Glare Of The Sun - TAL
Band: Glare Of The Sun (A)
Genre: Doom / Post Metal
Label:
Lifeforce Records
Album Titel: TAL
Spielzeit: 58:55
VÖ:
13.09.2024
Heute beginne ich meine Review mal mit einem Label-Zitat: "Glare
Of The Sun verfolgen auf ihrem dritten Album "TAL" den Ansatz, ihre
Hörer auf eine musikalische Reise durch Vorahnungen und Unfassbares
mitzunehmen – kein Wunder, dass das Konzept der Platte auf
Resignation und Zuversicht gleichermaßen basiert."
Direkt die
Lyrics vom Opener "Colossus" bringen diese Aussage, was die "Reise
durch Vorahnungen und Unfassbarem" betrifft, so ziemlich genau auf
den Punkt. Die Musik der Platte untermauert dann die Aussage
"Resignation und Zuversicht". Denn genauso klingt das Ganze.
Mal gibt es zarte Melodien und weichen dunklen Klargesang, dann
wieder raue Riffs, aggressive Vocals, schwere Drums und verzweifelte
Schreie. Immer wieder wird eine Atmosphäre aufgebaut, welche mal die
oben erwähnte "Zuversicht" betont und dann wieder die "Resignation"
in den Vordergrund bringt. Die progressiven Züge, die die Musik
immer wieder in sich trägt, sorgen für Extra-Akzente.
Dieses
Album ist so eines, welches man erkunden muss und um dies zu tun,
erfordert es Zeit. Die komplexen Kompositionen und orchestralen
Arrangements (besonders schön zu hören in "Amnesty") erfordern hier
deine ganze Aufmerksamkeit und werden gefühlt mit jedem Durchlauf
mächtiger. Die doomige Ausrichtung macht den Sound zusätzlich
bedrohlich und verleiht dem Ganzen eine wuchtige Tiefe.
Das
beste Beispiel für dieses Wechselspiel in der Musik zeigt sich in
"Rain". Einerseits ganz gefühlvoll, mit einer traurig schönen
Atmosphäre und andererseits, rau, dunkel, bedrohlich und aggressiv.
Über dem ganzen Song legt sich diese erwähnte Atmosphäre, was der
Nummer einen sehr emotionalen Touch verleiht. Großartig!
Auch
wenn die anderen Stücke diesem in nichts nachstehen, so ist es doch
dieser Song, welcher sich direkt beim ersten Hören, im Hirn
festsetzt.
Leider haben es die beiden Stücke "Storm Of Light"
und "Horizon" nicht aufs Vinyl geschafft. Ersterer ist ein Stück,
das sehr aggressiv beginnt, sich dann mit seiner orchestralen Note
fast in eine Art "Doom-Sinfonie" verwandelt, im Mittelteil ganz zart
wird und zum Ende sich noch mal aufbäumend ausklingt. "Horizon"
beginnt auch wieder sanft und tragend, bricht dann über den Hörer
herein und kommt mit seiner rauen Note, auf Vinyl wahrscheinlich
noch besser rüber. Auch hier wird dieses Wechselspiel zwischen "hart
und zart" schön umgesetzt. Das Stück klingt dann mit orchestralen
Bläsern aus und beendet das Album perfekt. Genau wie auch die
Produktion das Ganze schön in Szene setzt und mit Wucht und Tiefe
versieht.
Fazit:
Glare Of The Sun zeigen mit "TAL" erneut
eine Weiterentwicklung und überzeugen mit komplexen Kompositionen
und orchestralen Arrangements. Das neue Album nimmt den Hörer mit
auf die oben erwähnte Reise und vermag es mit viel Abwechslung,
durch Breaks, Soli und dem Wechselspiel von Härte und Gefühl, sowie
Geschwindigkeit, Melodie und Atmosphäre, selbigen zu fesseln. Der
Sound ist mächtig und kommt sehr authentisch durch Boxen und
Kopfhörer. "TAL" ist eine dunkle, emotionale Reise durch Licht und
Schatten und manchmal ins eigene Ich.
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Alles
01. Colossus
02. Rain
03. Äon
04. Relikt
05.
Stonefall
06. Leaving Towards Spring
07. Amnesty
08. Storm
Of Light (CD/Digital only)
09. Horizon (CD/Digital only)
Christoph Stopper - Vocals, Sounds
Gerald Huber - Guitars
Martin Baumann - Guitars
Tobias Schwab - Bass
Franz Ebert -
Drums
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Autor: Thomas