt und
wummert nichts, aber Freunde handgemachter Rockmusik mit schönen
Harmonien und angenehm eingängigen, mehrstimmigen Refrains, die sich
gut im Ohr festsetzen, dürften hier vollends bedient werden.
Das
beste Rock-Album des Spätsommers.
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Circus, Don't Bring Me Water, Fire In My Heart
01. Circus
02. Don't Bring Me Water
03. Burning Like A
Falling Star
04. Burning
05. Defender
06. Everything
07.
Destination Hannover
08. Rising Up
09. Fire In My Heart
10.
Coming Home
11. Full Circle
Paul Manzi - Vocals
Andy Scott - Guitars, Vocals
Tom Cory -
Guitars, Keyboards, Vocals
Lee Small - Bass, Guitars, Vocals
Adam Booth - Drums, Percussion
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine