Eucharist - I Am The Void

Band: Eucharist (S)
Genre: Melodic Death / Black Metal
Label: Helter Skelter Productions
Album Titel: I Am The Void
Spielzeit: 76:25
VÖ: 25.03.2022

Eucharist - I Am The Void

Wow, einfach nur wow. Mit "I am the Void" haben wir es mit dem dritten Albumoutput der schwedischen Truppe Eucharist zu tun, und dieser ist wirklich fantastisch.

Auch wenn die aktuelle Besetzung nur aus dem Gründungsmitglied und Sänger/Gitarrist Markus Johnsson und dem Deutschen Simon Schilling besteht, so kann man trotzdem von einer schwedischen Band sprechen. Denn in ihrer langen Geschichte, die 1989 begann und viele Verwerfungen hat, ist nach vielem Hin und Her eben nur die treibende Kraft von Johnsson geblieben, der das Album zu großen Teilen geschrieben und komponiert hat. Der sonst u.a. bei Marduk trommelnde Schilling ist erst durch die Aufnahmen für die Drums zur Band gestoßen.

Verfolgte man in der Zeit vor der letzten großen Trennung noch den Pfad des Melodic Death Metals, den man laut Infozettel selbst pioniersmäßig mitgestaltet hatte, so ist die Musik auf dem ersten Album nach 25 Jahren Stille sehr viel Black Metal-lastiger und durch die übertrieben guten Drums von Simon teilweise ausgesprochen punkig ("Goddess of Filth (Tlazolteotl)"). Johnsson selbst wird mit den Worten zitiert, dass er die Sachen selber machen will und so, wie er es will, weil er gerade eine kreative Phase hat. Der Death Metal ist für das geübte Ohr zwar durchaus noch zu erkennen, doch muss dieser dem inzwischen übermächtigen, geil knüppelndem Black Metal oft weichen. Dieser kann neben der schon angesprochenen Punkattitüde auch sinister sein ("Queen of Hades" - einer meiner Lieblingssongs). Ebenso tragen die Lyrics ein ganz dunkles Gewand und werden kaum alterniert. Lediglich im etwas ruhigeren "Nexion", welches gut platziert in der Mitte der Tracklist sitzt, werden die Lyrics geflüstert, was gut zur ruhigeren Atmosphäre des Stücks passt.

Generell ist die Musik sehr düster, Pausen zum Luftholen gibt es wenige ("Nexion", "Darkness Divine"), was die Platte sehr an einem entlangrauschen lässt. Das meine ich aber nicht negativ, denn die Musik schafft es mühelos, mich permanent bei sich zu halten. Auch der schon abgeschriebene Death Metal erlebt seine Renaissance ("Where the Sinister dwell"), was "I am the Void" etwas mehr ausgleicht. Auch die Produktion hat ihr Übriges getan und hat den Mix und das Mastering perfekt auf Platte gebracht.

Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist die astronomische Spielzeit von fast 77 Minuten. Das krasse Niveau, was schon gleich im ersten Song "Shadows" gezeigt wird, kann ohne Probleme gehalten werden, was wirklich beeindruckend ist, auch wenn die ballernde Geschwindigkeit einem etwas gemächlicherem Tempo zum Ende hin weicht. Hier wurden aber trotz der Länge des Albums nicht wahllos alle Songs reingepackt, die schon auf Halde waren, sondern ein Dutzend Perlen.

Fazit:
Bei Eucharist bekommt man jede Menge für sein Geld geboten. Auf Top-Niveau gespielter Black Metal (mit Death Metal), punkig und böse, forsch und finster, das ist wahre Kunst. Wie mein Kollege Blacky immer sagt: All Killer no Filler.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Shadows
02. A vast Land Of Eternal Night
03. Goddess Of Filth (Tlazolteotl)
04. In the Blaze Of The Blood Red Moon
05. Mistress Of Nightmares
06. Queen Of Hades
07. Nexion
08. Where The Sinister Dwell
09. In The Heart Of Infinity
10. Lilith
11. Darkness Divine
12. I Am The Void

Lineup

Markus Johnsson - Vocals, Guitars
Simon Schilling - Drums

Informationen