Sarke - Endo Feight

Band: Sarke (N)
Genre: Death Rock / Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Endo Feight
Spielzeit: 36:55
VÖ: 21.06.2024

Sarke - Endo Feight

Sarke, gegründet 2008, als Ein-Mann Band von Thomas Berglie (aka Sarke), einem Genre zuzuordnen ist praktisch unmöglich. Von Rock und Ambiente über Atmospheric Black Metal bis hin zu leicht progressiven Zügen haben die Mannen um Sarke und Nocturno Culto alles im Repertoire. Die Bezeichnung im Kopf der Review ist also nur ein Richtungsweiser. Auf ihrem neuen, mittlerweile achtem Album "Endo Feight" zeigt uns die Band in 8 Stücken nun die ganze Bandbreite ihres Schaffens.

"Phantom Recluse" startet das Album mit rauen, tief gestimmten und groovenden Riffs, fettem Bass und dem Nocturno Culto typischen, dunklen "Sprech-artigen" Gesang. Die Drums geben einen ebenso groovigen Takt vor und ich meine auch (wahrscheinlich vom Keyboard erzeugt) Tubas zu vernehmen. Dieses Stück kommt wie eine Art Black-Death-Rocker daher, welcher aber auch eine Spur Klassik in sich trägt. Schon hier wird sich die Hörerschaft spalten. Offene Geister, die gern mal über den Tellerrand schauen, werden weiterhören und die Puristen werden noch ein oder zweimal skippen und dann aufgeben. Im anschließenden "Death Construction" gibt es eine Mischung aus orchestral angehauchten Melodien und progressiven Parts. Schon hier macht sich auch der hohe Keyboard-Anteil des Albums bemerkbar. Auf das ganze Album und die "Nichtfestlegung" auf ein Genre gesehen, ist dies aber durchaus nachvollziehbar und nicht störend.

Das nächste Stück "Lost" erinnert von der Machart her an Nocte Obducta, wie sie auf "Umbriel" zu hören waren und hat einen ziemlichen Ambiente-Touch. So kann man auf "Endo Feight" wieder jedes Stück auseinander klamüsern, was zeigt wie vielfältig das Ganze geworden ist.
Auf dieses Album muss man sich einlassen und wirklich zuhören, um die ganzen Details wirklich zu erfassen. Wieder mal auch eine Kopfhörer-Empfehlung.
Natürlich gibt es auch Songs, welche Black Metal Charakter aufweisen, auch wenn dieser dann nicht allein vorherrscht. "Old Town Sinner" ist ein gutes Beispiel dafür. Hier vermischen sich schwarzes Riffing und ebensolches Drumming, mit atmosphärischen Keys und progressiv angehauchten "Frickel-Parts". Allerdings ist dies auch eine der wenigen Momente, wo das Keyboard etwas zu präsent ist, was aber am Ende wieder Geschmackssache des Einzelnen ist.

"In Total Allegiance" ist wohl die aggressivste, wildeste und schwärzeste Attacke des Albums. Hier machen Sarke alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Der Bass kommt schön zu Geltung und das kurze Solo setzt einen feinen Akzent. Auch wenn das Stück zum Ende hin etwas "konfus" wirkt, ist es ganz klar ein Anspieltipp.

Die Produktion ist wirklich ziemlich gut gelungen. Die raue, fast schon "dreckige" Note setzt das Ganze gekonnt in Szene und verleiht der Musik einen schwarzen Anstrich, welcher aber auch "helle Flecken" aufweist.

Fazit:
Sarke haben auf "Endo Feight" alles draufgepackt, was sie in ihrer 16-jährigen Geschichte ausgeklügelt haben. Sich hier auf ein Genre festzulegen, ist genauso sinnlos, wie der Farbe beim trockenen zuzusehen. Dieses Album ist ein Crossover-Metal Album, welches allerdings seinen schwarzen Anstrich nie ablegt. Hier wirst du mit fast zarten Melodien genauso beschallt, wie auch von aggressiven Ausbrüchen mitgerissen und vom Groove zum Mitwippen animiert. Dann wieder von ambienten Klängen getragen oder von progressiven Parts verwirrt. Ein bisschen abhängig vom Geschmack des Einzelnen, manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber am Ende doch durchaus stimmig.
Auch wenn es bei mir nicht üblich ist, im Fazit das Infoblatt zu zitieren, werde ich es hier dennoch tun, weil ich das gar nicht besser sagen könnte. Zitat: "Eine musikalische Reise, die Barrieren innerhalb der Metal-Szene durchbricht." Genau das ist "Endo Feight".

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Lost, Old Town Sinner, In Total Allegiance

Tracklist

01. Phantom Recluse
02. Death Construction
03. Lost
04. Abyssal Echoes
05. Old Town Sinner
06. I Destroyed The Cosmos
07. In Total Allegiance
08. Macabre Embrace

Lineup

Nocturno Culto - Vocals
Steinar Gundersen - Guitars
Sarke - Bass, Drums
Anders Hunstad - Keyboards

Informationen