blóð - Mara
Band: blóð (F)
Genre: Blackened Doom / Sludge / Black Metal
Label:
Talheim Records
Album Titel: Mara
Spielzeit: 50:15
VÖ:
21.06.2024
Das französische Duo Anna und Ulrich W. sind mit blóð seit 2018
aktiv und veröffentlichen, nach Label-Wechsel zu Talheim, mit "Mara"
ihr drittes Album. Die ersten beiden Veröffentlichungen sind mir bis
Dato unbekannt und so war ich gespannt, wie wohl ihr schwarz
angehauchter Doom-, Sludge-Black Metal klingen würde, habe mir aber
auch die beiden ersten Scheiben mal zu Gemüte geführt.
Doom
und Sludge sind hier von der ersten bis zur letzten Sekunde, des
mehr als 50 Minuten düsteren und bedrohlichen Sounds, zu vernehmen.
Die rauen Gitarren und zähen Riffs bestimmen die Musik, eine gewisse
Monotonie macht sich breit und die teils cleanen Vocals und das
düstere "Gekreische" hat einen verzweifelten Unterton, steckt aber
auch voller Aggression und Hass.
Die angesprochene Monotonie
kommt der Genre-Ausrichtung sehr zugute, ist aber leider auch der
Knackpunkt des Albums. Es gibt einfach zu wenige auflockernde
Elemente wie z.B. die Mädchen-Chöre am Beginn von "Gehenna", das
Intermezzo "Frost", wenn Anna zart zur Akustik-Gitarre singt oder
auch das Intro von "Covenant", mit flüsternden Vocals und kurzen
Saitenanschlägen. Auch wenn es immer wieder solche Momente gibt,
bleiben diese doch weniger im Kopf hängen als diese allgegenwärtige
Monotonie. Dadurch hat man auch immer wieder das Gefühl, die Band
wiederholt sich.
Was sehr gut gefällt, ist die Mystik, die
über dem Ganzen liegt, die sich fast wie ein Mantel um die Musik
schmiegt und sich in Kombination mit den schweren Riffs und der
extremen Sludge-Note, wie eine unheilvolle Wand auf dich zubewegt.
Man hat fast immer das Gefühl, was auch der passenden Produktion zu
verdanken ist, dass man erdrückt wird. Vorausgesetzt, man lässt sich
auf das Werk ein. Wer nach dem dritten Song noch am Start ist,
sollte dies aber getan haben.
Das letzte Stück, welches
eigentlich nach etwas über 5 Minuten ausgefadet wird, geht bei 5:38
weiter und erschließt sich nicht wirklich. Bis zum Ende der 12
Minuten und 48 Sekunden gibt es eine Aneinanderreihung von
abstrakten Tönen, welche zwar irgendwie unheilvoll, bedrohlich und
mysteriös klingen, aber schon den Eindruck hinterlassen, so das
Album strecken zu wollen. Das Duo könnte den Sinn dahinter sicher
erklären, den meisten Hörern bleibt es aber wahrscheinlich ein
Rätsel.
Fazit:
Wer die beiden ersten Alben von blóð kennt,
wird schnell feststellen, dass alles beim alten ist und das Duo sich
treu bleibt. Alles, was auch auf den Vorgängern zu vernehmen ist,
gibt es auch auf "Mara", nur eben verfeinert und intensiver als
zuvor. Vor allem die mystische Note ist hier um einiges deutlicher
geworden, was sehr gut zur Monotonie passt, welche sich hin und
wieder aber auch als Nachteil erweist.
Am Ende bleibt dennoch
festzuhalten, dass "Mara" ein wirklich guter, sehr schwarzer
Doom-Sludger geworden ist, der den geneigten Hörer ordentlich gegen
die Wand drückt und mit einem mystischen Schleier eine gewisse
"Leere" im Kopf hinterlassen kann.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Gehenna, Martyr, Queen Of Hades
01. Gehenna
02. Malignant
03. Martyr
04. Mara
05. The
White Death
06. Chthonia
07. Frost
08. Covenant
09.
Queen Ov Hades
10. Mother Of All
Anna W. - Vocals
Ulrich W. - all Instruments
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas