Majesties - Vast Reaches Unclaimed

Band: Majesties (S/USA)
Genre: Melodic Death Metal
Label: 20 Buck Spin
Album Titel: Vast Reaches Unclaimed
Spielzeit: 38:38
VÖ: 03.03.2023

Majesties - Vast Reaches Unclaimed

Auch das Jahr 2023 beginnt vielversprechend, zumal sich die Masterminds von Obsequiae und Inexorum zusammengetan haben, um ein Projekt unter dem Banner Majesties zu starten, in dem sie (laut Beipackzettel) dem schwedischen Death Metal frönen. Das Ganze wird angepriesen mit einem ausgesprochen ansprechenden Artwork, aus der Feder von J. Castellano, welches an ein Sci-Fi Version von Mordor anmutet.

So weit so vielversprechend. Und völlig kompromisslos wird auch ohne langes Intro direkt drauf losgeprügelt. Schnell kristallisiert sich heraus, dass diese Scheibe von der Gitarrenarbeit, vom Riffing, wie auch vom Songwriting her, genauso aus Schweden der 90er hätte stammen können. Die Melodien sind teils folkig angehaucht, eingängig und fast mit leichtem Viking-Touch. Die Riffs bestehen vornehmlich aus melodiösen Stakkatos, welche im Wechsel mit Palm Mutes im Mid-Tempo gnadenlos nach vorne stampfen, während sie von der unermüdlichen Schlagzeugmaschinerie vorangetrieben werden.

Was dem ganzen Musikalischen, was man irgendwie schon zig mal von zig Bands gehört hat, jedoch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verleiht, ist der keifende, schwarzmetallisch anmutende Gesang des Sängers und Multiinstrumentalisten Anderson. Dieser steht irgendwie durchweg im Kontrast zu den heroischen Melodien, da er stets eine verzweifelte, hoffnungslose Note mit sich bringt, was insgesamt jedoch aus einem unerfindlichen Grund ein unglaublich rundes Gesamtklangbild kreiert.

Die Gitarrenfraktion steuert hier und da ein virtuoses Solo bei (z. B. "Seekers Of The Ineffable", "Ciety Of Nine Gates"), jedoch bewegt sich die Scheibe auf einem konstanten Niveau, ohne Ausbrüche nach oben oder unten. Es ist zwar durchweg ein recht hohes Niveau, jedoch stellt sich nach mehrmaligem Hören eine gewisse Eintönigkeit ein, was vermutlich vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass die Songs alle in einem ähnlichen Tempo vor sich hinprügeln. Einzig "Sidereal Spire" sticht hier durch seinen schleppenden Dreiertakt und seinem schwarzmetallischen Flaire etwas hervor. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass "Vast Reaches Unclaimed" live ein absolutes Brett sein wird. Auf einem Festival und einer familiären Bühne zündet die Musik des Trios bestimmt von der ersten Sekunde an.

Der Sound ist absolut zweckdienlich. Die Produktion kann zwar mit modernen Sound-Standards nicht mithalten, jedoch ist der Sound wahrscheinlich bei dem Gesamtkonzept der Scheibe, nämlich eine Hommage an den 90er Schweden Death Metal zu sein, absichtlich (und zu recht) so gewählt worden.

Fazit:
"Vast Reaches Unclaimed" hält genau das, was es vorgibt zu sein. Eine saustarke Scheibe im Stil des schwedischen Melodeath Metals. Es gibt keine großen Überraschungen, keine großen Experimente, sondern einfach nur eine gute halbe Stunde nach vorne geprügeltes Riffing, gepaart mit mächtigen Melodien und keifendem Gesang, der Majesties den gewissen Wiedererkennungswert verleiht. Ein Album, das hoffentlich auf die Bühnen der Welt hinausgetragen wird!

Punkte: 7/10

Anspieltipp: In Yearning, Alive, Sidereal Spire

Tracklist

01. In Yearning, Alive
02. The World Unseen
03. Our Gracious Captors
04. Verdant Paths To Radiance
05. Across The Neverwhen
06. Seekers Of the Ineffable
07. Sidereal Spire
08. Temporal Anchor
09. City Of Nine Gates
10. Journey's End

Lineup

Tanner Anderson - Vocals, Guitars, Drums
Carl Skildum - Guitars
Matthew Kirkwold - Bass

Informationen