Vorga - Beyond The Palest Star
Band: Vorga (D)
Genre: Black Metal
Label: Transcending Obscurity
Records
Album Titel: Beyond The Palest Star
Spielzeit: 43:04
VÖ: 29.03.2024
Auch wenn die Karlsruher Schwarzmetaller bisher erst ein Album
und eine EP auf der Habenseite verzeichnen können, dürften sie doch
inzwischen den meisten Anhängern des deutschen Black Metal ein
Begriff sein. Das grandiose Full-length-Debüt "Striving Toward
Oblivion" hat dem Trio zahlreiche Auftritte, unter anderem auf dem
Summer Breeze, beschert.
Zwei Jahre später stehen sie nun mit
"Beyond The Palest Star" in den Startlöchern, welches musikalisch
dort anfängt, wo der Vorgänger aufgehört hat. Ohne große Umschweife
kreieren Vorga einen Sog aus melodiösen, mächtigen,
intergalaktischen Riffs und Melodien, extrem dichtem Sound und
prügelnden Rhythmen, der den Hörer, wie es das Konzept der Truppe
vorgibt, in die unendlichen Weiten des Alls zieht.
Nachdem
der Opener, wie auch der darauffolgende Banger "The Sophist"
gnadenlos eine knappe Viertelstunde durchgeprügelt haben, gibt es
mit dem düster-melancholischen Midtempo-Titel "Magical Thinking",
welcher mit einem kurzen Intro daher kommt, erstmals eine durchaus
notwendige kurze Verschnaufpause. Bis sich kaum merklich wieder die
Blastbeats einschleichen, die erneut gekonnt Spannung aufbauen, die
das ganze Album über omnipräsent ist.
Vom ersten Ton an
kreieren Vorga eine dichte, fesselnde Atmosphäre, die sie scheinbar
spielerisch bis zum letzten Klang des grandiosen "Terminal"
aufrechterhalten, sodass man als Hörer gar nicht merkt, wie schnell
diese dreiviertelstündige Reise durch die Dimensionen vergangen ist.
Selbst die Reihenfolge der Songs scheint durchaus durchdacht, zumal
es vor "Terminal" in Form von "Fractal Cascade" nochmals eine kurze
Ruhephase gibt, bevor der Track dann im großen Finale mündet.
Es ist unmöglich, einzelne Highlights hervorzuheben, da jeder
einzelne Song so ausgeklügelt arrangiert ist, dass er vor
Höhepunkten nur so strotzt. Auch auf "Beyond The Palest Star" stehen
packende Melodien im steten Wechsel zu prügelnden Riffs. Kreischende
Dissonanzen lösen sich in wundervollen Harmonien auf und dass die
Herren Vorga ihre Instrumente bestens beherrschen, versteht sich
wohl von selbst.
Die Produktion trägt wie auch beim Vorgänger
fett auf. Wie es die Arrangements verlangen, wird man beinahe von
der massiven Soundwand überrollt, die jedes Instrument, wie auch die
eingespielten Samples, die hier und da Anklang finden, klar und
mächtig zum Ausdruck bringt. Allerdings könnte auch dies der einzige
Anklagepunkt sein, den der puristische Schwarzmetaller an diesem
Werk auszusetzen vermag. Hin und wieder könnte eine rauere
Produktion die Kälte der Musik etwas besser zum Ausdruck bringen und
auch die Vielfalt an Sounds schlittert stellenweise (z. B. "Tragic
Humanity") nur ganz knapp an der Grenze zum Überladenem vorbei. Dies
allerdings ist Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Fazit:
Vorga haben erneut ein Werk erschaffen, das den Hörer magisch in
seinen Bann zu ziehen vermag. Es ist fesselnd von der ersten bis zur
letzten Minute, jongliert gekonnt mit mächtigen, schönen Melodien,
kreischenden Dissonanzen und fetten Riffs. "Beyond The Palest Star"
steht seinem Vorgänger in keinster Weise nach und ich kann es kaum
erwarten, diese Songs live erleben zu dürfen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Alles
01. Voideath
02. The Sophist
03. Magical Thinking
04.
The Cataclysm
05. Tragic Humanity
06. Fractal Cascade
07.
Terminal
Спейса - Guitars, Bass, Vocals
Atlas - Guitars
Hymir -
Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Sepp