Anvil - One And Only
Band: Anvil (CDN)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: AFM Records
Album Titel: One And Only
Spielzeit: 45:36
VÖ: 28:06.2024
Mehr als vierzig Jahre sind Anvil nun schon in der Szene
unterwegs und spielen unerschütterlich und konsequent ihren kauzigen
Ursprungs-Heavy Metal. Ihnen blieb der große Durchbruch, der sich
mit dem von Iron Maiden oder Judas Priest messen lassen könnte, zwar
verwehrt, doch eines kann man bestätigen: Anvil sind eine feste
Konstanze im Metal! Unausweichlich rocken sie stumpf ihren Stil
durch sämtliche Alben, wobei immer eines klar gilt - Du willst
Anvil? Du KRIEGST Anvil! Und das ist auch auf dem inzwischen
zwanzigsten Album keine Spur anders.
Ob nun fette Midtempo
Rocker wie die Video Auskopplung "Feed Your Fantasy" oder das
wuchtige "Gold and Diamonds", schnelle Abrocker für die
Nackenmuskulatur im Stile des wilden "Fight For Your Rights" oder
des fetten "Dead Man Shoes", oder schwere Stampfer wie den
Titeltrack mit Faustreck-Potenzial, dem hymnischen "Heartbroken" und
dem Hardrock beeinflussten "Truth Is Dying", oder wahlweise doomig
düster schleppend wie bei "Condemned Liberty", der gar ernst zu
nehmend heavy ausfällt; es wird alles geboten.
Unentwegt
prügelt das kanadische Trio in amtlich druckvollem Sound ihren Heavy
Metal aus den Boxen, und kein Fan bleibt enttäuscht zurück.
Lips
klingt wie gewohnt kauzig und kultig, die Refrains halten sich
überwiegend simpel aber eingängig und das Solospiel sitzt gut und
ist teils pragmatisch kurz gehalten. Und mit einem Song wie "Rocking
The World" hat man auch 'ne super Live-Nummer für kommende Konzerte
im Gepäck. Der mehrstimmige Refrain von "World of Fools" blieb mir
übrigens trotz seiner Simplizität noch 'ne ganze Weile im Ohr.
Bei all dem Lob muss man aber auch nüchtern betrachtet sagen,
dass Anvil nichts für jeden ist. Wer im Heavy Metal stets die neuste
kreative Idee entdecken will oder darauf erpicht ist, möglichst viel
Experimentelles zu entdecken, der dürfte hierfür nur ein müdes
Gähnen übrig haben.
Anvil ist für Traditionalisten, denn das sind
sie ja selbst auch. Und da bewegen sie sich halt in oberster Liga.
Fazit:
Anvil haben mich erneut nicht enttäuscht, was mich
allerdings auch gewundert hätte. Denn ich liebe solche Bands, die
einfach konsequent ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding, jenseits
aller Synthwave oder Growl-"Gast-Star" Trends durchziehen. Darauf
kann man bei dem Trio aus Kanada zählen. Einfach "Metal on Metal".
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Heartbroken, Rocking The World,
World Of Fools
01. One And Only
02. Feed Your Fantasy
03. Fight For Your
Rights
04. Heartbroken
05. Gold And Diamonds
06. Dead Man
Shoes
07. Truth Is Dying
08. Rocking The World
09. Run Away
10. World Of Fools
11. Condemned Liberty
12. Blind Rage
Steve "Lips" Kudlow - Guitars, Vocals
Chris Robertson - Bass
Robb Reiner - Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Slaine