Paganizer - Beyond The Macabre

Band: Paganizer (S)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Beyond The Macabre
Spielzeit: 39:28
VÖ: 24.06.2022

Paganizer - Beyond The Macabre

Auf jeden Fall geht die Scheibe von den Herren Paganizer wieder straight nach vorne – das zumindest vermittelte mir der erste Eindruck. Mit ein paar stimmungsvollen Knaller-Riffs machen die Schweden schon Lust auf die komplette Death Metal-Reise durchs "Beyond The Macabre" genannte Album.
Schwedischer Death Metal vom feinsten, geprägt von Rogga Johansson, dem Mann, der seit Ewigkeiten schwedischen Death Metal in seiner Seele trägt und das auch in Vielfalt auslebt.

Angenehm fürs Ohr ist auf jeden Fall die ausgependelte Einheit zwischen den Saitenschwingern auf der einen und den Drums und Roggas Growls auf der anderen Seite. Nix geht verloren, nichts sticht zu sehr durch. Allenfalls die tiefröhrenden Riffs kommen manchmal leicht dumpf rüber, aber da startet auch schon wieder das Meckern auf hohem Niveau. Denn letztendlich überrascht es nicht, das Rogga und seine Truppe wieder einmal auf den Punkt abliefern. Alte Hasen im Geschäft, die längst bewiesen haben, dass sie auf Qualität spielen können. Ausfälle erwartet man da auch nicht. Aber wie wäre es mit dem einen oder anderen Überraschungsmoment? Ich lausche also zwischen die Zeilen: Roggas sympathische Kreischanfälle verleiten hier und da zum ekstatischen Mitmachen und das eine oder andere melodisch angehauchte Saitenspiel sorgt auch im prügelnden Todesmetallrausch für Abwechslung und eine Nuance Individualität. Die ist es auch, die eine Unterscheidung ins Spiel bringt und durchaus hörenswerte Aha-Momente schafft, denn insgesamt erfinden Paganizer natürlich weder sich, noch das Genre neu.

Der geneigte Hörer kann sich aber über den einen oder anderen komplexeren Songverlauf und spielerische Nuancen freuen. Während sich an einigen Stellen des Albums die Songpower auch mal zurücknehmen kann und gekonnte Breaks von galoppierender Prügelei offenbart, untermalen knallharte Riffs und durchdachte Hooks todesmetalltypisches Treiben.

Um der hauseigenen Kost noch ein weiteres i-Tüpfelchen aufzusetzen, hat man für den letzten Song mit dem aussagekräftigen Titel "Unpeaceful End" gleich mal Karl Willets (u.a. ex-Bolt Thrower) engagiert und mit ihm zusammen sogar gleich den längsten Titel der Scheibe kreiert – sechs Minuten und fünf Sekunden lang ist das gute Stück. Und die Musiker gehen dafür auch vom Vollgas, denn ungewohnt tragend und abwechslungsreich anspruchsvoll präsentiert sich die Nummer. Das Stück hebt sich deutlich ab und entfaltet seinen ganz eigenen Charme.

Fazit:
Wer mit Paganizer bisher nicht viel anfangen konnte, sollte auch mit "Beyond the Macabre" nicht auf die ultimative Einstiegsgelegenheit hoffen. Alle Paganizer-Sympathisanten hingegen erwartet auch diesmal wieder ein todesmetallsicherer Volltreffer in alter Manier. Dieser geht ebenso mitten in die Fresse, wie er sich an anderen Stellen dafür auch zurückzunehmen weiß. Die kleinen Nuancen sind es, die dem Album Frische verleihen, während der große Eindruck jedoch klassisch, traditionsbewusst und vollkommen losgelöst von jeglichem Revolutionsgedanken erscheint. Alle, die mit etwas Death Metal Mucke neu einsteigen wollen, sind mit Paganizers "Beyond the Macabre" auf jeden Fall schon richtig gut beraten.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Succumb To Succubus, Raving Rhymes Of Rot, Unpeaceful End

Tracklist

01. Down The Path Of Decay
02. Left Behind To Rot
03. Meatpacker
04. Sleepwalker
05. Succumb To Succubus
06. Raving Rhymes Of Rot
07. Beyond The Macabre
08. Menschenfresser
09. You Are What You Devour
10. Unpeaceful End (Feat. Karl Willets)

Lineup

Rogga Johansson - Vocals, Guitars
Kjetil Lynghaug - Guitars
Martin Klasen - Bass
Matte Fiebig - Drums

Guest Musician:
Karl Willets - add. Vocals on Unpaceful End

Informationen