Source Of Rage - Witness The Mess

Band: Source Of Rage (D)
Genre: Melodic Groove Metal
Label: Metalville
Album Titel: Witness The Mess
Spielzeit: 49:19
VÖ: 22.07.2022

Source Of Rage - Witness The Mess

Der niedersächsische "Familienbetrieb" Krause, inklusive Kumpel Oliver, genannt Source Of Rage, kommt dieser Tage mit dem zweiten Album um die Ecke. "Witness The Mess", so der Titel des Albums, verspricht laut Info "tanzbaren Nackenbruch samt der nötigen technischen Finesse und griffigen Melodien". Ich kannte die Jungs bis dato nicht und habe mir die Scheibe vorgenommen, um mal zu hören, was die Band unter Melodic Groove Metal versteht. Soweit so gut und vor allem gut so! Denn was ich da zu hören bekam, ist richtig gut und wäre mir sonst entgangen.

Die Bezeichnung "tanzbar" ist so eine Sache!? Ich verstehe unter tanzbar etwas anderes (der Begriff ist allerdings auch sehr dehnbar), aber was wir hier hören, ist definitiv rockbar und das reicht mir auch. Mit allem anderen gehe ich absolut konform. Die Songs auf der Scheibe grooven was das Zeug hält, treten amtlich in den Allerwertesten, haben feine Melodielinien, ohne aufgesetzt zu wirken, und das Riffing der Rhythmusfraktion fördert definitiv den Nackenbruch. Neben dem druckvollen, präzisen Drumming sorgt auch ein pumpender Bass für einen wunderbaren Groove und lässt das Ganze entsprechend fett klingen.

Dass die Jungs nicht einfach nur aus allen Geschützen feuern möchten, stellen sie mit viel Abwechslung unter Beweis. Hier wird immer wieder geschickt das Tempo variiert und auch mal gefühlvoll ein "zarter" Part eingestreut. Allein "Construe The Last Word", mit seinen fast 7 1/2 Minuten, hat mehr Variabilität zu bieten, als andere auf einem ganzen Album haben. Auch die immer wieder eingestreuten Soli sind sehr klug in die Nummern integriert worden. Und manchmal ist es auch einfach nur ein kurzes "Screamen" einer Gitarre, was einen zusätzlichen Akzent setzt. In "Path Ways" kommt sogar ein Hauch Progressivität zum Vorschein und das Soli setzt hier nochmal einen Extrapunkt aufs I. Sehr schön!

Bei den Vocals geht man ebenso variabel zu Werke und kommt genauso mit Shouts, wie man sie im Thrash oder Death Metal kennt, daher, wie auch mit melodischem Klargesang oder mit "sanfter" Stimme im ruhigen Part von "Construe The Last Word", welcher auch eine schöne Akustikgitarre bereithält.

Damit alles auch schön in die Lauscher der Leute kommt, dafür sorgt die richtig fette und saubere Produktion. Dabei ist das Klangbild sehr ausgewogen und somit ist der Sound auch nicht steril. Hier klingt alles fast so lebendig wie früher bei analogen Aufnahmen für Vinyl. Sehr cool.

Fazit:
Source Of Rage haben mich überzeugt. Das, was sie auf "Witness The Mess" abliefern, hat mir definitiv gezeigt, dass sie unter Melodic Groove Metal dasselbe verstehen wie ich. Nämlich fette, groovende Songs, welche dich an die Wand drücken, dich aber auf der anderen Seite auch mit feinen Melodien abholen und zum Rocken oder eben Tanzen einladen. Mit detailliert ausgearbeiteten Songs machen sie die Sache zudem extrem abwechslungsreich und somit auch kurzweilig. Diese Scheibe will man geradezu mehrmals am Stück hören. Auch wenn man mit "Construe The Last Word" einen echten Hit auf dem Album hat, so stehen die anderen Nummern nicht in seinem Schatten, sondern glänzen nur einen Hauch weniger. Diese Scheibe gehört in jede gut sortierte Metalsammlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Construe The Last Word, Path Ways, Solitude Fortitude

Tracklist

01. Witness The Mess
02. The Eyes Of The Restless
03. Purify Me My
04. Silent Hollow Self
05. Construe The Last Word
06. The Louder, The More Right
07. Path Ways
08. Aware
09. Solitude Fortitude
10. Dark Project

Lineup

Marko Krause - Vocals
Oliver Roffmann - Guitars
Thilo Krause - Bass, Backing Vocals
Riko Krause - Drums

Informationen