Arjen Lucassens Supersonic Revolution - Golden Age Of Music

Band: Arjen Lucassens Supersonic Revolution (NL)
Genre: Heavy Metal, Hard Rock
Label: Music Theories Recordings
Album Titel: Golden Age of Music
Spielzeit: 67:52
VÖ: 19.05.2023

Arjen Lucassens Supersonic Revolution - Golden Age Of Music

Arjen Anthony Lucassen ist wohl vor allem durch sein bombastisches Progressive Projekt Ayreon bekannt geworden. Ich persönlich tue mich mit Progressive immer ein wenig schwer, doch Ayreon gehört zu einer der Bands, die ich dann doch oftmals sehr eingängig und angenehm zu hören empfinde. Das brandneue Projekt des Masterminds soll nun aber in eine wesentlich Classic Rock orientierte Richtung gehen, was mich aufhorchen ließ.
Ohne ein gewaltiges Ensemble an Gaststars, setzt man hier auf eine feste Band und kombiniert modernere Soundwände mit klassischem Anstrich aus den Siebzigern. Das Ergebnis kann sich wie erwartet, sowohl technisch als auch inhaltlich, durchaus hören lassen.

Nach kurzem Intro bekommt man mit dem Opener "The Glamattack" auch direkt was auf die Mütze. Mit durchgetretenem Gaspedal rockt die Nummer in bester "Fireball" oder "Easy Livin'" Manier aus den Boxen, ohne die Vorbilder blass zu imitieren. Weitere klare Einflüsse sind dann Stücke wie "Smoke on the Water", von welchem der Song "Burn it Down" extrem inspiriert wurde, die ruhigere, fast ein wenig an Led Zeppelin erinnernde Nummer "Golden Boy" oder der anfangs mit leichten Whitesnake Vibes gewürzte Stampfer "They Took Us By Storm".
Am Ende bekommt man noch vier Bonus Stücke, die allesamt Coverversionen von Bands darstellen, die auch als hörbare Einflüsse zu erkennen sind. T-Rex, ZZ Top, Earth Wind and Fire sowie Roger Glover standen hier Pate.

Die Musiker machen ihre Sache dementsprechend auch absolut meisterhaft. Frontmann Jaycee Cuijpers hat zuletzt ja das aktuelle Praying Mantis Werk eingesungen und trägt den Classic/Progrock Mix mit seiner kraftvollen Stimme wirklich bestens. Der fast überbordende Hammondorgel- und Keyboardeinsatz ist natürlich Geschmackssache, aber ohne Zweifel technisch einwandfrei eingespielt.
Vor allem das Gitarrenspiel von Vengeance Sechssaiter Timo Somers konnte mich aber überzeugen. In erster Linie war es sein Solospiel, das für mich auf instrumentaler Ebene für manchen Höhepunkt sorgte.

Fazit:
Lucassens Liebesbrief an den 70s Classic- und Prog Rock geht Dank bewusst modern produzierter Umsetzung und gelungener Instrumentalisierung bestens auf. Will man nun unbedingt was zum meckern finden, könnte man sich höchstens auf das Fehlen eines waschechten Ohrwurms berufen, was aber auch daran liegen kann, das sich schon so mancher Song aus der Ayreon Ära als nachträglicher "Groover" erwies. Auf "Golden Age of Music" wird man auf eine musikalische Reise voller Entdeckungen geschickt, die auch jeder jüngere Musikinteressierte mal antesten sollte, denn die Wurzeln der Rockmusik sind wichtig und werden hier gelungen gewürdigt.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: The Glamattack, Burn It Down, They Took Us By Storm

Tracklist

01 Sr Prelude (Intro)
02 The Glamattack
03 Golden Age Of Music
04 The Rise Of The Starman
05 Burn It Down
06 Odyssey
07 They Took Us By Storm
08 Golden Boy
09 Holy Holy Ground
10 Fight Of The Century
11 Came To Mock, Stayed To Rock
12 Children Of The Revolution (Bonus Track)
13 Heard It On The X (Bonus Track)
14 Fantasy (Bonus Track)
15 Love Is All (Bonus Track)

Lineup

Jaycee Cuijpers - Vocals
Timo Somers - Guitars
Arjen Lucassen - Bass
Joost van den Broek - Keyboards
Koen Herfst - Drums

Informationen