Final Cry - The Ever-Rest

Band: Final Cry (D)
Genre: Melodic Thrash / Death Metal
Label: MDD Records
Album: The Ever-Rest
Spielzeit: 37:56
VÖ: 18.03.2022

Final Cry - The Ever-Rest

Vier Jahre sind in die Lande gezogen, seit das niedersächsische Quintett Final Cry ihr letztes Album veröffentlicht haben. Was hat sich seitdem getan?

Leider muss ich direkt mit Kritik beginnen, denn der Sound lässt immer wieder zu wünschen übrig. Hin und wieder reißt mich ein Kratzen der Gitarren aus dem Hörfluss. Dabei haben sie doch so viel mehr zu bieten. Etwa wenn sie druckvolle, tiefe Akkorde mit melodiösen Höhen verbinden. Der Bass ist auch am eben erwähnten Druck beteiligt, an einzelnen Stellen ist dieser jedoch mit eher knarzigem Charakter herauszuhören. Die Drums klingen kraftlos, besonders die Snare Drum, handwerklich allerdings sauber und sicher. Der Gesang wirkt nicht bündig in den Mix eingewoben. Statt auf dem Instrumentarium zu thronen, geht er beinahe darin unter. Die nötige Aggressivität bringt er schon mit sich, bleibt aber platt.

Kompositorisch gibt es dazu leider Parallelen. Die Soli strotzen nicht gerade vor Virtuosität. Böse Zungen behaupten, ich könne das auch so spielen. Ungalant gestaltet sich auch zum Beispiel der Übergang vom Intro zum ersten Vers im Titeltrack "The Ever-Rest". Eine ruhige Passage cleaner Gitarren wird direkt und beinahe unvorhersehbar von einem Gewitter aus verzerrten Gitarren, Drums und Growls abgelöst.

Aber es gibt auch immer wieder Lichtblicke. Gerade dann, wenn sich die Melodien einzelner Instrumente in bester Melo-Death-Manier zu Harmonien verbinden, die eine grandiose Atmosphäre erzeugen. Besonders im Hinblick auf das Konzept des Albums, trifft das Ambiente den Nagel auf den Kopf. Jeder Song behandelt eine wahre Geschichte des frostigen Szenarios, das sich auch auf dem Albumcover wiederfindet.

Fazit:
Schade, dass ich mich immer wieder über den Sound oder den Mix geärgert habe. Dabei steckt hier drin eigentlich so viel Potenzial. Ich hatte sehr viel Spaß, gerade mit dem Titeltrack, der das beste Beispiel der eben erwähnten Atmosphäre präsentiert. Gerne Probehören, manch einer mag hier womöglich sein Glück finden.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: The Ever-Rest, The Beckoning Silence

Tracklist

01. The Brotherhood Of The Rope
02. The Ever-Rest
03. Down The Icefall
04. The Beckoning Silence
05. Seven Summits
06. Ascending The Avalanche
07. Mallory’s Mask
08. Into The Whiteout
09. Words Unspoken
10. This Ending

Lineup

Kai Wilhelm - Vocals
Burghardt Sonnenburg - Guitars
Eiko Truckenbrodt - Guitars
Sonja Sonnenburg - Bass
Holger Feldmann - Drums

Guest Musician:
Herbie Langhans - Backing Vocals
Børd Wäsche - Backing Vocals

Informationen