Firtan - Marter
Band: Firtan (D)
Genre: Pagan / Black Metal
Label: AOP Records
Album Titel: Marter
Spielzeit: 58:14
VÖ: 30.09.2022

Pagan Black Metal ohne pagane Texte? Was erstmal wie ein
Widerspruch anmutet, ist eigentlich gar keiner. Es gibt hierzulande
mehrere Bands, die diese Unterspielart des Black Metals für sich
entdeckt haben, aber keine Barden an Odins Hof sein wollen. Und auch
Firtan aus Lörrach wollen lieber in die Tiefen des Menschlichen und
der Natur abtauchen und zutagefördern, was sich dort versteckt hält.
Mit ihrem dritten Album "Marter" haben sie nach vier Jahren der
Durststrecke neue Köstlichkeiten vertont und bieten eine ganze
Stunde Hörgenuss. Mehrere Texte wurden durch Lyriker, die um die
letzte Jahrhundertwende lebten, inspiriert, welche meiner Meinung
nach auch musikalisch zu den stärksten Titeln zählen. Gewaltig,
dystopisch, kalt, gewaltsam, das sind die Attribute, die ich diesen
Titel zuschreiben kann und die sich in den Anspieltipps
wiederfinden. Doch auch die anderen Lieder sind nicht ohne und
machen mit ihren unterschiedlichen Wiedererkennungsmerkmalen die
Scheibe sehr kurzweilig und unterhaltsam. Jeder Song lässt sich sehr
gut von den anderen differenzieren und doch gibt Firtan mit "Marter"
ein stimmiges Gesamtbild ab.
Neben den zu erwartenden
Instrumenten wird auch auf Streicher und narrative Textpassagen
zurückgegriffen, die im "normalen" Pagan Black Metal nicht zum
Einsatz kommen. Des weiteren wird hier und da mit Tempo, Intensität
und dem Wechselspiel zwischen Textpassagen und (längeren)
Instrumentalpassagen gearbeitet, was die Songs neu und ungehört
erklingen lässt. Trotz der allgemein recht langen Spielzeiten der
Titel kommt nur ein Mal Monotonie auf (Ende von "Amor Fati"),
gewöhnlich herrscht auf diesem Album aber eine stete Spannung.
Über die Produktionsseite dieses Werkes müssen wir eigentlich
nicht reden. "Marter" wurde, wie die anderen Alben auch, im
Klangschmiede Studio E aufgenommen, gemischt und gemastert, was man
hören kann.
Fazit:
Firtans dritter Output hat Kraft,
Intelligenz und Tiefgang in jeglicher Form. Die allgemein langen
Songs sind abwechslungsreich, intensiv und besitzen alle ihre
eigenen Wiedererkennungsmerkmale, die sie von den anderen Songs
unterscheiden, aber deutlich als Firtans Kompositionen erkennen
lassen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Labsal, Lethe,
Parhelia
01. Faðir
02. Amor Fati
03. Labsal
04. Lethe
05.
Parhelia
06. Odem
07. Menetekel
08. Perath
09. Medomai
(CD Boxset & Vinyl Bonus Track)
Phillip Thienger - Vocals, Guitars, Keyboard
Chris S. -
Guitars
Oliver König - Bass, Backing Vocals
Klara Bachmair -
Violin
David Kempf - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand