Purgatory - Apotheosis Of Anti Light

Band: Purgatory (D)
Genre: Death Metal
Label: War Anthem Records
Album Titel: Apotheosis Of Anti Light
Spielzeit: 44:40
VÖ: 01.04.2022

Purgatory - Apotheosis Of Anti Light

Alter Schwede! In diesem Fall allerdings Deutscher, denn die Deather Purgatory sind aus Nossen in Sachsen. Bereits Anfang der Neunziger gegründet, zählt die Truppe mit zu den Pionieren in Sachen Deutscher Death Metal. Mit "Apotheosis Of Anti Light" liegt mir hier das bereits 9. Studio Album vor und wie oben schon mit "Alter Schwede!" betitelt, gib es es hier ein amtliches Brett deutschen Death Metals auf die Lauscher.

Man zettelt das "Gemetzel" direkt kompromisslos mit "(We Declare) War" an. Rasende Drums und genauso rasende Gitarren mit messerscharfen Death Metal Riffs preschen nach vorn und treiben das Stück an. Auch der Bass ist direkt präsent und die Vocals werden dir nur so entgegengeschleudert. Auch die im Death Metal typischen Dissonanzen fehlen hier nicht. Dieses Stück ist genau das, was der Titel aussagt; eine Kriegserklärung!

Allerdings wird hier nicht über die ganzen 5 Minuten hinweg nur "gebolzt", nein, man wechselt im Tempo und auch bei den Vocals weiß man Abwechslung zu kreieren, indem man neben den schwarzmetallisch angehauchten, dunkel kehligen Vocals auch tiefe Growls oder auch mal etwas "klarere" einsetzt. Im letzten Drittel der Nummer fällt man geschwindigkeitsmäßig auch schon mal fast ins Doomige und gegen Ende wird eine "flirrende" Gitarrenlinie untergelegt, welche nochmal einen Akzent setzt. Ein perfekter Start in die Platte. Positiv zu werten ist, dass die Songs allesamt eine ordentliche Spielzeit mitbringen, kein Stück ist kürzer als knapp vier Minuten und der längste gar über sieben.

Das zweite Stück "Accused, Sentenced And Buried Alive", zeigt direkt, dass man nicht nur im Song selbst variabel zu Werke geht, sondern auch in der Tracklist. So ist das Stück ein schwerer, im Mid-Tempo gehaltener Deather, welcher hauptsächlich mit Death Growls daherkommt und eine ordentliche, düstere Wand aufbaut. Aber auch hier ist wieder für Abwechslung gesorgt, nur halt andersherum; die schnellen Parts sind hier die, die eingestreut werden. Auch hier wird wieder eine Gitarrenlinie eingebaut, welche für einen gewissen Grad an Melodie sorgt, auch wenn diese (wie ich immer so schön zu sagen pflege) gar nicht wirklich vorhanden ist.

Das ändert sich in "Ropes In November (Samhain's Curse Part III)"; hier gibt es eine gewisse Melodik, welche aber nicht übertrieben wird, sondern eher songdienlich ist. Diese flirrende Gitarre muss man sich vorstellen wie ein Netz, welches den Inhalt zusammenhält. Das soll aber nicht heißen, dass das Death Metal Konstrukt seine Durchschlagskraft verliert, nein, auch hier bekommst du die volle Packung auf die Ohren und jeder Nackenwirbel wird aufs Höchste beansprucht.

So könnte man jetzt jedes Stück auseinandernehmen, was aber den Rahmen sprengen würde. Aber alles, was ich bereits erwähnt habe, findet man auch in den restlichen Stücken der Scheibe. Was aber mitnichten heißen soll; "kennts du einen, kennst du alle", das ist nämlich definitiv nicht so. Ich möchte es mal so ausdrücken; wenn das erste Stück eine Kriegserklärung ist, sind die anderen die Schlachten in diesem Krieg, welche jede auf ihre Weise gewonnen wird. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen, wenn ich die Abwechslung der Stücke in sich und untereinander betonen möchte.
Erwähnen möchte ich hier noch "Deny! Deny!! Deny!!!", hier gibt es neben den bereits erwähnten Trademarks immer wieder einen schönen Groove und die Vocals bekommen teilweise eine verzweifelte Note. Einen ähnlichen Groove gibt es auch in "God Loves None Of You", der aber noch treibender ist.

Das Abschließende "Pantheon Of Slaughters", was mit über 7 Minuten das längste Stück der Platte ist, könnte man als Hymne des Albums bezeichnen. Hier gibt es nicht nur immer wieder diesen hymnischen Touch, sondern man fährt praktisch noch mal alles auf, was Band und Album ausmachen. Ein perfekter Abschluss einer sehr gelungenen Platte.

Die Produktion ist sauber, dabei aber schön "erdig" gehalten und alles lässt sich gut ausmachen. Der Sound ist dunkel und druckvoll und weiß das Thema der Platte gut in Szene zu setzen.

Fazit:
Purgatory haben auch fast 30 Jahre nach Gründung nichts an Durchschlagkraft verloren, im Gegenteil, sie sind stärker denn je und haben mit "Apotheosis Of Anti Light" einer ihrer stärksten Scheiben am Start. Ihr 9. Album wartet mit allen Trademarks des Genres und der Band auf und weiß mit starkem Songwriting und fettem Sound zu überzeugen. Dieser "Krieg" bringt definitiv zwei Sieger hervor, die Band und die Fans.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. (We Declare) War
02. Accused, Sentenced And Buried Alive
03. Ropes In November (Samhain's Curse Part III)
04. The Moaning Of Dismal Halls
05. We Where Forced Astray
06. Deny! Deny!! Deny!!!
07. Expectato Solis
08. God Loves None Of You
09. Pantheon Of Slaughters

Lineup

Dreier - Vocals
René Kögel - Guitars, Vocals
Wolfgang Rothbauer - Guitars
Nico Solle - Bass
Lutz Götzold - Drums

Informationen