Rhapsody Of Fire - Challenge The Wind
Band: Rhapsody Of Fire (I)
Genre: Symphonic Power Metal
Label: AFM
Records
Album Titel: Challenge The Wind
Spielzeit: 63:30
VÖ:
31.05.2024
Rhapsody of Fire oder früher einfach Rhapsody sollte jedem Freund
des symphonischen Power Metals ein Begriff sein. Kaum eine andere
Band schafft es diese Spielweise dermaßen auf die Spitze zu treiben
wie die Italiener. Seit fast 30 Jahren beschallt die Truppe ihre
Fangemeinde und die, die noch erst zu selbiger stoßen möchten, mit
ihren orchestralen Soundwänden. Das neue Album "Challenge The Wind"
macht da keine Ausnahme und fährt wieder alles auf, was in diesem
Genre eine Daseinsberechtigung anmeldet.
Direkt der Opener
und Titelgeber "Challenge The Wind" bläst jedem Fan den letzten
Hauch eines Zweifels fort, dass man vielleicht nicht das zu hören
bekommt, was man erwartet. Genauso wird aber auch die Hoffnung
anderer zerstört, die da glauben, dass sich die Band nicht
"wiederholt". Was in diesem Fall auch ein Stichwort darstellt. Die
Band wiederholt sich mittlerweile einfach zu sehr.
Natürlich ist
es immer schwer, wenn man über Jahrzehnte am Start ist, sich immer
wieder "neu zu erfinden". Wenn ich aber z. B. ihr meiner Meinung
nach bestes Album, aus dem Jahr 2000, "Dawn Of Victory" auflege und
genau den Sound im Ohr habe, als würde das neue Album im Player
rotieren, dann ist das alles andere als innovativ. Natürlich werden
jetzt einige "unken", dass die neue Scheibe sich niemals anhört wie
"Down Of Victory" und damit haben sie auch recht. Denn erstens war
dort das Tempo meist höher und sie war auch nicht ganz so
abwechslungsreich, hatte dafür aber eine extrem wuchtige Produktion,
Sounddichte und war im Ganzen sehr stimmig. Die Aussage vom Label,
dass das neue Album ausschließlich schnelle Songs hat, kann ich
nicht bestätigen, aber man kann "schnell" natürlich unterschiedlich
interpretieren.
Musikalisch gibt es natürlich auch hier
alles, was Rhapsody Of Fire schon immer auszeichnet, Keyboard-Wände,
Gitarren, die mit Power Metal Riffing genauso überzeugen wie mit
filigranen Melodien. Drums, die die Nummern ordentlich antreiben und
einen songdienlichen Bass, was alles entsprechend orchestral
arrangiert wird. An Abwechslung fehlt es dem Album auch nicht, was
gerade bei solch "opulenten" Stücken nicht unerheblich ist. Starke
Soli, Breaks und immer wieder Tempowechsel sorgen für Kurzweil und
den einen oder anderen Überraschungsmoment.
Als bestes
Beispiel für Abwechslungsreichtum steht das Symphonic Power Epos
"Vanquished by Shadows". Mit seinen über 16 Minuten Spielzeit hat es
natürlich auch viel Raum für Abwechslung. Die Nummer besticht mit
orchestralen Parts und verspielten Gitarren genauso wie mit
"garstigen" Gesangparts, Tempowechsel und Breaks, oder auch mal
einen Akustik-Part. Seitdem Giacomo 2017 das Mic übernommen hat,
passt der Gesang auch wieder besser zu den Italienern. Nach dem
Break zur Hälfte der Nummer, denkt man, man befindet sich in einem
neuen Stück. Man geht deutlich getragener und mit etwas weniger
Bombast zu Werke und das Ganze bekommt einen Hauch von Opera.
Definitiv das Highlight der Platte und eines der besten Stücke,
welches die Band je geschrieben hat.
Auch den Albumabschluss
"Mastered By The Dark" möchte ich erwähnen. Hier gibt es eine
Midtempo-Nummer, die eine Art stampfenden Groove in sich trägt. Hat
schon ein wenig was von einer Ballade.
Produktion und Mix
sind, wie bei den Italienern üblich, auf hohem Niveau und lassen
alle "Genre-Klischees" deutlich zutage treten. Allerdings auch etwas
zu laut abgemischt, was im oberen Lautstärkebereich leider den
Hörgenuss mindert.
Fazit:
"Challenge The Wind" ist ein
Album, welches die meisten der eingefleischten Hörerschaft wohl
glücklich machen sollte. Man bekommt alles geboten, was in diesem
Genre und vor allem bei Rhapsody of Fire Programm ist. Auch wenn man
sich dabei ein ums andere Mal wiederholt, so bleibt es am Ende
dennoch ein gutes Album, was zumindest bei den Fans der Band, zur
Komplettierung der Sammlung, ins Regal gehört.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Challenge the Wind, Vanquished by Shadows, Mastered
By The Dark
01. Challenge the Wind
02. Whispers of Doom
03. The Bloody
Pariah
04. Vanquished by Shadows
05. Kreel’s Magic Staff
06. Diamond Claws.
07. Black Wizard
08. A Brave New Hope.
09. Holy Downfall
10. Mastered by the Dark
Giacomo Voli - Vocals
Roby De Micheli - Guitars
Alessandro
Sala - Bass
Alex Staropoli - Keys
Paolo Marchesich - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Thomas