Comsumption - Necrotic Lust
Band: Consumption (S)
Genre: Death Metal
Label: Hammerheart
Records
Album Titel: Necrotic Lust
Spielzeit: 45:25
VÖ:
26.08.2022

Wer noch nie etwas von Consumption gehört hat, braucht sich nicht
zu wundern. Das schwedische Duo gibt es erst seit kurzer Zeit und
bringt mit "Necrotic Lust" ihr Zweitlings-Werk auf den metallischen
Markt.
"New Swedish 90's UK Death Metal in the vein of
Carcass" kann man auf ihrer Facebookseite lesen, was ich total
unterschreiben kann. Was sich erstmal etwas sperrig liest, macht aus
musikalischer Sicht absolut Sinn. Besonders der Opener "Suffering
Divine", der vorab als Single veröffentlicht wurde, ist ein echter
Killersong. Der Song wird von einem Sample eingeleitet (ein
Stilmittel, was bei jedem Lied eingesetzt wird), dann bricht nach
einem Gitarrenintro und -solo auch schon alles über einem zusammen.
Neben den krachenden Drums erfüllt vor allem diese krasse Stimme
mein todesmetallisches Herz.
Wer ihn trotz seiner zahlreichen
Musikprojekte nicht kennt, der sollte wissen, dass Mastermind Håkan
Stuvemark eine fulminante Death Metal-Stimme hat. Seine
Vortragsweise lässt die Texte im wahrsten Sinne "verrottet" klingen.
Ich habe lange überlegt, wie man das am besten beschreiben kann und
bin bei diesem Wort hängen geblieben. Diese Kehligkeit...,
vielleicht liegt es auch daran, dass er Schwede ist, ich weiß es
nicht, aber was er machen kann, ist phänomenal. Es geht schon sehr
ins Gutturale, ohne aber unverständlich zu werden, wie es im
Goregrind und Brutal Death Metal der Fall ist. Es ist ganz nah dran
an der Grenze und wirkt deswegen so unglaublich böse (sehr gut
wahrzunehmen im melodischen "Offspring Inhuman conceived").
Es ist schade, dass mir zur Beurteilung der Scheibe quasi nur 3/4
der Songs zur Verfügung standen, gibt es doch auf der CD ganze drei
Bonustracks. Nicht, dass man nach 9 Tracks keine Aussage treffen
könnte, aber ich hätte doch schon noch gern mehr gehört. Der Sound
ist dreckig, wie er sich gehört, die Produktion aber wesentlich
klarer. Zugleich ist sie aber nicht klinisch sauber, sodass der 90er
Flair erhalten bleibt, wie es von Consumption auch gewünscht und
gewollt ist.
Um noch mal auf "Suffering Divine"
zurückzukommen. Dieses Stück ist eines der besten auf der Platte und
hat als Opener das Problem, dass sich die anderen Songs danach an
ihm messen lassen müssen. Das ist für die meisten der 8 restlichen
Songs keine Hürde, jedoch blieb bei den vielen Durchläufen besonders
dieser erste Track erstaunlich gut im Gehör. Mir haben es auf
"Necrotic Lust" mal wieder die schnelleren Titel angetan, auch wenn
die etwas langsameren Stücke ebenfalls überzeugen können.
Als
zusätzliches Bonbon hat man Jeff Walker von Carcass höchstpersönlich
ans Mikro gelassen. In "Ground into Ash and Coal" bilden seine
Gastvocals einen schönen Kontrast zu Håkans Vocals, aber ohne, dass
daraus gleich ein Battle wird.
Fazit:
Eine vollgepackte
Dreiviertelstunde Death Metal, den man gerne hört. Die fiesen,
verrotteten Vocals geben diesem Werk eine unikate Note, aber auch
sonst ist das Album, "das Carcass nach "Necroticism - Descanting the
Insalubrious" (1991) nie gemacht haben" ein echter Ohrenschmaus.
Fette Riffs, melodische Soli und ein Killerschlagwerk tun ihr
übriges. Und das alles von nur zwei Herren - Respekt!
Punkte:
9/10
Anspieltipp: Suffering Divine, Necrotic Lust, Offspring
Inhuman Conceived
01. Suffering Divine
02. The Last Supper
03. Necrotic Lust
04. A Secret Coliseum
05. Ground Into Ash And Coal
06.
Offspring Inhuman Conceived
07. Twisted Shaped Reality
08.
Circle Of Pain
09. Devices For The Sentenced
10. Burial Of
Death (Bonus Track)
11. In Devoured State Entombed (Bonus Track)
12. Industrial Executions (Bonus Track)
Håkan Stuvemark - Vocals, Guitars, Bass
Jon Skäre - Drums
Guest Musicians:
Jeff Walker - Vocals on Ground into Ash an
Coal
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand