Et Moriemur - Tamashii No Yama

Band: Et Moriemur (CZ)
Genre: Atmospheric Doom Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Tamashii No Yama
Spielzeit: 40:08
VÖ: 08.04.2022

Et Moriemur - Tamashii No Yama

Über vierzehn Jahre und drei Alben hinweg haben die fünf Tschechen unter dem Banner Et Moriemur deutlich bewiesen, dass man thematisch wie auch musikalisch grundverschiedene Themen verarbeiten kann, ohne dabei dem eigens erschaffenen Stil abtrünnig zu werden. Während man auf dem letzten Album "Epigrammata" eine düstere Messe im griechischen Stil zelebriert hat, haben sich Et Moriemur vier Jahre später die japanische Kultur zur Brust genommen und mit ihrer vierten Scheibe den "Tamashii No Yama" (Berg der Seelen) vertont.

Eine Einordnung in irgendein Genre ist genauso schwierig, wie auf einzelne Songs der Scheibe einzugehen. Zwar gibt es eine Unterteilung in sieben Tracks, jedoch sind die Übergänge fließend und lassen das Album wie ein Gesamtwerk in sieben Sätzen daherkommen.
Während die eher ruhigen ersten Minuten mit einer wunderschönen, verträumten Klaviermelodie daherkommen, die sanft von Streichern, Cemballo und Shakuhachi (jap. Bambusflöte) umspielt wird, so wird eben diese Melodie im darauffolgenden "Sagami" von einem klassischen Metallkonstrukt aus Gitarren, Drums und Bass untermauert, um kurz darauf im doomig finsteren "Oshima" brutal niedergeknüppelt zu werden.

Wer nun denkt, er wäre jetzt beim eigentlichen Stil der Truppe angekommen, wird überrascht sein vom schwarzmetallischen "Izu", mit verzweifelt krächzenden Vocals, den epischen Chören und freakigen Klavierpassagen von "Nagoya" oder dem Death-Metal-Knüppel "Otsuki", mit dem fast schon jazzigen Ende. Ehe man sich versieht, ist man dann schon beim abschließenden "Takamagahara" angelangt, wo melancholisch mit langsamen, doomigen Melodien wie auch orchestralen, verträumten Parts nochmal ein Blick zurück auf die Reise geworfen wird, die man in der letzte Dreiviertelstunde wie im Flug hinter sich gebracht hat.

Et Moriemur glänzen wieder einmal durch ein Album, das abwechslungsreicher kaum sein könnte. Nevelíks Stimme zeigt sich mindestens ebenso vielfältig wie die Liste an Gastmusikern und -instrumenten. Passend zum Thema werden durchweg orientalisch anmutende Melodien und Akkorde eingeworfen, die jedoch nicht zu penetrant und ungewohnt für das europäische Gehör klingen.

Der Sound ist grandios, die Scheibe ist perfekt abgemischt und keines der zahlreichen Instrumente geht unter oder wirkt zu penetrant. Die Musiker haben ganze Arbeit geleistet und zeigen eindrucksvoll, dass sie ihr Handwerk in Perfektion beherrschen. Ausgeklügelte Arrangements einfach genial umgesetzt!

Fazit:
Als ich die Scheibe das erste Mal nebenbei gehört habe, habe ich mir noch gedacht "was ist das denn!?", da ich die Musik überhaupt nicht einzuordnen wusste. Weiß man jedoch, worum es geht, lässt sich auf die Musik ein und hört aufmerksam zu, so begibt man sich mit der Scheibe auf eine atemberaubende Reise auf den "Tamashii No Yama" und hält mit dieser Platte ein absolutes Meisterwerk in den Händen!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Haneda
02. Sagami
03. Oshima
04. Izu
05. Nagoya
06. Otsuki
07. Takamagahara

Lineup

Zdeněk Nevělík - Vocals, Piano
Aleš Vilingr - Guitars
Honza Tlačil - Guitars
Karel “Kabrio” Kovářík - Bass
Michal “Datel” Rak – Drums

Guest musicians:
Tomáš Mařík - Drums on Otsuki
Honza Kapák - Acoustic guitar
Zuzana Králová - Violin and choirs
Andrea Michálková - Cello
Marek Matvija - Shakuhachi
Zdeněk Janeček - Viola
Markéta Budková - Harp

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