Greyhawk - Thunderheart
Band: Greyhawk (USA)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Fighter
Records
Album Titel: Thunderheart
Spielzeit: 44:43
VÖ:
02.04.2024

Es gibt Alben, da freut man sich als Hobby Rezensist auf
gemütliche Mucke gewohnt unterhaltsamer Art. Ich hatte die
Erwartungshaltung, eine solide Fortsetzung des starken Vorgängers
auf derselben qualitativen Ebene geliefert zu bekommen. Doch was die
Recken aus Seattle da auf ihrem neuen Werk "Thunderheart" abliefern,
hob mich mal eben locker aus den Socken.
Dabei begann der
Rundling erst mal wie erwartet. Ein solider Opener ließ mich bequem
in meinem Sessel versinken. Doch schon der zweite Titel "Ombria
(City of the Night)" ließ Klänge aus meinen Boxen schweben, die mich
aufhorchen ließen. Eine balladesk beginnende Hymne, die sich immer
mehr zum Epic-Stampfer entwickelt, wie ein Schneeball, der beim
Herabrollen eines Hanges immer mehr bis zur Lawine heranwächst, was
in einem schönen mehrstimmigen Chor gipfelt. Wow.
Dem folgt
ein stabiler Titeltrack und weitere Highlights, an deren Spitze ganz
klar die Nummer "Steadfast" steht. Was für ein Song!
Der Titel
enthält alle Facetten, die eine memorable Gänsehauthymne für mich
haben muss.
Angefangen von Rev Tylors epischer Heavy
Load/Visigoth-artiger Stimme, über die zum Faust recken animierenden
Gangshouts im Refrain bis zum Höhepunkt, wenn der Song hinten raus
Fahrt aufnimmt, ein tolles Solo bietet und am Ende noch mit einem
klassischen "Oooohhh" Choral begeistert. Da fragt man sich, warum
manche "Größe" aus der Szene, die hier als mögliche
Inspirationsquelle dienen mochte, solche Songs heute selbst nicht
mehr hinbekommt.
Die True Metal Fraktion wird dann
klischeehaft mit "Sacrifice of Steel" bedient, wo man auch alle
nötigen Elemente verbaut hat. Abrocken darf man dann klassisch zu
"Rock & Roll City" oder dem fetzigen "Back in the Fight". Kontrast
dazu liefert man ganz am Ende mit der hymnischen Powerballade "The
Golden Candle"
Fazit:
Zum einen macht es mich ein wenig
traurig, dass die großen Bands der Szene im Grunde nur noch
"Fanservice" liefern, es sich aber oft anhört, als sei man nicht
mehr mit Leidenschaft dabei. Zum anderen freut es mich dann umso
mehr, dass es Bands wie Greyhawk gibt, die die Flamme des
traditionellen und klassischen Old School Heavy Metal mit vor Liebe
zum Genre brennendem Herzen hochhalten.
Nichts anderes versprüht
ausnahmslos jede Nummer dieses Albums und ich bin mir sehr, sehr
sicher, dass ein solches Album heute ein absoluter Genreklassiker
wäre.
Vielleicht liest in 30 Jahren jemand meine Zeilen hier und
bestätigt diese Aussage mit einem wohlwollenden Nicken, was sich zum
Headbangen zu einem Greyhawk Song verwandelt.
Punkte: 10/10
Anspieltipp: Ombria (City of the Night), Steadfast, Sacrifice of
Steel
01. Spellstone
02. Ombria (City Of The Night)
03.
Thunderheart
04. Rock & Roll City
05. Steadfast
06.
Sacrifice Of Steel
07. The Last Mile
08. Back In The Fight
09. The Golden Candle
Rev Taylor - Vocals
Jesse Berlin - Guitars
Rob Steinway -
Guitars
Darin Wall - Bass
Nate Butler - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Slaine