De Profundis - The Corruption Of Virtue

Band: De Profundis (GB)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: The Corruption Of Virtue
Spielzeit: 38:29
VÖ: 07.10.2022

De Profundis - The Corruption Of Virtue

Die Briten De Profundis sind seit nunmehr 17 Jahren aktiv und kommen dieser Tage mit Album Nummer 6 daher. Der Stil der Band hat sich dabei von mehr oder weniger Death Doom zum progressiven Death Metal gewandelt, wobei ich hier auch deutliche Technical Death Momente zu hören bekomme. Dies dürfte auch an diversen Wechseln im Line Up liegen, was natürlich Einflüsse der anderen Musiker mit sich bringt. Mit Craig Land (Vocals) ist nur noch ein Gründungsmitglied an Bord.

"The Corruption Of Virtue", so der Tiltel der Scheibe, wird mit "Ritual Cannibalism" eröffnet. Das Ganze kommt dann zwar im eher klassischem Death Metal Gewand daher, allerdings hört man schon hier die technische Seite der Musik, welche auch die Versiertheit der Musiker schön zum Tragen bringt. So klassisch das Riffing auch sein mag, diese technische und progressive Note ist immer vernehmbar und gibt der Musik kleine aber feine Details, welche den Hörer immer wieder ins "Auge" - respektive "Ohr" - fallen. Vor allem unter'm Kopfhörer wird der eine oder andere "Aha-Effekt" deutlich. Schön zu vernehmen in "Sectarian Warfare", dort gibt es neben feinen Soli solche Detail-Momente, die wohl kaum jemand ohne Kopfhörer wahrnehmen wird.

Die progressive Note zieht sich durch alle Nummern und auch wenn es im einen oder anderen Song feine Melodielinien zu hören gibt, so bleibt der Technical Death, gepaart mit kernigen, klassischen Death Riffs und progressiven Anteilen tragendes Element. Das Schlagwerk treibt dabei die Stücke gnadenlos nach vorn, auch wenn es hin und wieder etwas zu sehr getriggert daherkommt. Der Bass sorgt für einen schönen dunklen Touch und setzt sich songdienlich in Szene. Zu Beginn von "Scapegoat" gibt es kurz mal einen Hauch Doom Death zu hören, wie ihn De Profundis in ihren Anfangstagen spielten, aber auch diese Nummer geht dann schnell in den technischen Death Metal über und zieht das Tempo wieder an. Verschnaufpausen gibt es auf dem Album kaum, wenn, dann nur, um einmal tief einzuatmen. Craig growlt, was das Zeug hält und steht der Instrumentalfraktion in Nichts nach, könnte allerdings noch etwas aggressiver daherkommen.

Mix und Produktion sind sehr gelungen, ergeben ein ausgewogenes Klangbild und lassen vor allem unterm Kopfhörer alle Details erkennen. Wenn man nicht gerade im Auto sitzt oder am "Headbangen" ist, sollte jeder, der auf technisch versierten Death Metal abfährt, auch den Kopfhörer nutzen. Es lohnt sich.

Fazit:
De Profundis haben mit ihrem 6. Studiowerk ein aggressives, technisch anspruchsvolles und detailverliebtes Album am Start, was mit ausgefeiltem Songwriting, Aggressivität, aber auch mit feinen Melodien und Soli glänzt. 9 Tracks in knapp 38 1/2 Minuten sind für Death Metal nicht zu kurz, ob des sehr starken Songwritings und der technischen Finesse hätte ich mir allerdings noch einen oder zwei Songs mehr gewünscht, denn diese nicht mal 40 Minuten sind gefühlt in 20 vorbei. Man erfindet das Rad nicht neu und ähnliches gibt es auch anderswo zu hören, aber man nimmt den geneigten Hörer mit und verleitet ihn, die Scheibe mehrmals am Stück zu hören. Also; alles richtig gemacht!

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Sectarian Warfare, Relentless March, Scapegoat

Tracklist

01. Ritual Cannibalism
02. Sectarian Warfare
03. Relentless March
04. Weaponised Rape
05. Embrace Dystopia
06. Desecrating Innocence
07. Religious Cancer
08. Scapegoat
09. The Sword Verses

Lineup

Craig Land - Vocals
Shoi Sen - Guitars
Paul Nazarkardeh - Guitars
Steve Woodcock - Bass
Tom Atherton - Drums

Informationen