Crom - The Era Of Darkness

Band: Crom (D)
Genre: Power Metal
Label: From The Vaults Records
Album Titel: The Era Of Darkness
Spielzeit: 57:04
VÖ: 13.01.2023

Crom - The Era Of Darkness

Ein gutes Vierteljahrhundert ist der bayrische Recke mit dem Pseudonym "Crom" nun in den musikalischen Gefilden der metallischen Klangwelt unterwegs. Ansonsten stets ein stabiles Pendant zu den Wikinger thematisierten Bathory Werken, bewegt man sich aber auf dem nunmehr vierten vollwertigen Werk durchaus auch in ganz anderen Fahrwassern. Mehr denn je schlägt einem hier nämlich die klare Power Metal Schlagseite entgegen.

Tut dies der Epik vergangener Werke Abbruch? Mitnichten; denn immerhin haben wir es hier mit Crom selbst zu tun, dem Gott der Cimmerier, laut Robert E. Howard.
So stehen reinrassige Melodic-Power Metal Kracher wie der harmonisch knallende Opener "Into The Glory Land", der wuchtige True Metal Faustrecker "Together We Ride" und das rasend schnell, in seinen Strophen an speedige Manowar Großtaten erinnernde "Riding Into The Sun", tapfer Seite an Seite mit elegisch epischen Hymnen der Marke "Higher Ground" oder dem noch etwas atmosphärisch, folkigerem "The Forsaken". Beides Songs wie sie Quorthon selbst nicht besser hätte umsetzen können. Und apropos Folk: das wunderschöne "Heart Of The Lion" erinnert gar an beste Zeiten von Falconer.

Der Titeltrack hingegen wagt den Ausbruch in extremere Gefilde. Es mag Geschmackssache sein, aber Walter Grosse stehen die extremeren Gesangsversuche nicht gut zu Gesicht wie ich finde. Zudem fehlt mir ein ohrwurmträchtiger Refrain in der Nummer, die dennoch vor nicht von der Hand zu weisender Epik strotzt. Letzteres liegt an den stets ordentlich eingesetzten Chorälen, die als stimmungsvoller Teppich an genau den richtigen Stellen sitzen, um den Hörer in ein Reich der düsteren Fantasy zu entführen. Immerhin folgt das Album einem Konzept um das Reich Thalion, das auf die Rückkehr ihrer Krieger hofft, um die Dunkelheit aus dem Reich zu vertreiben.

Crom steht aber diesmal auch nicht allein auf dem Schlachtfeld. So spielt die Lead Gitarre Stefan Peyerl von Diabolus Dust und das Schlagzeug bedient Syncronomica/Sektor Schlagwerker Thomas Hagl.
Ausserdem begrüsst man am Mikro als Gast den Steel Shock Shouter Nima Sadeghi, der sich im erwähnten "Riding Into The Sun" bestens in die Strophen einfügt.
Als Bonbon am Ende gelingt es Crom zudem noch, den America Klassiker "The Last Unicorn" metallisch zu veredeln, was sogar völlig unpeinlich und wohldosiert episch glückt.

Fazit:
Das neue Jahr beginnt mit einem Rundling, der runder kaum sein könnte. Die neu eingeschlagene Richtung steht Crom wirklich gut, denn er vermeidet es gekonnt die alten Wurzeln zu vernachlässigen und bietet trotz alle Experimente immer noch genug epische Elemente, um alte Fans bestens zu bedienen. Die saftige Produktion tut zudem ihr übriges und beschert uns meiner Ansicht nach das erste akustische Voll-Highlight 2023. Noch epischer ist Metal kaum möglich.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Higher Ground, Together We Ride, The Forsaken

Tracklist

01. Into The Glory Land
02. Heart Of The Lion
03. The Era Of Darkness
04. Higher Ground
05. Together We Ride
06. In Your Eyes
07. Riding Into The Sun
08. The Forsaken
09. When Will The Wounds Ever Heal
10. Bridge To Paradise
11. A New Star
12. The Last Unicorn

Lineup

Walter “Crom” Grosse - Vocals, Choirs, Guitars, Bass
Steve Peyerl - Guitars
Thomas Hagl - Drums

Guest Musician:
Nima Sadeghi - add. Vocals on Riding Into The Sun

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