The Jokers - Rock 'N' Roll Bones
Band: The Jokers (GB)
Genre: Hard Rock
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Rock 'N' Roll Bones
Spielzeit: 44:18
VÖ: 04.11.2022

Die britische Rock-Band The Jokers bringt 7 Jahre nach der
Veröffentlichung ihres dritten Albums Anfang November Werk Nr. 4
unter die Leute. Das hatte sich die Truppe eigentlich anders
vorgestellt, aber die Pandemie machte auch vor der Musik nicht halt.
Beschrieben als Mischung aus der "Super-Group" Chickenfoot, The
Black Crowes und AC/DC, war ich gespannt auf das Teil.
Selbiges startet mit einem kurzen, aufblendenden Intro, das eine Art
Dschungel-Atmosphäre vermittelt. Um soviel schon vorwegzunehmen; das
Album endet auch mit einem ähnlichen Outro. Das finde ich gut, weil
so der Eindruck von Geschlossenheit entsteht. Aber "Rock 'N' Roll
Bones" besteht natürlich nicht nur aus Intro und Outro, sondern hat
auch 12 weitere Tracks zu bieten.
Wenn die Band mit dem
ersten "richtigen" Lied "You're Gone" losrockt, hört man sofort die
gelungene Produktion. Der Gesang klingt laut und deutlich und auch
die Instrumente sind gut zu vernehmen und voneinander zu
unterscheiden. Vor allem das Schlagzeug klingt recht natürlich.
Stimmlich erinnert Lead-Sänger Wane Parry stellenweise an die Sänger
der Black Crowes und von Bad Company. Der Shouter bewegt sich von
der Tonlage her, mit Ausnahme eines Titel Nr. 2 einleitenden
Schreis, eher im mittleren Bereich. Die Stimme passt auf jeden Fall
gut zur Musik.
Selbige bietet das ganze Album hindurch
härteren Classic Rock. Da Wane Parry ausschließlich singt und die
anderen Gitarre, Bass und Schlagzeug bedienen, sind The Jokers an
den Instrumenten als klassisches Rock-Trio besetzt. Und das zaubert
einen schön satten Sound. The Jokers haben alles im Programm;
druckvolle Rocker wie "You're Gone", mit einer Reminiszenz an AC/DC
mit der Textzeile "Touch too much", sowie locker groovende Titel wie
"Cold Heart", das mit einem vertrackten Drumming beginnt und von
einem Gitarrenriff getragen wird, welches man sofort im Gehör
behält. Ein ähnliches Riff verwendet das Quartett in "Granite
Stone", aber da funktioniert es nicht so gut.
Auf eine
richtige Ballade wird verzichtet, aber "Find My Way Home" kommt dem
schon recht nahe und erinnert gleichzeitig etwas an die Musik von
Bad Company. Dass bei der Selbstbeschreibung der Band die Vorbilder
durchklingen, bleibt nicht aus. So erinnert das Titelstück des
Albums ziemlich an AC/DC und "Walk Through The Door" an The Black
Crowes. Das geht aber in Ordnung, denn die Truppe kopiert nicht
einfach die Vorbilder, sondern verleiht den Titeln ihren eigenen
Charakter. Der zeigt sich z.B. in einer ab und zu erklingenden
Hammond-Orgel, die den Songs eine ganz eigene Note verleiht, gut zu
hören etwa in "Ghost Road". Die Gitarren spielen keine langen Soli,
sind aber immer gut in den jeweiligen Titel eingebettet und durchaus
präsent.
Die Stücke zünden jedoch nicht alle gleich gut. Am
besten sind The Jokers, wenn sie entspannt, aber nichtsdestoweniger
druckvoll rocken wie im bereits erwähnten "Cold Heart" oder "Water
On Fire". "Queen Of America" vor dem Outro finde ich nicht so
gelungen. Die Qualität des Albums hätte meines Erachtens nicht
gelitten, wenn dieser Track nicht mit drauf gewesen wäre.
Fazit:
Das vierte Album der The Jokers, für mich das erste der
Band, ist gut gelungen. Hervorzuheben ist hier der schnörkellose,
natürliche Sound, denn auf Effekte hat die Band mit Ausnahme des
Intros und Outros sowie eines kurzen Applauses am Ende von
"Slapstack" verzichtet. Die großen Melodien sind auf "Rock 'N' Roll
Bones" nicht zu finden, die Songs rocken aber meist gut und zeichnen
sich durch eine spielfreudige Band aus. Wer eher härteren Classic
Rock mag, darf zugreifen.
Punkte: 6/10
Anspieltipp:
You're Gone, Walk Through The Door, Cold Heart
01. Ritual (Intro)
02. You're Gone
03. Rock 'N' Roll Bones
04. Walk Through The Door
05. Slapstack
06. Water On Fire
07. Cold Heart
08. Ghost Road
09. Find My Way Home
10.
Snake Oil Devil
11. Supercell Brothers
12. Granite Stone
13. Queen Of America
14. Carnival (Outro)
Wane Parry - Vocals
Paul Hurst - Guitars
Tom Crane - Bass
Paul Brough - Drums
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Autor: Udo