Balls Gone Wild - Stay Wild
Band: Balls Gone Wild (D)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album Titel: Stay Wild
Spielzeit: 43:58
VÖ: 22.07.2022
Der Infotext zum neuen Album der seit 10 Jahren bestehenden
Kölner Rockband Balls Gone Wild tönt großspurig mit einer "Liaison
von AC/DC und Motörhead". Nach einigen Durchläufen des Langspielers
kann ich dies eher weniger bestätigen. Sicher, mancher Hook und
manches Riff haben schon einen gewissen Vibe, der an die gehörnte
Schuluniform gemahnt und Bassläufe wie im Intro zu "School on Fire"
lassen den Hörer schon mit manchem Tooth snaggeln und zum Whiskey
greifen... Ich würde hier aber eher von Einflüssen sprechen und
derer höre ich noch einige weitere.
So hat die Stimme von
Frontmann und Bassist Vince van Roth eine ähnliche Klangfärbung wie
die von Volbeats Michael Poulsen, mit maximal leichten
Danzig-Anflügen. Bei der von Balls Gone Wild gebotenen Stilistik
habe ich es da aber gern rauer und schmieriger, wenn nicht gar
leicht rotzig, und das fehlt mir hier ein wenig. Zudem lassen sich
auch die Punkeinflüsse nicht von der Hand weisen, machen aus dem
Werk aber nun keine reine Punk Platte.
Der punkige Einfluss
macht sich am intensivsten im Pogo-tauglichen "Knocked Out"
bemerkbar, was aber nach 57 Sekunden auch schon wieder überstanden
ist. Die knarzigen Riffs knattern auch angenehm druckvoll aus den
Lausch-Membranen und sind saftig produziert. Steht man also auf den
typischen "Schweinerock" der Marke Motorjesus, Crossplane, Nitrogods
oder jüngst El Pistolero, dann kann man das Ganze hier durchaus
abfeiern.
Mir persönlich gefielen am ehesten die simplen,
aber eingängigen Refrains, die durchaus mal zum Mitgrölen animieren
konnten ("Feel My Love"). Hier fühlte ich mich teils gar an härtere
Little Caesar erinnert. Auch der vorletzte Titel "Ready For Love"
sticht durchaus ein wenig heraus und ist für mich noch mit am
brauchbarsten. All Zuviel mehr blieb aber leider nicht wirklich
hängen.
Fazit:
Wem die rotzige, druckvolle Spielweise der
moderneren Rockmusik erwähnter Bands gefällt, der sollte mal ein Ohr
riskieren. Ich selbst habe schon zu viele derartige Kapellen gehört
und brauche da kaum eine weitere, gestehe dem Album "Stay Wild" aber
ganz klar eine handwerklich sehr hohe Qualität zu. Mir fehlte es an
Ideenreichtum, Abwechslung und Ohrwurmtauglichkeit. Das Gehörte
macht an sich Spaß, riss mich aber nie aus dem Sessel.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: School on Fire, Feel My Love, Ready
For Love
01. Killing One
02. Hangman
03. School On Fire
04. Feel
My Love
05. Twist Of Fate
06. Masked City
07. Stay Wild
08. Knocked Out
09. Plata O Plomo
10. Ready For Love
11.
Bride Of Satan
Vince van Roth - Vocals, Bass
Tom Voltage - Guitars, Backing
Vocals
Artyrium - Drums, Backing Vocals
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine