Servant - Death Devil Magick
Band: Servant (D)
Genre: Black Metal
Label: AOP Records
Album
Titel: Death Devil Magick
Spielzeit: 40:46
VÖ: 20.09.2024
Unglaublich, dass Servant erst seit drei Jahren ihr
schwarz-metallisches Unwesen treiben, zumal sie aus der deutschen
Black Metal Szene jetzt schon nicht mehr wegzudenken sind. Gerade
einmal ein Jahr ist es her, dass die zweite Scheibe "Aetas Ascensus"
über den Tresen ging, schon stehen die vier Niedersachsen mit ihrem
dritten Werk "Death Devil Magick" in den Startlöchern.
Dass
Servant nur so vor Ideen strotzen, zeigt nicht nur der kurze Abstand
der Veröffentlichungen, sondern auch die Kompositionen an sich. Sei
es der eher atmosphärische Opener "Temple", das darauffolgende
Riff-Gewitter "Sin", bei dem dir die verschiedenen Einflüsse nur so
um die Ohren geprügelt werden, oder das groovende "Devil", welches
von der ersten Sekunde an auch den müdesten Nacken zum Mitbangen
einlädt. Ganz zu schweigen von dem Blastbeat-Gemetzel und dem
ruhigen Zwischenteil. Servant schaffen es scheinbar spielerisch, all
diese Facetten unter einen Hut zu bekommen.
Ebenso
facettenreich wie die Kompositionen an sich zeigt sich auch der
grandiose Gesang von Farago, der mal aggressiv keifend, mal böse
grunzend und mal theatralisch rufend, die von den Instrumenten
vorgegebene Stimmung perfekt zum Ausdruck bringt. Und wenn die Musik
es erfordert, dass kein Gesang notwendig ist, so funktioniert auch
das bei Servant hervorragend, wie der Instrumentaltrack "Hope"
beweist.
Auch wenn es schwerfällt, aus dem Gesamtkunstwerk
einzelne Titel hervorzuheben, so ist doch der Track "Fury", der von
der herzzerreißenden Melodie über fast schon opereske Parts hin zu
brachialem Geprügel alles beinhaltet, was das schwarze Herz begehrt,
das absolute Highlight auf "Death Devil Magick".
Gegen Ende
des Albums wird mit "Litany" noch mal alles rausgeprügelt, was
irgendwie möglich ist. Die Blastbeats brechen jegliche
Geschwindigkeitsrekorde und untermauern die unfassbar groovigen
Gitarrenriffs. Dieser Song wird besonders live ein absoluter
Brecher! Wer dann hofft, nach diesem musikalischen Schlag ins
Gesicht zumindest ein wenig verschnaufen zu können, wird allerdings
beim Album abschließenden "Magick" feststellen, dass er sich
gewaltig geschnitten hat. Nach einem kurzen Sprach-Sample ziehen die
vier Niedersachsen noch einmal alle Register in Sachen Düsterheit
und Melodie und bringen so ein grandioses Album zu einem würdigen
Ende.
Die Produktion ist fett, die Arrangements ausgeklügelt
und die Songs perfekt gespielt (was technisch absolut nicht trivial
ist). Servant zeigen sich auf ihrem dritten Album unglaublich
professionell und virtuos. Der einzige kleine Kritikpunkt, der mir
zu erwähnen bleibt, ist der teilweise extrem schnelle Wechsel von
einem Part zum anderen, was beispielsweise "Sin" oder "Death" etwas
überladen klingen lässt. Auch bekommen so teilweise grandiose
Melodien nur sehr wenig Platz, um sich entfalten und den Hörer noch
mehr mitreißen zu können.
Fazit:
Kann man bei einer
dreijährigen Bandgeschichte schon sagen, dass eine Band wie gewohnt
abliefert und nie enttäuscht? Bei Servant dürfte das definitiv der
Fall sein. "Death Devil Magick" ist ein Meisterwerk, wie es fast zu
erwarten war und somit eine absolute Empfehlung an jeden Freund des
schwarzen Metalls!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Void
02. Temple
03. Sin
04. Devil
05. Hope
06.
Fury
07. Death
08. Litany
09. Magick
Farago - Guitars, Vocals
Samael - Guitars
Thanatos - Bass
Apophis - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Sepp