Seth - La France Des Maudits
Band: Seth (F)
Genre: Black Metal
Label: Season Of Mist
Album
Titel: La France des Maudits
Spielzeit: 46:21
VÖ: 14.07.2024
Die Französische Black Metal Szene hat zwar nie einen so großen
Hype erlebt wie die Skandinavische, ist aber in der Szene mindestens
genauso bekannt. Dies lieg vor allem daran, dass die Bands dort
meist "irgendwie anders" sind als andere und somit entsprechende
Reize setzen.
Seth sind dabei eine von den Bands, die zwar im
Großen und Ganzen "normalen" Black Metal zelebrieren, aber doch eine
gewisse "französische" Note in sich tragen, welche nicht nur
sprachlich zum Tragen kommt. Ich habe sie bereits mit ihrem Debüt
"Les Blessures De L'ame" kennengelernt, welches drei Jahre nach
Gründung erschien. Auch wenn die Franzosen ihren Stil nicht
geändert, sondern nur verfeinert haben, haben sie sich dennoch
weiterentwickelt, was sich hauptsächlich im Songwriting
widerspiegelt. Eines ihrer besonderen Reize waren für mich immer
ihre muttersprachlichen Lyrics. Da dieser Reiz mir auf späteren
Werken verloren ging, weil mit englischen Texten versehen, verlor
ich die Band etwas aus den Augen. Wie schon auf ihrem letzten Album,
dem starken "La Morsure De Christ" sind sie auch auf dem neuesten
Streich "La France Des Maudits" wieder mit französischen Lyrics
unterwegs und somit auch wieder auf meinem Zettel.
Wer sich
jetzt über den Release-Day wundert, guckt wahrscheinlich genauso
verdutzt wie ich es getan habe. Aber Sonntag, der 14. Juli ist
richtig. Zumindest offiziell ist es dieser Tag, da das Thema der
Platte die Französische Revolution ist und der 14. Juli bekanntlich
der französische Nationalfeiertag, hat man sich mit dem Label
kurzgeschlossen und die offizielle Veröffentlichung auf eben diesen
gelegt. Die physischen Ausgaben werden euch natürlich zum 12.07.
zugesandt.
Musikalisch haben sich Seth zwar stilistisch, wie
bereits erwähnt, nicht groß verändert. Vergleicht man mal ihr Debüt
mit dem neuesten Output, so wird man schnell erkennen, ja, das sind
Seth, nur eben besser als damals. Wobei dieses Besser nicht
bedeutet, dass die Jungs damals schlecht waren. Nein, das waren sie
bestimmt nicht. Heute sind sie allerdings reifer und ihre
Arrangements ausgefeilter.
Flirrende Gitarren, tiefschwarze
Riffs, ein songdienlicher Bass und Drums, welche vom simplen
Taktgeber bis hin zu Blastbeats alles auffahren, aber auch mal
holprig scheppern können, bestimmen die Songs. Die rauen, meist
kehligen Schreie und Vocals von Saint Vincent setzen dem Ganzen dann
noch den Punkt aufs I. Die Keys erzeugen neben den Gitarren immer
eine hintergründige Melodie und dabei auch immer wieder einen Hauch
Atmosphäre. Auch wenn es Momente auf dem Album gibt, wo man das
Gefühl hat, hier könnten die Keys etwas weniger präsent sein, so ist
es im Großen und Ganzen doch sehr stimmig.
Mit Tempowechsel,
Breaks, "ruhigen" atmosphärischen Parts und einigen
Vokal-Variationen, ist auch für Abwechslung gesorgt und mit der
rauen Produktion wird das Ganze sehr gut abgerundet. Dieser Sound
verleiht dem Album einen fast schon morbiden Touch, macht es
finster, aber nicht zu kalt und schlägt einen geschickten Bogen
zwischen den frühen und den heutigen Seth.
Fazit:
Seth
überzeugen auch mit ihrem neuen Album und nehmen den Hörer mit auf
eine tiefschwarze Reise ins Paris der Französischen Revolution. Mit
ausgefeilten Arrangements geben die Franzosen "Geschichtsunterricht"
in Form von Black Metallischen Versen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: alles
01. Paris Des Maléfices
02. Et Que Vive Le Diable !
03. La
Destruction Des Reliques
04. Dans Le Cœur Un Poignard
06. Ivre
Du Sang Des Saints
07. Insurrection
08. Le Vin Du Condamné
Saint Vincent - Vocals
Heimoth - Guitars
Drakhian - Guitars
Esx Vnr - Bass
Pierre Le Pape - Keyboards
Alsvi - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Thomas