Heltekvad - Morgenrødens Helvedesherre
Band: Heltekvad (DK)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald
Album
Titel: Morgenrødens Helvedesherre
Spielzeit: 35:29
VÖ: 25.03.2022
Das Dreigestirn, welches schon durchs gemeinsame live musizieren
bei Afsky ein eingespieltes Team ist, hat sich anscheinend gedacht;
"wenn das so gut klappt, dann machen wird doch eine gemeinsame Band
auf und bringen unsere Ideen unter einen Hut". Heltekvad, so der
Name des "Huts", gründete sich also 2020 und kommt dieser Tage nun
mit dem Debüt ums Eck. "Morgenrødens Helvedesherre" nennt sich
dieses und serviert uns kalten, rohen, ins Fleisch schneidenden und
klagenden Black Metal.
Bestimmend in den 7 Stücken sind dabei
sägende Gitarren, flirrende Melodien und Drums, die meist amtliche
Doublebass Attacken liefern und durch die Nummern rasen, aber auch
einfach mal nur einen treibenden Rhythmus unter den Song packen.
Trotz der Kälte die den Nummern innewohnt, ist auch der Bass eine
tragende Komponente, die vor allem unterm Kopfhörer sehr gut
auszumachen ist. Das ist so geschickt gemacht, dass das Klangbild
nicht zu "fett" wird. Trotz allem gibt es die Black Metal typische
Monotonie, die sehr Songdienlich verarbeitet wurde. Sehr markant
sind die Vocals von Ole, welche mich immer wieder an Kim aka () von
Lifelover erinnern, seine Schreie zerreißen förmlich die Luft.
In "Eder Og Hæder" übertreibt man es ein bisschen mit der
Geschwindigkeit und überschlägt sich fast, was etwas Konfus wirkt,
fängt dies allerdings geschickt mit Tempo- und Rhythmus-Wechsel auf.
Ein Stück wie "Fornægter Din Aet" weiß dagegen mit einem fast schon
epischen Charme und feiner Melodieführung zu überzeugen, was sich
aber beides nicht in den Vordergrund schiebt, sondern geschickt ins
Klangbild integriert und der Song somit auch nichts von seiner Kälte
und Unbändigkeit verliert. Auch hier wird geschickt mit Tempo und
Rhythmus variiert.
Immer wieder gibt es auf dem Album kurze
Sequenzen mit Mittelalterlichen Klängen, was mir aber viel zu wenig
(Lyrics hin oder her) ist, um den Stil, wie das Label, als Medieval
Black Metal zu bezeichnen. Diese Klänge wären auch gar nicht nötig
gewesen, denn das Album funktioniert auch ohne sehr gut. Auch wenn
die Vorgehensweise in den Nummern ähnlich ist, was sie auf der einen
Seite ausrechenbar macht, so gibt es auf der anderen Seite Breaks,
Tempo- und Rhythmus-Wechsel die unerwartet kommen und für
"Aha-Momente" sorgen. Wenn die Vocals mal nicht mit
markerschütternden Schreien daherkommen, sorgen auch sie mit
"Heulen" und "Rufen" für eine gewisse Abwechslung.
Was
richtig gut gelungen ist, ist die Produktion. Das Klangbild ist
schon fast als atmosphärisch kalt zu bezeichnen und trotzdem der
Bass eine gewisse dunkle Note in die Musik legt, ist die
Gradwanderung zwischen aggressivem dunklen Sound und kaltem, rohen
Klang super gelungen.
Fazit:
"Morgenrødens Helvedesherre"
ist ein wirklich gutes Debüt der Dänen, welches das Potential der
Band gut widerspiegelt. Ein kaltes, rohes, unbändiges und
aggressives Black Metal Album, welches dem Hörer mit verzweifelten,
klagenden Vocals ins Gesicht geschleudert wird, ihn aber auch mit
feinen, flirrenden und teils epischen Melodien zu besänftigen weiß.
Für Freunde des kalten und rohen Black Metal, welcher aber nicht
altbacken und nach Garage klingt, eine unbedingte Empfehlung.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Fornægter Din Aet, Døden Sved
Himmelens Port
01. Morgenrødens Abenbaring
02. Ærbødig Er Den So M Sejrer
03. Ved Sværdets Klinge Skal Du Forgå
04. Eder Og Hæder
05. Fornægter Din Aet
06. Du Skæbnesvangre Stund
07. Døden
Sved Himmelens Port
Ole Luk - Vocals, Guitars, Bass
Simon Skotte - Guitars, Bass
Simon Frenning - Drums, Backing Vocals
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas