Sarcasm - Stellar Stream Obscured

Band: Sarcasm (S)
Genre: Melodic Black / Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Stellar Stream Obscured
Spielzeit: 41:00
VÖ: 28.01.2022

Sarcasm - Stellar Stream Obscured

Mal wieder habe ich eine alte Kapelle zwischen meinen schreibwütigen Fingern. Sarcasm haben sich bereits 1990 gegründet, dann aber zwischen '94 und 2015 eine lange Pause eingelegt. Mit dem Konzeptalbum "Stellar Stream Obscured" bringen die Nordmänner ihren vierten Langspieler heraus, die allesamt nach der Reunion entstanden sind.

Schaut man sich den Genremix an, kann man sich eigentlich nur freuen. Freuen auf Geknüppel, schnelle Songs, harte, giftige Vocals und definitiv Melodie. Und alles das wird einem auch geboten, doch ist das nicht alles, was das Quintett auf der Pfanne hat.

Als erstes möchte ich positiv anmerken, dass die in englischer Sprache vorgetragenen Vocals trotz der Death Metal-Wurzeln gut verständlich und artikuliert sind. Ich mag sowas einfach und das ist bei mir immer ein Pluspunkt. Neben diesem tollen Aspekt kann man aber auch gut gesetzten Rhythmen lauschen, z.B. in "We only saw the Shadows of Life", einem Song, der in seiner Machart auch von den deutschen Dark Fortress hätte stammen können.

Der Anfang ist gemacht und hat auch den Appetit für mehr angeregt, da ändert sich plötzlich einiges auf der Scheibe. Mit dem mit Abstand längsten Titel "Ancient Visitors" - strategisch sehr gut an dritter Stelle platziert - gibt es einen waschechten Death/Doom Song. Langsames Tempo, eine kraftvolle Düsternis, tiefe Vocals und eine leidende Melodie stützen den Song auf seinen über 8 Minuten Spielzeit. Das kommt unerwartet, zeigt aber, wie breit die Band in Sachen Genreeinflüsse aufgestellt ist. Eine Sprechpassage im Mittelteil darf auch nicht fehlen. Großes Kino und sehr mutig, auch im Hinblick auf die restlichen Titel, die doch schon deutlicher auf das Gaspedal treten.

Um die Review nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen, sei weiter ausgeführt, dass die restlichen Titel gut gemachte Black/Death Metal Hausmannskost bieten, die man leicht verdauen kann. Hier erstickt keiner an zu viel Bombast oder überdrehten Sperenzien. Es gibt feines Geknüppel, wie man es im Black gewöhnt ist, garniert mit der einen oder anderen Death-Melodie, meist aber nur als Solo, und die schon bekannten Vocals.

Etwas seltsam dagegen und für mich die Schwachstelle von "Stellar Stream Obscured" ist der Song "Apocalyptic Serenity", der in meinen Ohren gar nicht zündet. Zum Einen liegt das an dem schleppendem Tempo (nicht so schön düster-doomig wie in Track Nr. 3), und zum Anderen an der sehr seltsamen und atonal klingenden Melodie. Schade für mich eben, weil es auch so kurz vor dem Ende des Albums dann so einen komischen Song gibt. Wenigstens kann der letzte Song dann wieder überzeugen.

Die Produktion ist ordentlich. Es wurde nichts falsch gemacht und der Klang ist organisch und unterstreicht die alte Death Metal Schule, aus der die Jungs einst hervorgegangen waren, kann aber gleichzeitig auch die moderne Seite pointieren.

Fazit:
Nüchtern betrachtet ist "Stellar Stream Obscured" kein überragendes Album und für mich daher im oberen Durchschnitt anzusiedeln. Es macht Spaß zu Lauschen, aber nicht alle Lieder sind auf dem gleichen Niveau und das lässt die Scheibe dann gesamtheitlich betrachtet schon etwas sinken. Für dem Doom-Übersong gibt es einen Extrapunkt. Ordentlichen Black/Death Metal gibt es hier zwar, das aber eben auch bei anderen Bands.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Ancient Visitors, Obsidian Eyes, The Powers of Suffering that Be

Tracklist

01. Through The Crystal Portal
02. We Only Saw The Shadows Of Life
03. Ancient Visitors
04. The Spinning Tomb
05. Obsidian Eyes
06. The Powers Of Suffering That Be
07. Apocalyptic Serenity
08. Let Us Descend

Lineup

Heval Bozarslan - Vocals
Anders Eriksson - Guitars
Peter Laitinen - Guitas
Jonas Söder - Bass
Alvaro Svanerö - Drums

Informationen