Thy Listless Heart - Pilgrims On The Path Of No Return

Band: Thy Listless Heart (GB)
Genre: Doom Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Pilgrims On The Path Of No Return
Spielzeit: 45:53
VÖ: 18.11.2022

Thy Listless Heart - Pilgrims On The Path Of No Return

Mit Thy Listless Heart habe ich mal wieder ein für mich absolut unbeschriebenes Blatt vor mir liegen. Es soll sich um das Soloprojekt des Briten Simon Bibby handeln (auch dieser Name ist mir bis dato kein Begriff), welcher mit "Pilgrims On The Path Of No Return" sein Debüt serviert.

Ohne Intro geht die Reise dann auch schon los. Man wird gnadenlos durch einen schleppenden Rhythmus in die unentrinnbaren Tiefen des Doom Metals eingesaugt, begleitet von einer melancholischen Melodie, bevor dann Simon Bibby mit seinem bereits nach den ersten Tönen unverkennbaren Gesang einsteigt. Spätestens bei dem eingängigsten Part des Openers, in dem auf ergreifende Art und Weise der Titel des Songs "As The Light Fades" gesungen wird, dürfte dann auch jedem klar sein, dass bei Thy Listless Heart nicht einfach nur stumpf drauf losgeschleppt wird, sondern durchaus eingängige, berührende Melodien in ausgeklügelten Arrangements zum Besten gegeben werden.

Bibby zeigt sich absolut vielseitig; nicht, dass er selbst seinen absolut facettenreichen Gesang in den Vordergrund drängt - nein, im Gegenteil, er scheint auch ein herausragendes Talent zu haben, genau den richtigen Gastsänger für die Stimmung auszusuchen, die der Song braucht. Und als ob das noch nicht genug wäre, wird auch in der Instrumentalisierung dick aufgetragen. So ist beispielsweise bei den epischen Chören in "Yearning" die Gänsehaut vorprogrammiert und man sieht bei den atemberaubenden Dudelsäcken in "When The Spirit Departs The Body" seinen Geist über die Highlands ziehen, bevor mit "Confessions" wieder eine eher ruppigere Gangart eingeschlagen wird.

Bei einem Album diesen Niveaus von einzelnen Höhepunkten zu sprechen, würde der Musik nicht gerecht werden, allerdings gilt es auch noch den abschließenden Epos "The Search For Meaning" hervorzuheben, der durch "Aefinan" eingeleitet wird, wo auch Simon Bibbys Tochter Alana ihren Platz findet und deutlich macht, dass sie ihrem Vater stimmlich in nichts nachsteht. Wenn dann die letzten atmosphärischen Klänge nach dem auditiven Gemetzel des letzten Songs verhallt sind, fällt es dann schon sehr schwer, die Finger von der Repeat-Taste zu lassen.

Der Sound auf "Pilgrims On The Path Of No Return" ist herausragend! Egal, wie vielschichtig die Kompositionen von Bibby auch sind, so kommt doch trotzdem jedes Instrument, jeder Ton genauso durch, wie es sein soll. Und egal, wie dick die Arrangements an Instrumenten auftragen, wirkt das Album zu keiner Sekunde überladen.

Fazit:
"Pilgrims On The Path Of No Return" ist zweifelsohne mein Doom-Album des Jahres - so viel Subjektivität sei mir in Anbetracht dieses Meisterwerks gestattet! Beim Hören dieser Scheibe muss man sich immer wieder kopfschüttelnd vor Augen führen, dass das alles in einem britischen Wohnzimmer von jemandem aufgenommen wurde, der das Ganze zum ersten Mal macht. Dieses Album ist nicht nur eine absolute Empfehlung an jeden Anhänger des Doom Metal, sondern auch an jeden, der irgendetwas mit verzerrten Gitarren anzufangen weiß.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. As The Light Fades
02. The Precipice
03. Yearning
04. When The Spirit Departs The Body
05. Confessions
06. Aefnian
07. The Search For Meaning

Lineup

Simon Bibby - Vocals and all Instruments

Guest Musicians:
Greg Chandler - Vocals (Confessions, The Search Of Meaning)
Ian Arkley - Vocals (As The Light Fades)
Sergio Gonzalez Catalan - Vocals (The Precipice)
Alana Bibby - Vocals (Aefnian)
Paul Jones - Spoken Words (Confessions)
Ella Zlotos - Low Whistles, Recorders, Uilleann Pipes
Ben Griffiths - Drums

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