Ernte - Welternzerstörer

Band: Ernte (CH)
Genre: Black Metal
Label: Vendetta Records
Album Titel: Weltenzerstörer
Spielzeit: 42:27
VÖ: 07.06.2024

Ernte - Welternzerstörer

Das Duo Ernte kommt dieser Tage mit ihrem dritten Langeisen aus den finsteren Schweizer Bergwäldern zu uns ins heimische Wohnzimmer. "Weltenzerstörer" nennt sich das Werk. Und nachdem das letzte Album "Albsegen" meinen Kollegen Blacky so enttäuscht hat und das dritte Album ja oft das berühmte wegweisende ist, dachte ich, nehme mir das neue vor. Hören wir mal, ob es dieses Mal besser wird.

Das Album startet mit "The Witch (was born in flames)". Kalte sägende Gitarren und schleppende Drums bestimmen die Nummer und eine gewisse Monotonie macht sich breit. Dazu gibt es heisere, ebenso träge Vocals von Askahex, welche eine bedrohliche Stimmung verbreiten. Ab der Mitte des Songs nimmt man dann mehr an Fahrt auf, die Kessel scheppern etwas mehr und die Drums legen auch einen ordentlichen Zahn zu. Der Bass kommt mehr oder weniger zur Geltung, was die Nummer nicht zu fett werden lässt. Das "Schnellfeuer" bleibt allerdings nicht lange erhalten und man verfällt wieder in sein doomiges Tempo. Dies erzeugt allerdings auch immer einen "amtlichen" Groove.

Wie auch schon vom Blacky in der letzten Review beschrieben, umgibt die Musik der Schweizer immer eine sinistre Atmosphäre, welche durch die Vocals noch verstärkt wird. Allerdings ist es auch auf "Weltenzerstörer" so, dass sich die Musik schnell abnutzt. Die Songstrukturen sind einfach zu ähnlich, da hilft es auch nicht viel, wenn man z. B. ein Stück wie "Trip to a solitary moon" einbaut. Allerdings muss man sagen, mehr von dieser Art wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Hier geht man einfach beherzter zur Sache, hat einen längeren "Speed"-Part, versprüht einfach mehr Spielfreude und zu guter Letzt, gibt es nicht nur durch das Solo mehr Abwechslung.

Die Violine könnte man etwas mehr und vor allem hörbarer einsetzten; würde sie doch zu vielen Momenten des Albums ausgezeichnet passen. Was immer gut reingeht, sind die flirrenden Gitarren, vor allem in den schnellen Parts, zum Beispiel bei "The Fire Lake: Death Of Souls". Hier gibt es noch einen clean gesprochenen Part, welcher einen, aber leider nur kurzen, Akzent setzt.

Die Produktion des Ganzen ist ziemlich roh gehalten, was zur Grundstimmung der Musik passt. Dadurch bekommt alles einen gewissen Old School Charme, was Freunde des 90er Black Metals gefallen wird. Allerdings gibt es auch viele Andere, die das genauso gut oder besser machen als Ernte.

Fazit:
Ich glaube eine Steigerung gegenüber dem letzten Album, kann man "Weltenzerstörer" durchaus bescheinigen. Das Album bietet ein tiefschwarzes, kaltes und sinistres Hörvergnügen, was noch etwas mehr aus seinem Korsett herauskommen dürfte, wenn man etwas an der Abwechslungsschraube dreht. Ein solides Black Metal Album, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Um die oben erwähnte Frage; ob es denn besser geworden ist, zu beantworten. Ja, ist es, wenn auch nur ein bisschen.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Trip To A Solitary Moon, The Fire Lake: Death of Souls

Tracklist

01. The Witch (Was Born In Flames)
02. Ruler Of Chaos, Bringer Of Storm
03. Silent And Bleak
04. Trip To A Solitary Moon
05. Vessels Of Sacrifice
06. The Fire Lake: Death Of Souls
07. Profound Eyes

Lineup

Askahex - Vocals, Bass, Violin
Häxär - Guitars, Bass, Drums

Informationen