Symphonity - Marco Polo: The Metal Soundtrack
Band: Symhonity (CZ)
Genre: Symphonic / Epic / Power Metal
Label:
Limb Music
Album Titel: Marco Polo: The Metal Soundtrack
Spielzeit: 41:51
VÖ: 20.05.2022
Die Ursprünge der tschechischen Band Symhonity gehen ins Jahr
1994 zurück. Der damals 16-jährige Gitarrist und Songwriter Libor
Křivák gründete damals die Band Otter, die nach Veröffentlichung
ihres Debüts im Jahr 2003 drei Jahre später in Symphonity aufging.
Der Bandname ist dabei ein Kunstwort aus Symphony und Eternity. Nach
dem Tod des Bassisten und diversen Besetzungswechseln bringt die
Truppe nun ihr drittes Album heraus.
Thematisch widmet sich
das Konzeptalbum musikalisch und textlich dem Leben und den Reisen
Marco Polos. Los geht es mit einem über zwei Minuten langen Intro,
in welchem der Erzähler ins Werk einführt und auch die
Mezzosopranistin Jana Hrochová einige sehr schöne Passagen
beisteuert, genau wie auch im Outro.
Die Erzählerstimme
erzeugt mächtig Stimmung. Leider sind keine Credits angegeben. Sie
erinnert jedenfalls an die Original-Stimme des Darstellers von
Gandalf, Ian McKellen. Das Intro geht ins erste richtige Stück
"Crimson Silk" über. Hier gibt die Band gleich Vollgas. Die Gitarren
heulen los, die Drums in bewährter Double-Bass-Drum-Manier sorgen
für Tempo und der Gesang reicht von rauen Passagen bis hin zu schön
hellen Schreien.
Die Erzählerstimme zieht sich als Leitfaden
durch das Album und berichtet von den einzelnen Stationen der Reise,
aber auch von persönlichen Gegebenheiten aus dem Leben Marco Polos.
Musikalisch passen sich die Songs den Themen an. So beginnt "The
Plague" schwermütig, weil zuvor von einer von der Pest befallenen
Stadt erzählt worden ist und bei "Mongols" hat man teilweise den
Eindruck, als nähere sich eine riesige Armee aus Reitern.
Die
Musik greift thematisch auch örtliche Besonderheiten auf, je
nachdem, wo die Reise gerade hinführt. Viele Songs sind sehr episch
und durchaus auch mal über zehn Minuten lang. Gerade in den längeren
Stücken finden sich gelegentlich Taktwechsel, was Symhonity richtig
gut machen. Diese Taktwechsel werden nämlich durch ein Break
eingeleitet, nach dem die Musik dann in eine andere Richtung weiter
läuft, was ich persönlich wesentlich besser finde als abrupte
Wechsel in der Musik.
Reine Gitarrensolos finden sich eher
nicht, sondern vielmehr Instrumentalpassagen, in denen die ganze
Band spielt. Je nach Thema des Songs erzeugt die Musik stets die
passende Stimmung und ein paar ruhige Songs bringen Luft zum
Durchatmen. Die beiden Leadsänger Mayo Petranin und Konstantin
Naumenko machen ihre Sache richtig gut. Sie fahren alles an Tonlagen
auf, was man im Metal so braucht, wobei mir die hoch gesungenen
Passagen am besten gefallen haben.
Auch an der Produktion gibt es
nichts zu meckern. Band und Gesang sind gut abgemischt und man kann
die Instrumente klar voneinander unterscheiden.
Zu
kritisieren gibt es wenig. Schön wäre es gewesen, wenn einzelne
Songs noch mehr den Metal betont hätten. Insgesamt fällt die zweite
Albumhälfte etwas ruhiger aus. Klares Highlight ist für mich das
10:23 lange "Mongols". Hiervon hätte ich gerne mehr gehört. Das
kurze "Love Theme" zündet nicht wirklich, lässt sich aber angesichts
der 1:28 Minuten Spielzeit gut verschmerzen.
Man sollte sich
bewusst machen, dass das Album am besten immer genau in der
Reihenfolge der Songs gehört wird, eben weil es ein Konzeptalbum
ist. Damit ist es m.E. ideal für eine Veröffentlichung auf
Schallplatte. Die "Parts 5, 6 und 7" gibt es auf der CD Version auch
noch als Bonustracks in einer, mir nicht vorliegenden, orchestralen
Version.
Fazit:
Das Konzept geht auf. Mit ihrem Metal
Soundtrack haben Symphonity ein rundum gelungenes Werk zum Thema
"Marco Polo" abgeliefert. Ich hoffe, dass dem Album die Texte
beigelegt sind. Ob die Fakten in den Songs stimmen, habe ich nicht
recherchiert. Das Album wirkt wie eine Mischung aus Hörspiel und
Film. Sehr schön ist das verbindende Element zwischen den Songs in
Form des Erzählers. Das mag manchen vielleicht zu oft eingesetzt
sein, ich aber finde es sehr passend. Dabei hat die Band auch die
Musik nicht vergessen. Wer epischen Metal mag, liegt beim neuen
Album von Symhonity genau richtig.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: alles
01. Part 1 - Venezia
02. Part 2 - Crimson Silk
03. Part 3 -
The Plague
04. Part 4 - Love Theme
05. Part 5 - Mongols
06.
Part 6 - Dreaming Of Home
07. Part 7 - I Found My Way Back Home
08. Part 8 - Prisoner
09. Part 9 - Venezia Finale
Konstantin Naumenko - Vocals
Mayo Petranin - Vocals
Libor
Křivák - Guitars, Keyboards
Tomáš Sklenar - Bass
Johannes
Frykholm - Keyboards
Josef Cigánek - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Udo