Severe Torture - Torn From The Jaws Of Death
Band: Severe Torture (NL)
Genre: Death Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Torn From The Jaws Of Death
Spielzeit: 38:35
VÖ:
07.06.2024
Gut 14 Jahre sind seit dem letzten Release der Niederländer
Severe Torture ins Land gezogen, doch nun bekommen die Fans und die,
die es noch werden wollen, endlich Nachschub. Bereits 1997 aus der
Taufe gehoben, gibt es mit "Torn From The Jaws Of Death" das sechste
Album, welches den Weg in eure Player und Regale finden wird. Das
Album ist das erste, das mit dem neuen Drummer Damiën Kerpentier
eingetütet wurde, welcher 2018 zur Band stieß.
"The Death Of
Everything" eröffnet direkt und ohne Umschweife mit gnadenlosen,
brutalen Riffs und macht direkt klar, dass es hier keine Gefangenen
geben wird. Zum aggressiven Riffing gesellt sich noch die ebenso
gnadenlose Schießbude, welche aus allen Rohren feuert. Die typischen
Death Growls tun dabei ihr Übriges, um die Nummer zu dem zu machen,
was sie ist; ein fetter, kompromissloser Deather, bei dem der Titel
Programm ist. Gegen Ende wird das Tempo rausgenommen und der Song
fräst sich, mit dem "nagelndem" Schlagzeug und dem dazu passenden
Riff, noch intensiver in deinen Schädel.
Nicht ganz 39
Minuten gibt es auf dem neuen Severe Torture Album ein Death
Gewitter, wie es im Buche steht. Die Produktion verleiht dem Ganzen
den dazugehörigen Druck und sorgt dafür, dass alles schön fett in
deine Lauscher gepresst wird, wozu auch der songdienliche Bass
beiträgt.
Aber Severe Torture hauen hier nicht einfach voll
auf die Zwölf. Nein, sie behalten auch den Abwechslungs-Faktor im
Auge und packen mal einen "stampfigen" Groove aus (Hogtied Rope),
integrieren immer wieder feine Soli in die Songs oder erzeugen auch
mal feine Melodien. Diese nehmen aber nicht überhand, sondern
setzten Akzente, die dem einen oder anderen Song schon eine Art
Eingängigkeit verleihen. Genau das schafft man auf der anderen Seite
aber z. B. auch mit dem Anfangsriff vom Titeltrack "Torn From The
Jaws Of Death". Wenn dort im Refrain die flirrenden Gitarren mit den
Schnellfeuersalven am Schlagzeug fusionieren, bleibt auch das
nachhaltig im Kopf. Ganz starke Nummer.
Abwechslung wird hier
größer geschrieben, als man vermuten würde. Wenn man die Scheibe das
erste Mal hört, denkt man noch; ok, ist halt Death Metal, mit allem
was dazugehört. Bei jedem weiteren Durchgang merkt man aber; hey,
das habe ich vorhin gar nicht so wahrgenommen, da steckt ja viel
mehr drin.
Neben den erwähnten "Melodien", Breaks und
Tempowechsel, sind es manchmal auch einfach nur ein paar "Squealies"
der Gitarre, welche Akzente setzen und so für Abwechslung sorgen.
Auch Death-typische Dissonanzen gibt es zu vernehmen, welche das
Ganze allerdings nicht zu vertrackt werden lassen. Im Albumabschluss
"Tear All the Flesh off the Earth" bekommen diese, bereits
erwähnten, flirrenden Gitarren noch stärker zur Geltung und das
ganze Klanggefüge der Nummer ist noch eine Spur dunkler als der Rest
des Albums. Eine fette Walze, welche eine gewisse Schwarzfärbung
aufweist, aber auch mal mit Leadgitarren feine Akzente setzen kann.
Genauso passend wie der Silberling gestartet ist, genauso passend
schließt er ab, wenn der Track mit einer feinen Leadgitarre
ausklingt.
Fazit:
Severe Torture kehren 14 Jahre nach
ihrem letzten Album ganz stark zurück und präsentieren einen
ausgefeilten, vielseitigen, aggressiven und brutalen Death Metal
Happen. Das Album bedient dabei den Old School Charakter, zeigt sich
aber immer offen für andere Einflüsse, sodass es genau in die
heutige Zeit passt. "Torn From The Jaws Of Death" holt dich sofort
ab, hält von der ersten bis zu letzten Note den Spannungsbogen
aufrecht und animiert zum Mehrfachhören. Was am Ende auch dafür
sorgt, jedes Mal erneut auf Entdeckungsreise zu gehen. Am besten
unterm Kopfhörer.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: The
Death of Everything, Torn from the Jaws of Death, Tear All the Flesh
off the Earth
01. The Death Of Everything
02. Marked By Blood And Darkness
03. Hogtied In Rope
04. Torn From The Jaws Of Death
05. Christ
Immersion
06. Putrid Remains
07. The Pinnacle Of Suffering
08. Through Pain And Emptiness
09. Those Who Wished Me Dead
10. Tear All The Flesh Off The Earth
Dennis Scheurs - Vocals
Thijs van Laarhoven - Guitars
Marvin Vriesde - Guitars
Patrick Boleij - Bass
Damiën
Kerpentier - Drums
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Autor: Thomas