Xalpen - The Curse Of Kwányep

Band: Xalpen (RCH)
Genre: Black Metal
Label: Black Lodge Records
Album Titel: The Curse Of Kwányep
Spielzeit: 48:40
VÖ: 24.03.2023

Xalpen - The Curse Of Kwányep

Die Chilenen Xalpen sind seit 2014 aktiv und veröffentlichen mit "The Curse Of Kwányep" ihren zweiten Longplayer. Zuhause fühlt sich das Trio im rohen Black Metal, welcher Themen wie Schamanismus, Okkultismus, schwarze Magie, aber auch Mystik, Tod und Chaos beinhaltet. Das Thema des hier vorliegenden Albums geht hauptsächlich in die mystische, schamanische Richtung, zumindest lassen die mir vorliegenden Texte diesen Schluss zu.

Der "Fluch" beginnt mit dem bedrohlichen, Mystik schwangeren Intro "K'yewé", von welchem es sofort in roher, schreddernder Black Metal-Manier mit "Chenke" weitergeht. Hier bestimmen rasante Black Metal Riffs das Geschehen, die Schießbude feuert aus allen Rohren und die Vocals werden in Form von heiseren Schreien rausgeschleudert. Was hier schon auffällt und sich auch übers ganze Album hinzieht, ist ein gewisses Chaos, was den Stücken innewohnt. Dieses Chaos, was zwar gewollt zu sein scheint, weil es natürlich die Ausrichtung des rohen Black Metals schön betont, macht es teilweise sehr schwierig, die Instrumente zu trennen. Das kann man heutzutage schon besser machen, ohne dabei die rohe Note zu verlieren.

Was aber auch auffällig ist, ist der Abwechslungsreichtum, welcher das Album durchzieht. Ein schönes Beispiel dafür ist der Titeltrack. So gibt es hier immer wieder flirrende Gitarren, die das Ganze aber nicht einfach auflockern, sondern eine zusätzliche mystische Note erzeugen. Des Weiteren wird mit Tempowechseln und Breaks gearbeitet oder auch "schamanische" Sprachsamples eingebaut.

Mit "Kash Wayèwèn Qèr" und "Moon Woman" haben die Chilenen zwei Black Metaller am Start, welche die Rohheit der Musik Xalpens schön nach Außen tragen. Die Nummern werden von Blastbeatattacken vorangetrieben, es gibt infernalische Riffs und flirrende Leads, nur wenige Verschnaufpausen (in Form von Tempo-Drosselung) und garstige Vocals, welche aber eine Spur weiter hätten nach vorn gemischt werden können. Das kurze Solo in "Moon Woman" setzt nochmal einen kleinen aber feinen Akzent.

Im Gegensatz dazu begibt sich "Daughters Of Nightside" eher in schwere Gefilde, hat einen schleppenden Charakter und wird sehr mächtig durch die Boxen gedrückt. Die Vocals, welche auch hier etwas zu weit in den Hintergrund geraten sind, wirken hier eher verzweifelt, was aber gut zur bedrohlichen Stimmung des Titels passt.

Den Abschluss des Albums bildet das mystische, mit indigener Note angehauchte, Instrumental "Hain Koijn Harsho", auf welchem schamanische Sprachsamples zu vernehmen sind. Auf der CD-Version gibt es noch zusätzlich das Angels Del Inferno Cover "Diabolica". Hier zeigen Xalpen, dass sie auch Heavy Metal können. Auch dieses Cover ist der rohen Ausrichtung angepasst.

Wie bereits erwähnt, hätte die Produktion, vor allem aber der Mix, etwas sauberer ausfallen dürfen. Wer auf alte 90er Produktionen steht, dem sollte das allerdings egal sein.

Fazit:
Xalpens neuer Streich hat Licht und Schatten zu bieten. Auf der Habenseite, welche definitiv die vollere ist, steht die Abwechslung und die musikalische Seite der Scheibe, welche alles zu bieten hat, was rohen Black Metal ausmacht. Tiefschwarze sägende Riffs, flirrende Leads, ein prügelndes Schlagzeug, ein Bass der nicht zu auffällig ist, aber seinen Beitrag leistet und garstige, infernalische Vocals. Auf der anderen Seite stehen die etwas zu raue Produktion und das "Chaos", welches durch den Mix etwas sehr betont wird und dadurch die Instrumente etwas verschluckt. Selbst unterm Kopfhörer kann man vieles nicht wirklich separieren. Trotzdem bleibt am Ende des Tages festzuhalten, dass "The Curse Of Kwányep" ein wirklich gutes Raw Black Metal Album geworden ist.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: The Curse Of Kwányep, Moon Woman, Daughters Of The Nightside

Tracklist

01.K'yewé (Intro)
02.Chenke (Place Of Death)
03.Kòlpèwsh (Serpents Dance)
04.The Curse Of Kwányep (Kwányep Chenen)
05.The Beast From The East (Wentek Kwakar)
06.Kash Wayèwèn Qèr
07.Mah Ká Xalpen (Offering Chant)
08.Daughters Of The Nightside (K'qawq'n Kam)
09.Moon Woman (Kre'-Naa)
10.Hain Koijn Harsho (Instrumental)
11.Diabolica (Angeles Del Infierno Cover)

Lineup

KEYKRÒK - Guitars, Vocals
TAREM-KELÁASH - Bass, Vocals
KOCH-KEUL - Drums

Guest Musician:
E.Forcas - Drums on Moon Woman

Informationen