Lee Small - The Last Man On Earth

Band: Lee Small (GB)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: The Last Man On Earth
Spielzeit: 53:21
VÖ: 26.05.2023

Lee Small - The Last Man On Earth

Lee Small aus Großbritannien veröffentlicht Solo-Alben unter seinem eigenen Namen und arbeitet auch mit anderen Bands zusammen. So ist er beispielsweise auf drei Alben von Magnum als Gastsänger beteiligt. Tief verwurzelt im AOR, hat er es auf vierzig Album-Veröffentlichungen gebracht. Mit "The Last Man On Earth" erscheint Ende April 2023 das neue Album unter seinem eigenen Namen, das er mit einer Vielzahl von Musikern aufgenommen hat. Angekündigt als Mix aus Journey und Toto, war ich gespannt auf diese Mischung.

Gleich zu Beginn ist das Titelstück plaziert, das sich, nach dem Einstieg mit wabernden Keyboards, zu einem echten Melodic-Rocker entwickelt. Über allem thront der leicht kehlige, raue und melodische Gesang Lee Smalls, der sofort zu überzeugen weiß. Bei Bedarf kann er seinem Organ auch einen Hauch Soul verleihen, zu hören etwa auf "Here We Go Again". Gelegentlich wird der Gesang durch Background-Chöre verstärkt, in den Songs dominiert aber die Stimme von Lee Small. Mit seinem Gesang hätte ich ihn mir beispielsweise gut bei Rainbow oder Deep Purple in den 1980ern vorstellen können.

In den Titeln wechseln sich immer mal Instumental- mit Gesangspassagen ab. So sind die Songs nicht nach dem üblichen Schema aufgebaut. Interessant wird das vor allem dann, wenn beispielsweise das Drumming einen echten Swing erzeugt, wie in "Wings Of Destiny". Nicht gelungen ist allerdings die recht häufige Wiederholung des Refrains in einer Reihe von Liedern, die so etwas gestreckt wirken. Dafür wird aber Melodie groß geschrieben, auch wenn die Stücke nicht alle gleich gut funktionieren. Die zu einem guten Teil eher in Pop-Gefilde angesiedelten Songs verlieren sich teils etwas und zünden nicht richtig, was nicht zuletzt an den bereits erwähnten häufigen Refrain-Wiederholungen liegt. Lee Small beherrscht mit seiner Stimme auch die ruhigeren Titel, aber so richtig zur Entfaltung kommt sein Organ vor allem in den Rock-Songs.

Richtig gut gelungen ist die Produktion, die für einen sehr klaren Klang gesorgt hat. Gesang und Musik sind gleich laut abgemischt und man kann gut die einzelnen Instrumente voneinander unterscheiden. Effekte werden wenig eingesetzt. Zu Beginn von "Midnight Rain" ist kurz ein beschleunigendes Auto zu hören und gelegentlich ist der Gesang etwas verfremdet.

Fazit:
Bei "The Last Man On Earth" fällt es teilweise schwer, im Flow zu bleiben. So rockt die Platte gleich zu Beginn gut los, wird dann allerdings durch einen eher poppigen Titel aus dem zuvor erzeugten Groove gerissen. In seinen guten Momenten rockt das Album richtig in allerbester Melodic-Rock-Manier. In seinen nicht so guten Momenten sind die Songs für ein Rock-Album etwas zu poppig. Die Vorbilder klingen durch, werden aber nicht einfach kopiert. Die rockigen Titel überzeugen mehr als die ruhigeren, wobei die keines falls schlecht sind. Mehr Songs wie das Titelstück oder der erst ans Ende gesetzte Breitwand-Rocker "The Nakatomi Heist" hätten dem Album gut getan. Weil vor allem die rockige Seite gut gelungen ist, ist "The Last Man On Earth" unter dem Strich ein empfehlenswertes Album!

Punkte: 6/10

Anspieltipp: The Last Man On Earth, Midnight Rain, The Nakatomi Heist

Tracklist

01. Last Man On Earth
02. Neon Heartbeat
03. Let´s Go Togehter
04. You´re Not The Only One
05. Here We Go Again
06. In And Out Of Love
07. Midnight Rain
08. Heaven Sent
09. Silhouettes
10. Revolution Road
11. Wings Of Destiny
12. The Nakatomi Heist
13. The Big Unknown

Lineup

Lee Small - Vocals
Steve Mann - Guitars
Fabrizio Sgattoni - Guitars
Marshall Harrison - Guitars
Mika - Guitars
Micke Nilsson - Guitars
Jim Politis -Guitars
Sony Stevan - Guitars, Keys, Drums, Sax
Charles Berthoud - Bass
Edu Cominato - Drums
Gergo Borlai - Drums

Informationen