Ugly Kid Joe - Rad Wings Of Destiniy

Band: Ugly Kid Joe (USA)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Rad Wings Of Destiny
Spielzeit: 40:35
VÖ: 21.10.2022

Ugly Kid Joe - Rad Wings Of Destiniy

Hach, Erinnerungen! Ich geriet in wirkliche Verzückung als sich mir die Chance auftat, das neue Ugly Kid Joe Werk rezensieren zu dürfen. Mit 15 Lenzen war ich großer Fan von Extreme aus Boston und hockte neben meinem Vater in unserem Opel als im Radio "Everything About You" von Ugly Kid Joe das erste mal ertönte. Es war direkt um mich geschehen, da ich diesen Funky Riff Sound liebte. Also holte ich mir direkt die Debüt EP und natürlich auch das folgende Hit Album "America's Least Wanted".

Die Jungs aus Kalifornien starteten damals voll durch mit ihrem Funk Metal Sound, der stilistisch eher im Hard Rock verwurzelt war. Um die Jahrtausendwende aber verlor ich die Truppe dann aus den Augen und nun liegt nach zwischenzeitlicher Auflösung / Reunion und sieben Jahren Zeit, seit dem letzten Output, ein neues Album vor.

Meine erste Frage war natürlich; Bleibt man sich treu? Dies kann ich nur mit einem fetten "Ja" beantworten. Der neue Rundling klingt teilweise sogar, als wäre kaum Zeit seit der seligen Anfangszeit vergangen. Whitfield Cranes Stimme hat nichts an seiner Melodik und Bissigkeit verloren und hat ihren Wiedererkennungswert nicht im Geringsten eingebüßt.
Stilistisch bewegt man sich vielleicht noch ein wenig weiter im Hard Rock als damals und die Funky Seite tritt im Gesamtsound etwas zurück. Leider habe ich keine Ahnung ob dies auch auf den von mir versäumten Vorgängern der Kurs, und somit Teil der Entwicklung war.

Das Ganze startet dann mit dem großartigen Opener "That Ain't Living" und der Titel versprüht ein lange nicht da gewesenes "Aussi Pub Rock" Flair, das eigentlich zuletzt auf der Debüt EP mit "Too Bad" ähnlich zu hören war. Der Glam Rock Stampfer "Not Like The Other" könnte dann fast von Joan Jett sein und zwingt zum harten mitwippen. Etwas mehr funky wird es dann gegen Ende mit "Up in the City", allerdings weniger heavy als vielleicht erhofft, aber UKJ steht der Titel bestens zu Gesicht und erinnert in der Grundstruktur an die 95er Nummer "Slower than Nowhere".

Auf noch seichter geratener Ebene bietet man die unaufgeregte Akustiknummer "Everything's Changing" und die potentielle Hit Powerballade "Kill The Pain" an.
Mit "Drivin' and Drinkin" schielt man dann mit Augenzwinkern in Richtung Country Schunkel Ballade. Das Highlight ist für mich aber klar gegen Ende mit "Failure" zu verzeichnen. Ein stampfender Midtempo Rocker in dem es Whitfield Crane sogar gelingt, nach Bon Scott selbst zu klingen.

Fazit:
Man sieht (hört), hier deckt die Band alle Facetten ihres mir bekannten Schaffenswerk gelungen ab. Die Produktion ist herrlich druckvoll und dennoch trocken geraten, was einen angenehmen Gesamtsound zum Ergebnis hat und hervorragend gefällt. Gut, es wird niemals Vollgas abgerockt, was aber auch damals schon nie die Intention der Band war. Ob sich mancher Titel noch zu einem Klassiker der Marke "Everything about You", "Goddamn Devil" oder "Neighbor" mausert, wird die Zeit zeigen.
Eigentlich liebe ich ja eher die kalte, düstere Jahreshälfte, aber hier ist es fast schade, das der Sommer schon vorbei ist. Beim Grillen im sonnigen Garten mit 'nem kalten Bier, kommt das Album mit Sicherheit erstklassig rüber. Ich habe jetzt schon wieder Bock, die Scheibe erneut durchlaufen zu lassen.
Ein gelungener neuer Ugly Kid Joe Volltreffer!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: That Ain't Living, Kill The Pain, Failure

Tracklist

01. That Ain’t Livin’
02. Not Like The Other
03. Everything’s Changing
04. Kill The Pain
05. Lola
06. Dead Friends Play
07. Up In The City
08. Drinkin’ And Drivin’
09. Failur
10. Long Road

Lineup

Whitfield Crane - Vocals
Klaus Eichstadt - Guitars
Dave Fortman - Guitars
Crodell Crockett - Bass
Zac Morris - Drums

Informationen