Dragonbreed - Necrohedron
Band: Dragonbreed (D/I)
Genre: Melodic Death Metal
Label: MDD
Records
Album Titel: Necrohedron
Spielzeit: 37:40
VÖ:
22.04.2022

Hin und wieder kommt es vor, dass man als Band Songs schreibt,
die nicht so richtig ins Konzept der eigenen Truppe passen. Entweder
verwurstet man diese dann trotzdem auf dem Album und muss sich mit
den üblichen "früher war alles besser" Kommentaren herumschlagen,
oder man macht es wie die Jungs von Suidakra, die sich mit Kollegen
von Graveworm zusammengetan haben, um unter einem völlig neuen
Banner die Tracks zu zelebrieren, die stilistisch nicht auf ihr
letztes Album gepasst haben. Das Projekt hört auf den Namen
Dragonbreed und die Scheibe "Necrohedron" verspricht laut
Beipackzettel feinsten 90er Melodeath Metal.
Bereits in den
ersten Sekunden wird deutlich, dass der Beipackzettel nicht zu viel
versprochen hat. Auf ein Intro wird größtenteils verzichtet, nach
ein paar Takten Gitarrenriff wird dann auch schon hemmungslos drauf
losgeprügelt. Ein Riff jagt das nächste, Stakkatoeinwürfe der
Saitenfraktion werden brachial von gewaltigem Blastbeat untermauert
und über diesem ganzen Gemetzel thront der vielseitige Gesang von
Fiori.
"Necrohedron" weist alles auf, was eine gute Scheibe
ausmacht. Große Melodien (z. B. "Summoning The Arcane"), klassischer
Mid-Tempo-Stampf ("The World Beyond"), bei dem kein Nacken still
bleibt und Riffing, welches locker mit Genregrößen wie Amon Amarth
mithalten kann (z. B. "Offerings From Yonder"). Selten fiel es mir
schwerer, Höhepunkte eines Albums hervorzuheben, wie bei dieser
Scheibe. Dies liegt jedoch keineswegs an dem Mangel an potenziellen
Höhepunkten, sondern vielmehr an deren Überschuss. "Necrohedron" ist
einfach durchweg herausragend und auch nach mehrmaligem Anhören
findet sich keine langweilige Stelle, die man hätte kürzen können.
Das Songwriting ist ausgeklügelt, die Harmonien stehen genau an
der Stelle, an der sie sein müssen, Dissonanzen werden gekonnt
eingesetzt, nichts wirkt aufgesetzt und über die komplette
Spieldauer ist die Scheibe an Abwechslungsreichtum nicht zu
überbieten. Dass die Herren Dragonbreed auch an ihren Instrumenten
durchaus ihr Handwerk verstehen, brauche ich wohl keinem zu
erzählen, der die beiden Bands kennt, die sich für dieses Projekt
zusammengetan haben. Das Zusammenspiel der einzelnen Musiker ist
perfekt, wirkt nicht gezwungen und wird nochmals durch den
grandiosen Sound bestärkt, mit dem das Album abgemischt wurde.
Egal wie sehr ich mich anstrenge, ich kann keinen Negativpunkt
an "Necrohedron" ausmachen. Laut eigenen Angaben hat die Truppe den
Anspruch als Band weiterzubestehen und als solche auch die Bühnen
der Welt zu stürmen. Ich hoffe, in baldiger Zukunft wieder von
diesem herausragenden Projekt zu hören.
Fazit:
"Necrohedron" ist ein Album, das seinesgleichen sucht. Große
Melodien, fette Riffs, eingängige Grooves - was soll man noch alles
aufzählen? Eine absolute Empfehlung an jeden, der in irgendeiner
Form Gefallen an der härteren Musik findet!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. The Undying
02. Summoning The Arcane
03. The World
Beyond
04. Sinister Omen
05. Dawn Of Calamity
06. Offerings
From Yonder
07. Curse Of The Forlorn
08. A Reconstruction Of
Aeons Obscure
Stefano Fiori - Vocals
Arkadius "Akki" Antoik - Guitars
Sebastian Jensen - Guitars
Christoph "Zachi" Zacharowski - Bass
Ken Jentzen - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp