Wizzerd - Space?: Issue 1
Band: Wizzerd (USA)
Genre: Stoner / Doom Metal
Label: Fuzzorama
Records
Album Titel: Space?: Issue 1
Spielzeit: 44:38
VÖ:
30.09.2022

Das dritte Album der 2014 gegründeten US Amerikaner Wizzerd nennt
sich "Space?: Issue No.001" und wird Ende September auf der Erde
eintreffen. Das Quintett spielt seit Gründung zusammen und
harmoniert entsprechend gut, was sich in jedem Moment der knappen
Dreiviertelstunde widerspiegelt. Einen Vorgeschmack auf das Album
lieferte man bereits im Juni, Juli und August, als man je einen Song
der Platte als Single veröffentlicht hat. "Super Nova" (Juni),
"Don't Zarp 'n' Warp" (Juli) und "Final Departure Part 1: The
Intergalactic Keep Of Illustrious Cosmic Women" (August).
Das
Gemisch aus Stoner- und Doom Metal in Verbindung mit einer relativ
progressiven Spielweise versprüht immer wieder 70er Charme, was
besonders der älteren Generation der Hörerschaft gefallen dürfte.
Dabei kommt alles dennoch nicht altbacken daher, da die Produktion
eher der von moderneren Stoner Scheiben entspricht, was sich sehr
schön in den Momenten herauskristallisiert, wenn die rauen Gitarren
zum Zuge kommen. Die klassischen Stoner Riffs, der Bass und die
Drums sind oft die tragenden Säulen der Songs, aber auch die
Tasteninstrumente kommen nicht zu kurz und sind unverzichtbar für
das Album.
Wie der Albumtitel schon erahnen lässt, gibt es
natürlich auch sehr viele spacige Passagen und die Verflechtung
selbiger mit der bereits genannten Instrumentalisierung macht das
Ganze sehr abwechslungsreich und interessant zugleich. Zur
Abwechslung trägt auch bei, dass hier von seichten
Instrumentalpassagen bis hin zu treibendem Stoner Doom alles
vertreten ist. Dass sich das dann auch tempomäßig entsprechend
anpasst, ist da nur die logische Konsequenz.
Der progressive
Charakter der Musik schluckt zwar immer wieder etwas die Melodien,
kommt dem Thema der Platte aber dennoch zugute und wenn es nötig
ist, so wie in "Sisters Of The Sun", übernimmt auch die Melodie das
Kommando. Bei dieser Nummer ist mir sofort Black Sabbath in den Kopf
gekommen. Das Stück hätte auch von Iomi und Co. sein können, denn
die Spielweise erinnert an die der Briten. Bei einer Nummer wie
"Don't Zorp 'n' Warp" hingegen kommen die spacigen Züge der Musik
voll zum Tragen und im zweiten Teil klingt das Stück fast wie eine
Hommage an David Bowies "Space Oddity" und seinen Protagonisten
Major Tom.
Neben der sehr homogenen und sehr gut
eingespielten Instrumentalfraktion harmonieren auch sämtliche Vocals
perfekt zur Musik. Nicht selten kann die falsche Stimm-Wahl ein
ganzes Album kaputt machen, was hier aber definitiv nicht der Fall
ist. Ich könnte mir hier, zumindest für die Leads niemand anderes
vorstellen als Jhalen.
Als Kritikpunkt bleibt anzumerken,
dass die abrupten Songwechsel etwas störend sind. Hier hätte man
eventuell etwas mit Fading arbeiten oder einfach bessere Übergänge
erschaffen können!? Auch der Albumabschluss "End Transmission", was
am Ende ein 4:50 Minuten langes Outro ist, welches aus
aneinandergereihten spacigen Tönen besteht, hätte man weglassen oder
zumindest deutlich kürzer gestalten können.
Fazit:
"Space?: Issue No.001" hat klasse Stoner- und Doom Momente aber auch
Überflüssiges in petto. Die Musik an sich ist dabei sehr
abwechslungsreich, versprüht immer wieder 70er Charme und vermag es,
den Hörer mitzunehmen. Der progressive Charakter verstärkt das
spacige Thema zusätzlich und steht dem Album wunderbar. Auch in
Sachen Songwriting weiß Wizzerd zu überzeugen. Trotz der oben
erwähnten Kritikpunkte sollten sich Freunde von Stoner und Doom das
Album reinziehen, er gibt einiges zu entdecken.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Sisters Of The Sun, Don't Zorp 'n' Warp
01. Launch
02. Sisters Of The Sun
03. Super Nova
04.
Attack Of The Garantuan Moon Spiders
05. Don't Zorp 'n' Warp
06. Space Chase
07. Transmission
08. Doom Machine Smoke Break
09. Diosa Del Sol
10. Final Departure Part 1: The Intergalactic
Keep Of Illustrious Cosmic Women
11. End Transmission
Jhalen Salazar - Vocals, Guitars
Jamie Yates - Guitars,
Keyboards
Wayne Randall - Synths, Organ, Vocals
Layne
Matkovich - Bass, Backing Vocals
Sam Moore - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas