Alunah - Strange Machine
Band: Alunah (GB)
Genre: Doom / Stoner Metal
Label: Heavy Psych
Sounds
Album Titel: Strange Machine
Spielzeit: 42:28
VÖ:
15.04.2022

Die "Labelspringer" Alunah veröffentlichen mit dem neuen,
mittlerweile 6. Studio Album erstmals ein zweites Album über
dasselbe Label. Vielleicht hatte man es deshalb auch etwas
einfacher, sich während der zwei Jahre Pandemie auf das Schreiben
und Produzieren von "Strange Machine" zu konzentrieren. Jedenfalls
ist das Album recht gut gelungen, soviel schon mal vorweg. Die
Scheibe kommt ziemlich variabel daher und weiß mit verschiedenen
Stilelementen zu glänzen. Wo Glanz ist, gibt es aber bekanntermaßen
auch "Irritationen", aber dazu später.
Im Großen und Ganzen
bestimmen raue, verzerrte stonermäßige Gitarren, ein groovender
Drumsound (welcher manchmal etwas dunkler sein könnte) und die warme
Stimme Siâns die Musik. Auch der Bass dringt anständig ans Ohr und
die doomigen Riffs wissen genauso Akzente zu setzen wie das eine
oder andere markante Solo.
Dass Siân ein voluminöses Organ
hat, wissen die Bandkenner, leider nutzt man dieses Potential etwas
zu wenig und sie bleibt meist in derselben Tonlage. Dies wirkt
manchmal etwas ermüdend, wo wir bei den "Irritationen" wären, die
der Glanz mit sich bringt. Auch gibt es immer wieder Passagen, die
etwas zu viel Monotonie versprühen und dadurch die Abwechslung ein
wenig einbremsen.
Um bei der Abwechslung zu bleiben. Diese
ist, trotz der Kritikpunkte, dennoch deutlich in und unter den Songs
zu vernehmen. Man weiß mit Breaks, Bridges und Tempowechseln Akzente
zu setzten. Vor allem sind die unterschiedlich ausgerichteten Songs
schön auf dem Album verteilt und somit grenzt sich jeder vom anderen
offensichtlich ab, und doch passt alles zusammen.
Man beginnt
das Album mit dem "flotten", aber kernigen Titeltrack (zu Beginn gar
spacig), welcher ein feiner Mix aus rauem Stoner / Doom Riffing und
einer "coolen" Melodie ist, die ihn manchmal schon fast beschwingt
erscheinen lässt. Im "Na... Na... Na Na Na Na..." Chorus kann man
das Stimmvolumen Siâns erahnen. Aber wie gesagt, da könnte man mehr
draus machen. In dem Song gibt es auch einen Part, wo dich die
Gitarre in die 70er Ära des Psychedelic Rocks zurückversetzt. Auch
gibt es immer wieder Momente, in denen Black Sabbath Pate stehen.
Letzteres kommt im Riffing immer wieder zum Tragen, was besonders im
folgenden "Over The Hills", oder auch in "The Earth Spins" hörbar
ist. Im Letzteren gibt es zusätzliche Gitarren von Crowbars Shane
Wesley.
Mit "Psychedelic Expressway" hat man einen Song aufs
Album gepackt, der am meisten (wie der Titel schon verrät)
psychedlischen Charakter versprüht, hier kommt man auch mal mit
Jethro Tull-mäßigen Flötentönen ums Eck. Mit "Silver" und "Teaching
Carnal Sins" gibt es zwei Tracks, in denen es die wenigen Momente
gibt, in denen man die Vocals von Siân besser nutzen kann. In diesen
Stücken baut man schon fast poppige Melodien auf, was beide Nummern
etwas hervorstechen lässt. Auch das Solo im Letzteren passt dazu
sehr gut und bleibt im Gedächtnis.
Der dunkelste Song des
Albums ist das abschließende "Dead Woman Walking". Ein mächtiger
Groove und fette dunkle Riffs bestimmen die Nummer und wo der Bass
in "Psychedelic Expressway" etwas weniger drückt, drückt er hier
diese Spur mehr. So "beschwingt" wie das Album startet, so "finster"
beendet man es.
Die Produktion ist passend zur musikalischen
Ausrichtung und lässt das Album so klingen, wie man es bei diesem
Stilmix erwarten kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Fazit:
"Strange Machine" ist ein abwechslungsreiches Album,
welches einen feinen Mix aus Stoner, Doom und Psychedelic zu bieten
hat. Auch wenn es immer wieder Black Sabbath Momente gibt, so behält
die Musik Alunahs doch immer ihren Wiedererkennungswert. Man weiß
besonders durch Abwechslung in und unter den Songs zu überzeugen.
Was fehlt, sind die großen Momente, die wirklich im Gedächtnis
bleiben. Fans der Band können bedenkenlos zugreifen, denn Alnuah
bleiben sich treu, machen keine Experimente, aber wiederholen sich
auch nicht. Leute, die dieser Art von Stilmix zugetan sind, können
mal ein Ohr riskieren, beim Einen oder Anderen sollte die Platte
dann wohl auch im Regal landen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Strange Machine, Silver, Dead
Woman Walking
01. Strange Machine
02. Over The Hills
03. Fade Into
Fantasy
04. Broken Stone
05. Psychedelic Expressway
06.
The Earth Spins
07. Silver
08. Teaching Carnal Sins
09.
Dead Woman Walking
Siân Greenaway - Vocals
Matt Noble - Guitars
Daniel
Burchmore - Bass
Jake Mason - Drums
Guest Musician:
Shane Wesley (Crowbar) - additional Guitars on "The Earth Spins"
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Autor: Thomas