Intranced - Muerte Y Metal
Band: Intranced (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller
Records
Album Titel: Muerte Y Metal
Spielzeit: 43:33
VÖ:
07.06.2024

Intranced aus den USA sind eine erst 2022 gegründete Band.
Zunächst als Trio gestartet, verstärkte sich die Truppe am Tag des
2022er-WM-Sieges der Fußballer Argentiniens, um einen aus
Argentinien stammenden Bassisten. Zwei der anderen Mitglieder
stammen aus Mexiko. Nach der Veröffentlichung einer EP erscheint
nunmehr das Langspieler-Debüt auf High Roller Records.
Hier fällt
sofort ins Auge, dass die Songs teils spanische Titel haben und auch
der Gesang ist gelegentlich in dieser Sprache. Das kann man als
Hommage an die Wurzeln der Bandmitglieder verstehen.
Von
Beginn an ballert die Gruppe gut los. Galoppierende Drums und
Doppel-Gitarrenläufe sorgen für ordentlich Stimmung und Dampf auf
dem Kessel. James-Paul Lunas meist rauer Gesang befeuert das Ganze
und von Beginn an fällt man so in einen richtig schönen Groove.
Diesen halten Intranced übers ganze Album aufrecht. Die Grenzen
zwischen Metal und härterem Rock verschwimmen dabei immer mal
wieder.
So würde ich etwa "I Dunno Nothin'" im Hard Rock
verorten, während etwa "Fantasy" eher den Metal betont. Gemeinsam
ist allen Titeln, dass sie sich durch viel Melodie auszeichnen. Mit
bestens in die Songs eingebetteten Gitarrenläufen, der durchweg hell
gestimmten Sechssaiter, strahlen sie gleichzeitig eine schöne
Kompaktheit aus und verlieren sich nicht in endlosen Wiederholungen
der Refrains.
Die Produktion hat für eine ausgewogene
Mischung aus Musik und Gesang gesorgt und man kann sogar Bassläufe
heraushören. Der Gesang ist größtenteils mit einem gewissen Hall
unterlegt. Effekte kommen auch in dem seltsamsten Stück des Albums,
dem mittig zu findenden "Entra La Tormenta" zum Einsatz. Dies ist
gut eine Minute lang und besteht nur aus Gewitter- und
Regen-Geräuschen, zu denen ein Zirpen und Grunzen gemischt worden
sind. Der Sinn erschließt sich mir nicht vollends; am ehesten würde
ich es als langes Intro zum folgenden Titel "Lady Lightning"
betrachten. Das Stück ist klar der Schwachpunkt des Werks.
Abrupte Taktwechsel vermeiden Intranced, was mir sehr gut gefällt.
So wirken die Stücke wie aus einem Guss. Das birgt die Gefahr einer
gewissen Eintönigkeit, aber diese Gefahr haben Intranced elegant
umschifft. Dafür sorgt nicht zuletzt die ganz am Ende platzierte
Powerballade, die allerdings nicht das Niveau von Klassikern wie
Scorpions "Still Loving You" oder Kiss' "I Still Love You" erreicht.
Fazit:
Intranceds Debüt ist richtig gut gelungen. Die Songs
gehen alle gut ins Ohr und strahlen 1980er-Atmosphäre aus, was ein
klares Qualitätssiegel ist. Die etwas schnelleren Stücke wie
"Fantasy" gefallen dabei besser als die langsameren, wie das
Titelstück "Muerte Y Metal", aber auch diese überzeugen. Gerade der
Groove mancher Stücke versetzt einen "In Trance", um den Bandnamen
aufzugreifen. Die Songs überzeugen nicht alle gleich, aber man hört
das Album gerne immer wieder ganz, mit Ausnahme des dargestellten
Effektpassage-Titels, durch. Klare Empfehlung!
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Fantasy, I Dunno Nothin', Lady Lightning
01. Reyes De Las Trieblas
02. Switchblade
03. Fantasy
04. I Dunno Nothin'
05. Muerte Y Metal
06. Entra La Tormenta
07. Lady Lightning
08. Pulse
09. Passionate Pretender
10.
See You On The Other Side
James-Paul Luna - Vocals
Fili Bibiano - Guitars, Keyboards
Nico Staub - Bass
Ben Richardson - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Udo