Temple Of Evil - Apolytrosis

Band: Temple Of Evil (CY)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Apolytrosis
Spielzeit: 51:26
VÖ: 26.11.2021

Temple Of Evil - Apolytrosis

Wenn man vom Untergrund Black Metal spricht, schauen viele immer gern nach Skandinavien und Osteuropa. An Zypern denkt da wohl kaum jemand. Das mir hier vorliegende Album kommt allerdings genau daher. Aufgefallen ist mir sofort die Tracklist, bei der alle Titel mit "sis" enden, was die Vermutung nahe legt, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt.

"Apolytrosis", so der Titel des zweiten Tempel Of Evil Albums, wird dem Begriff Untergrund mehr als gerecht, was jetzt nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil, der Sound ist nämlich nicht unterirdisch, sondern eher Old-School rau und kalt, was dem Ganzen eine finstere Atmosphäre gibt, die sich wohlig vom überproduzierten modernen Black Metal abhebt. Wobei ich erwähnen möchte, das auch dieser überproduzierte Black Metal seine Daseinsberechtigung hat, denn es gibt genug Alben, die anders gar nicht funktionieren würden.

Hier steht allerdings Kälte und entsprechende Rohheit im Vordergrund, was auch sehr gut zu den dunklen, rauen, mit beschwörenden Touch versehenen Vocals passt. Das Quartett, was bereits seit über einer Dekade am Start ist, kommt mit kalten schreddernden Riffs daher, weiß aber auch mit gezielt eingestreuten Leads und Soli Akzente zu setzten. Das Keyboard könnte zwar manchmal etwas zurückhaltender sein, erzeugt auf der anderen Seite aber auch immer wieder Momente, die passender nicht sein könnten. Besonders in Verbindung mit flirrenden Leads kommt das gut zur Geltung. Das Schlagwerk kommt relativ präzise daher, weiß die Songs immer wieder anzutreiben, hält sich im passenden Moment aber auch zurück. Der Bass wird songdienlich eingesetzt, geht aber hin und wieder etwas unter, vor allem wenn die Becken etwas mehr scheppern. Positiv sei angemerkt, dass die Titel trotz ihrer Länge von min. 6 Min (außer "Katavasis" - Intro und "Anavasis" - Instrumental), nie gezogen wirken, sondern ihre Spannung immer bis zum Ende halten.

Hin und wieder werden auch Dissonanzen eingebaut, was neben kleinen Melodiebögen und Tempowechseln zur Abwechslung beiträgt. Genau wie das eine oder andere Break. Immer, wenn man das Tempo verschleppt und Gitarren und Keys Atmosphäre erzeugen, die schon fast spacige Züge hat, kommen die Vocals am besten zum Tragen. Hier gibt es einen Unterton, der dem Bandnamen alle Ehre macht.

Fazit:
"Apolytrosis" kommt finster, kalt und beschwörend daher, weiß mit Abwechslung zu punkten und erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre. Temple Of Evil brauchen sich vor keinem anderem Underground Act verstecken, sondern zeigen so manchem "Vardan", wie man es macht. Klasse statt Masse. Auch wenn das hier kein Klassiker des Genres wird, man macht einen guten Job und wird in der Szene sicher Beachtung finden. Die Mischung aus Atmosphäre und Brachialität macht ein Reinhören lohnenswert.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Thanatosis, Apolytrosis, Anavasis

Tracklist

01. Katavasis
02. Apognosis
03. Avtaparnisis
04. Epignosis
05. Thanatosis
06. Metousiosis
07. Apolytrosis
08. Anavasis

Lineup

Arkhon Sakrificer - Vocals, Bass
Apethantos - Guitars
Nekrocurse - Guitars, Keys
Apophis - Drums

Informationen