Exocrine - Legend

Band: Exocrine (F)
Genre: Technical Death Metal
Label: Season Of Mist
Album Titel: Legend
Spielzeit: 43:30
VÖ: 26.01.2024

Exocrine - Legend

Um es mit den Worten von Vin Diesel im Film XXX zu sagen "ich steh’ auf so 'n Scheiß" … irgendwie. Auch wenn Technical Death Metal immer etwas schwierig zu bewerten ist. Weil entweder drehen die jeweiligen Bands/Künstler bei Ihrer Darbietung so derartig am technischen Rad, dass man es nur schwer hören und ertragen kann oder sie können es einfach nicht. Dass es anders geht, zeigen bzw. lassen uns EXOCRINE aus Frankreich hören.

Neben all den höchst anspruchsvollen Arrangements zerlegen sie ihr Klangkonglomerat immer wieder mit schönen und virtuose melodischen Parts, die sich über all dem musikalischen Wahnsinn auftürmen, um im nächsten Moment den Hörer wieder in den Abgrund des technischen Todes zu reißen.
Ihr MÜSST Euch den Song '"By The Light Of The Pyre" anhören! Das ist der kompetenteste, krasseste und schönste in Noten gepackte Wahnsinn seit Langem!

Aber die Band übertreibt es nicht mit ihrem technischen Können, obwohl sie es könnten. EXOCRINE arrangieren die Songs eben songdienlich und das macht den Spaß aus.
Mal nehmen einen die Gitarrenriffs auf eine fast schon flauschige Wolke mit, um sofort wieder mit brutalen Stakkato-Riffs die Lauschlappen vom Schädel zu amputieren. All das wirkt trotz des technischen Totalabrisses aber immer sehr nachvollziehbar, weil es die Band eben versteht, diese melodischen Parts sehr gekonnt einfließen zu lassen, um diese Krassheit von Songs zu bändigen.
Und es wäre nicht Death Metal, wenn sich der Sänger nicht auch nach Death Metal anhören würde, aber das nur am Rande. Natürlich darf man bei all dem die Rhythmussektion nicht vergessen. Den Schlagzeuger würde ich übrigens gerne mal live sehen. Was der Mensch (is' doch einer, oder?) sich aus den Armen prügelt, ist derb.

Fazit:
Von DREAM THEATER des Technical Death Metal zu sprechen ist vielleicht etwas zu weit hergeholt, aber als Anhaltspunkt sollte es als Anreiz dienen, sich das Teil anzuhören. Es ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Brutal, virtuos, kreativ, melodisch, schön, hässlich und mit jeder Note saustark gemacht. Habe ich eingangs noch das Wort "irgendwie" verwendet, als ich sagte "ich steh' auf so 'n Scheiß", muss ich am Ende "völlig" schreiben. Das, Monsieur, ist volle Punktzahl.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Presage
02. Legend
03. Life
04. Eidolon
05. The Altar Of War
06. Dust In The Naught
07. Warlock
08. Dragon
09. The Oath
10. By The Light Of The Pyre
11. Cryogenisation (Bonus Track)

Lineup

Jordy Besse - Bass, Vocals
Sylvain Octor Perez - Guitars
Nicolas La Rosa - Guitars
Theo Gendron - Drums

Informationen